Papst in Genf: Ökumene, Messe, Treffen mit Bundespräsident

Papst Franziskus hält bei seinem Besuch in Genf am 21. Juni zwei Predigten und eine Rede. Das geht aus dem Reiseprogramm hervor, das der Vatikan an diesem Montag bekanntgab.

Demnach trifft der Papst um 11:15 Uhr im Ökumenischen Zentrum in Genf zum ökumenischen Gebet ein, wo er seine erste Homilie halten will. Danach nimmt Franziskus das Mittagessen mit der Führungsriege des gastgebenden Weltkirchenrates im Ökumenischen Institut von Bossey ein. Um 15:45 Uhr findet eine ökumenische Begegnung mit dem Weltkirchenrat statt, bei der Franziskus eine Rede halten wird. Die darauf folgende Heilige Messe am späten Nachmittag, die der katholischen Bevölkerung gilt, findet im Kongresszentrum Palaexpo statt.

Vorgesehen ist zum Beginn des Genf-Besuchs auch eine private Begegnung des Papstes mit dem Schweizer Bundespräsidenten Alain Berset. Sie ist in einem Saal des Flughafens anberaumt; die Ankunft des Papstes mit einer Willkommenszeremonie ist davor für 10:10 geplant. Um 20 Uhr fliegt der Papst zurück nach Rom-Ciampino, wo er um 21:40 Uhr ankommen soll. Der Besuch in Genf ist als „Ökumenische Pilgerreise“ deklariert. (Vatican News – gs)

Londoner Abfallunternehmen entdeckt Reliquie des heiligen Klemens im Müll

Für die einen war es Abfall – für die anderen ist es ein 2.000 Jahre altes, heiliges Knochenfragment eines Papstes.

LONDON – Eine überraschende Entdeckung hat ein Abfallunternehmen in London vergangene Woche gemacht: Im Müll tauchte ein Reliquiar auf, das einen Knochen des heiligen Clemens enthält – Apostolischer Vater und vierter Papst der Kirchengeschichte.

Irgendwo im Zentrum der britischen Hauptstadt geriet das Reliquiar in den Müll – wo genau: Das kann die Firma nicht mehr genau feststellen, teilte sie auf ihrer Website mit.

„Sie können sich unser Erstaunen vorstellen, als wir feststellten, dass unsere Räumungsteams auf Knochen gestoßen waren, die einem Papst gehören. Das ist nicht das, was man erwartet, selbst in unserer Branche“, sagte James Rubin, Eigentümer von „Enviro Waste“ auf der Website des Unternehmens.

„Wir finden oft seltsame und wundervolle Dinge, aber wir haben definitiv nicht erwartet, ein Knochenfragment eines Apostels zu finden“, fügte er hinzu.

Sankt Clemens war ein Christ des ersten Jahrhunderts, wahrscheinlich ein hellenischer Jude, der ein Schüler der hl. Peter und Paul war und vom Judentum zum Katholizismus übertrat.

Um das Jahr 90 herum wurde er zum Papst: Er folgte auf Petrus, Linus und Cletus. Seine Schriften offenbaren viel über die frühe Kirche, aber wenig über sein eigenes Leben.

Bis jetzt hat niemand die Reliquie beansprucht, sagte Rubin gegenüber der „Huffington Post“. Er fügte hinzu, dass er die Hilfe eines Labors versuchen lassen will, datieren zu lassen, um seine Echtheit zu prüfen. Das Knochenfragment ist in einem mit Wachs versiegelten Gehäuse eingeschlossen und enthält eine Inschrift, dass es „aus den Knochen des hl. Clemens, Papst und Märtyrer“ stammt.

Auf ihrer Website hat Enviro Waste eine elektronische Vorschlagsbox eingerichtet, in der die Öffentlichkeit gefragt wird, wo die letzte Ruhestätte der Reliquie sein sollte.

„Wir wissen, dass dies ein wichtiger Teil der Geschichte ist, und wir sind daran interessiert, den am besten geeigneten Ort für seine letzte Ruhestätte zu finden. Deshalb bitten wir um Hilfe von der Öffentlichkeit“, sagte Rubin.

Bisher vorgeschlagen wurden das Britische Museum oder die Kirche St. Clemens in Rom.

Übersetzt und redigiert aus dem englischen Original. (CNA Deutsch)

Kreuzdebatte: Innenminister Joachim Herrmann über die Orientierung am Kreuz (Video)

Minister erklärt im Exklusiv-Interview mit EWTN die Entscheidung der Bayerischen Regierung, Kreuze in Behördeneingängen aufzuhängen.

WÜRZBURG – Die bayerische Landesregierung hat mit ihrer Entscheidung, Kreuze im Eingang öffentlicher Verwaltungsgebäude aufzuhängen, für Diskussion gesorgt – wie auch die Kritik von Kardinal Reinhard Marx an der Entscheidung, und das Lob von Bischof Rudolf Voderholzer für andauernden Gesprächsstoff sorgt.

Der katholische Fernsehsender EWTN.TV sprach am Rande der Investitur des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem am 5. Mai 2018 in Würzburg mit dem bayerischen Innenminister, Joachim Herrmann (CSU), über diese Entscheidung – und seine persönliche Beziehung zum Kreuz.

(CNA Deutsch)

Theologenkommission veröffentlicht Dokument zu Synodalität

Das Prinzip der Synodalität, also die Verantwortung und Eigenständigkeit der einzelnen Bischofskonferenzen in den Ländern der Welt, ist das Thema eines neuen Dokumentes, das von der internationalen Theologenkommission des Papstes veröffentlicht wurde.

Über drei Jahre wurde an den Grundlinien des Dokumentes gearbeitet, das den Titel „Die Synodalität im Leben und in der Mission der Kirche“ trägt und am vergangenen 3. Mai nach der Autorisierung des Papstes durch die Kommission veröffentlicht wurde.

Als „konstituierende Dimension der Kirche“, so heißt es in dem Dokument, sei die Synodalität ein Weg, der „ständig erneuert und belebt“ werden müsse, um einen „neuen missionarischen Schwung“ zu fördern, der „das gesamte Gottesvolk“ einbeziehe. Neben einer gründlichen Analyse der theologischen Bedeutung von „Synodalität“ insbesondere im Licht des II. Vatikanischen Konzils will das Dokument auch pastorale Handreichungen bieten. Dabei wird unter anderem betont, dass „eine synodale Kirche eine partizipative und gemeinverantwortliche Kirche“ sei. (vatican news – cs/rs)

Kardinal: „Franziskus würde sofort nach Syrien reisen“

Papst Franziskus würde ohne zu zögern nach Syrien reisen, wenn es dem Frieden und der Sicherheit der Menschen dort diente. Diese Überzeugung äußerte im Gespräch mit Vatican News Kardinal Leonardo Sandri, Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation.

Gudrun Sailer und Alessandro Gisotti – Vatikanstadt

„Ich habe da keine Zweifel“, so der Kardinal, ein argentinischer Landsmann des Papstes. „Allerdings, Franziskus hat keine Angst um sich selbst, er hat Angst für alle jene, die sich zu seinem Besuch versammeln würden, die sich ihm nähern würden.“ Aus diesem Grund sei der Papst noch nicht in Syrien oder benachbarte Länder des Nahen Ostens wie etwas Irak gereist. Es sei undenkbar, dass der Papst bei einer Reise aus Sicherheitsgründen vom Volk abgetrennt sei, fuhr Sandri fort, das hätte „eine gewisse Theatralik, aber würde dem Volk keine Freude und keine Hoffnung bringen“.

Am kommenden Montag wird Papst Franziskus in Bari zusammen mit katholischen und orthodoxen Religionsführern aus Nahost um Frieden beten. „Das ist ein hochsensibler Moment“, sagte Sandri. Länder wie Irak und Syrien hätten schwer gelitten. Der Papst wolle mit seinen Gästen Seite an Seite „wie Brüder“ beten und zugleich die Welt auf das Leid im Nahen Osten aufmerksam machen sowie „alle zur Gerechtigkeit, zum Friede und zum Respekt der Menschenwürde“ mahnen. Ein besonderer Blick gelte dabei den Christen in den betreffenden Ländern: „jenen, die verfolgt werden, und jenen, die in diesen Gebieten leben und täglich Bombardierungen, Morde, Terrorismus, Rache und Trennung fürchten“.

Kardinal Sandri leitet die Ostkirchenkongregation seit zehn Jahren. Er sei dankbar und erfreut über die vielen Begegnungen, die ihm diese Arbeit ermögliche, sagte der Kardinal. „Als persönliche Erfahrung hat das bei mir zu einer Relativierung vieler Ängste und Vorstellungen beigetragen, die wir hier im Westen so haben, wo es, Gottseidank, Frieden, Sicherheit, Möglichkeiten gibt, während wir uns doch in so vielen ,Dummheiten´ verlieren. Diese Menschen haben mich die Wirklichkeit verstehen lassen, hinter der wir alle her sein müssen: der Triumph des Herrn Jesus in unserem Leben und im Leben der Welt durch Gerechtigkeit und Frieden.“ (Vatican News – gs)

CuraPastoralis: Internationaler pastoraler Aufruf an die Bischöfe der Welt

Die Initiative „CuraPastoralis.org“ ist ein Appell an die Bischöfe der ganzen Welt, die Lehre Christi zu bekräftigen und Fehler beim Empfang der heiligen Kommunion durch Personen die imstand der schweren Sünde leben zu beheben.

Vaticanhistory – Martin Marker.

Es geht um die Auslegung der Morallehre, wie sie in der Enzyklika „Humanae vitae“ festgeschrieben ist. Die Initiative richtet sich aber auch offen gegen das seit Langem umstrittene Apostolische Dokument „Amoris laetitia“ von Papst Franziskus. Die Verantwortlichen der Initiative bitten in diesem pastoralen Aufruf die Priester der gesamten Weltkirche um Unterstützung.

Auf der Website „CuraPastoralis.org“ steht der „Pastorale Aufruf an die Bischöfe zu einer apostolischen Bekräftigung des Evangeliums“ in mehreren Sprachen zur Verfügung. Hier der Originaltext in deutscher Sprache:

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Pastoraler Aufruf an die Bischöfe

zu einer apostolischen Bekräftigung des Evangeliums

(Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen)

Sonntag des Guten Hirten

22 . April 2018

Eminenz oder Exzellenz,

Als Priester, die geweiht sind, um dem Volk Gottes in der Seelsorge zu dienen, wenden wir uns an Sie, um Ihre Hilfe im Umgang mit einer irreführenden Einstellung im Bereich der christlichen Moral zu erbitten, einer Einstellung, der wir häufig begegnen und die denjenigen, die dadurch irregeführt werden, schweren Schaden zufügt. Wir glauben, dass ein Großteil dieses Schadens geheilt oder gemildert werden könnte, wenn Sie die Lehre Christi bekräftigen und diese Irrtümer durch den Einsatz der vollen Autorität Ihres apostolischen Amtes korrigieren würden. Dies würde nicht nur denjenigen zugute kommen, die Ihnen als ihrem Diözesanbischof anvertraut sind, sondern Sie würden als Nachfolger der Apostel in hohem Maße zur Einheit und zum Wohlergehen der universalen Kirche beitragen. Unsere pastorale Sorge ist es, dass sich die gegenwärtige nachteilige Lage ohne eine solche Hilfe erheblich verschlechtern wird.

In ihrer Grundform enthält die erwähnte irreführende Einstellung die Behauptung, dass diejenigen, die objektiv böse Taten setzen und sich subjektiv als schuldfrei begreifen, die heilige Kommunion empfangen dürfen. In einer weiterentwickelten Form wird bestritten, dass bestimmte Verhaltensweisen in sich böse sind, und behauptet, dass diese Verhaltensweisen entweder unter bestimmten Umständen das realistischere Gute sind, das erreicht werden kann, oder tatsächlich gut sind. Eine noch extremere Version erklärt, dass Gott diese Verhaltensweisen billigen oder gar dazu anregen könnte. Christi Leben und Morallehre werden somit als abstrakte Ideale dargestellt, die an unsere Umstände angepasst werden müssen, und nicht als Realitäten, die bereits darauf gerichtet sind, uns in jeder Situation von der Sünde und dem Bösem zu befreien.

Obwohl dieser Ansatz den Anspruch erhebt, eine neue und legitime Entwicklung zu sein, hat die Kirche seine Prinzipien immer als dem Evangelium widersprechend verstanden. Sie widersetzte sich diesen Theorien im 20. Jahrhundert, vor allem in den fünfzig Jahren seit Humanae Vitae mit besonders energischer und präziser Lehre. Das jüngste Aufleben dieser schädlichen Einstellung trotz entsprechender anhaltender Bemühungen der Kirche zeigt – wie wir glauben – deutlich, dass eine wirksamere pastorale Antwort erforderlich ist, als sie Pfarrer von sich aus leisten können oder die beschränkte Autorität konventioneller diözesaner und regionaler Erklärungen adäquat erbringen kann. Darum bitten wir Sie, die Ausübung Ihrer vollen apostolischen Autorität zu erwägen, indem Sie das Evangelium förmlich bekräftigen und diese Irrtümer korrigieren. Dies würde der gesamten Kirche zum apostolischen Zeugnis, welches alleine in der Lage ist, den Klerus und die Laien in der dringenden Aufgabe zu unterstützen und zu leiten, den Geschädigten zu helfen und authentische pastorale Initiativen zu entwickeln, um die ganze Welt zu erreichen.

Wir sind uns bewusst, dass die Ausübung der apostolischen Autorität und die Art und Weise ihres Ausdrucks Angelegenheiten sind, die jeder Bischof für sich entscheiden muss. Als Priester wollen wir Ihnen in einem brüderlichen und kindlichen Geiste die folgenden Lehren des Evangeliums zur Betrachtung vorlegen, die sich auf zehn entscheidende Punkte konzentrieren, von denen wir hoffen, dass Sie sie verbindlich ansprechen werden. Bitte nehmen Sie diese Punkte als Zeugnis unseres Glaubens auf, den wir in Einheit mit dem Bischofskollegium und seinem Oberhaupt, dem Bischof von Rom bekennen.

1. Gott ist Liebe. Er hat alles zu unserem Besten arrangiert und er hat uns gerufen, sein göttliches Leben in Christus zu teilen. Folglich Gott ist völlig gegen das Böse, die Sünde (d. h. die bewusste und willentliche Hinwendung zum Bösen) und den Schaden, der dadurch verursacht wird. Obwohl sich Gott entschließen mag, die Gegenwart des Bösen und der Sünde zu tolerieren, regt er niemals dazu an und billigt diese Realitäten nicht.

2. Christgläubige, die an der ihnen innewohnenden Gemeinschaft mit Gott teilhaben (d. h. sich im Zustand der Gnade befinden), sind unter allen Umständen von Christus befähigt, treu zu bleiben, indem sie die bewusste und willentliche Ausübung des Bösen vermeiden. Deshalb sind sie verantwortlich für alle Sünden, die sie begehen (vgl. 1 Jh 5,18 und Jak 1,13-15). Das gilt selbst dann, wenn die Haltung der Treue Leid, Entbehrung oder Tod fordert, weil das, was menschlich unmöglich ist, durch Gottes Gnade möglich ist (vgl. Mt 19,26 und Sir 15,15). Daher ist die Treue zu Christus und seiner Lehre realistisch und erreichbar, sie ist kein abstraktes Ideal, welches an die Umstände des Lebens angepasst werden müsste.

3. Christen, die sich der Gemeinschaft mit Gott erfreuen, können in einem gewissen Maße an Unwissenheit oder einem Mangel an Freiheit leiden, was die Schuldhaftigkeit einer bestimmten bösen Tat mindert oder gänzlich aufhebt. Obwohl das, was sie tun, tatsächlich (d. h. objektiv) böse ist und daher auf verschiedene Weise für sie selbst und für andere schädlich, können sie persönlich (d. h. subjektiv) keine Schuld tragen und bleiben daher moralisch schuldlos.

4. Christen, die böse Akte ohne Schuld ausüben, verbleiben in Gemeinschaft mit Gott, sind aber in Situationen gefangen, die tatsächlich schädlich sind und sie daran hindern, an der Fülle des Lebens, das Jesus brachte, vollständig teilzuhaben. Die Aufgabe der Kirche ist es, sich für ihre Heilung und Befreiung einzusetzen, indem sie die Gnade und Wahrheit des Evangeliums Christi geduldig ausspendet.

5. Das Gewissen ist die unmittelbare Verhaltensnorm, aber nicht die unfehlbare Stimme Gottes. Es kann aufgrund unverschuldeter Fehlbildung oder Verzerrungen infolge früherer Sünden falsch urteilen. Gleichwohl kann jemand, der seinem Gewissen folgt oder sich selbst für frei von Schuld hält, dennoch der Sünde schuldig sein. In Anbetracht dieser Einschränkungen müssen die subjektiven Gewissensurteile mit dem von Christus geoffenbarten Evangelium in Einklang gebracht werden, welches er selbst durch das authentische apostolische Zeugnis der Kirche (z. B. das ordentliche und außerordentliche Lehramt) ständig verkündet.

6. Die Ehe ist ein Bund, der von einem Mann und einer Frau, die frei von Hindernissen sind, wissentlich und willentlich mit der nötigen Überlegung und Reife geschlossen wird. Die Ehe ist eine exklusive Verbindung, die durch keine menschliche Macht oder aus irgendeinem Grund aufgelöst werden kann, außer dem Tod eines der Ehegatten. Die bräutliche Verbindung zwischen Christus und der Kirche ist die Grundlage dieses ehelichen Bandes sowohl in der menschlichen Natur als auch im Sakrament der Ehe (vgl. Gen 2,24; Mt 19,3-6; Eph 5,32; und 2 Tim 2,13).

7. Sexuelle Handlungen außerhalb der Ehe sind unter allen Umständen ein schweres Übel. Die schuldhafte Willenszustimmung zu diesem schweren Übel stellt eine Todsünde dar, die, wie jede Todsünde, die Gemeinschaft mit Gott beendet.

8. Um die heilige Kommunion zu empfangen, müssen Christen, die erkennen, dass sie eine Todsünde begangen haben, ihre Sünden wirklich bereuen und den Vorsatz haben, in Zukunft jede Sünde zu meiden. Zudem müssen sie normalerweise zuerst das Bußsakrament empfangen.

9. Der Empfang der Heiligen Kommunion kann nicht auf einen privaten Akt reduziert werden, der auf einem subjektiven Urteil über die eigene Unschuld beruht. Der Kommunionempfang ist nämlich ein öffentliches Zeugnis dafür, dass der Gläubige am gemeinschaftlichen Glauben und dem Leben der Kirche festhält. Unabhängig von der persönlichen Schuld kann von denjenigen, die weiterhin objektiv schwer sündigen, nachdem sie erfahren hatten, dass ihr Glaube oder Verhalten gegen das apostolische Zeugnis der Kirche verstößt, zu Recht erwartet oder – gelegentlich – gefordert werden, dass sie sich der Heiligen Kommunion enthalten. Diese kirchliche Disziplin ist ein pastorales Mittel, um sie dazu zu bewegen, das Böse zu erkennen und ihm zu entsagen, damit sie von ihm befreit werden und an dem reichen Leben Christi größeren Anteil haben. Ein solcher Ansatz spiegelt die Lehre Jesu und der Apostel wider, die die kirchliche Disziplin auf das objektive Versagen mit dem Leben der Kirche übereinzustimmen und nicht auf ein Urteil über Schuldhaftigkeit bezog (vgl. Mt 18,17; 1 Kor 5,11-13; Gal 1,9 und 1 Joh 4,6). Die Heilige Kommunion kann auch vorenthalten werden, um zu vermeiden, dass andere in Bezug auf den Glauben und das Leben entsprechend den Forderungen des Evangeliums irregeführt werden (d. h. einen Skandal verursachen; vgl. Mt 18,6).

10. Der Empfang der Heiligen Kommunion in bestimmten Fällen durch jene, die nach einer Ehescheidung wieder geheiratet haben, hängt vom objektiven Dasein des Ehebandes ihrer ersten Ehe und von der Vermeidung von Sünde und öffentlichem Skandal ab, und nicht lediglich von ihrer privaten Absicht,

künftig sexuelle Handlungen zu vermeiden, ihrer subjektiven Einschätzung der gegenwärtigen Beziehung oder ihrer subjektiven Ansicht, dass sexuelle Aktivität in dieser Beziehung moralisch gut sei (vgl. Mt 5,32).

Durch unseren Aufruf möchten wir Sie ermutigen, den pastoralen Wert der apostolischen Unterstützung und der Richtung, die Sie der universalen Kirche auch als einzelner Bischof geben könnten, nicht zu unterschätzen. Wir sind uns als Priester dessen sehr bewusst, dass viele Kleriker und Laien von den weltlichen Denkweisen und der falschen Moraltheologie vergangener Jahrzehnte so sehr beeinflusst sind, dass sie das apostolische Zeugnis der Kirche lediglich als ein Ideal, als überholt oder sogar grausam ansehen. Daher nehmen sie oft fälschlicherweise pastorale Bekräftigungen dieses Zeugnisses als Abstraktionen, Akte des Legalismus oder persönliche Verurteilungen wahr. Das ist für alle Beteiligten äußerst schmerzhaft. Diese Erfahrung kann auf Priester entmutigend wirken, und könnte uns dazu führen, dass wir eine klare und authentische Darlegung des Evangeliums scheuen. Wir sind jedoch gesegnet, viele Kleriker und Laien zu kennen, deren Leben durch die freudige Annahme der Lehre Christi verändert wurde, auch wenn dies mit Leiden verbunden war. Sie freuen sich jetzt über das Zeugnis der Kirche, das ihnen einst unrealistisch oder feindlich erschien. Gleichzeitig erleben sie die Förderung von Irrtümern, die andere in schädlichen Situationen gefangen halten, ähnlich denen, die sie selbst erlebt haben, mit einem tiefen Gefühl von Trauer und Verrat. Dennoch finden sie Hoffnung und ermutigen uns, indem sie uns ins Gedächtnis rufen, dass sie selbst befreit wurden durch die Kraft der Gnade und der Wahrheit Christi, die im eindeutigen und liebevollen Zeugnis eines bestimmten Priesters oder Laien wirkte. Umso mehr würde dann das persönliche, mit der Sorge um das Heil der Seelen und der vollen Autorität eines Nachfolgers der Apostel gegebene Zeugnis eines Bischofs ein wirksames Werkzeug für Christus sein, sein Volk zu sammeln, zu unterstützen und zu führen.

Wir danken Ihnen für Ihre freundliche Berücksichtigung dieses Aufrufs.

Gott möge Sie in seinem Dienst stärken!

Mit der Bitte um Ihren Segen.

Ihre Brüder im priesterlichen und apostolischen Dienst.

(vh – mm)

 

Kardinal Müller zum Statement des Vatikans: „Sehr arm und dürftig“

Quelle: NCR (Screenshot am 05. Mai)

Der US-Vatikanist Edward Pentin lieferte gestern auf „National Catholic Register“ (NCR) erste Äußerungen von Kardinal Müller dem ehemaligen Präfekten der Glaubenskongregation zum am Donnerstag stattgefundenen Gespräch der DBK-Delegation mit den Vertretern des Vatikans in Rom.

Vaticanhistory- Martin Marker.

In dem Bericht von Edward Pentin bezieht Kardinal Müller klar Stellung zum Thema „Interkommunion“ und Handreichung der DBK.

Müller betrachtet die Aussage über das Heilige Abendmahl für einige protestantische Ehepartner als „sehr arm“ und fordert Bischöfe und Kardinäle auf, „ihre Stimme zu erheben“. Er äußerte gegenüber der NCR seine Enttäuschung über das Ergebnis des Gespräches und sagte:

„Die Aussage ist sehr dürftig, da sie keine Antwort auf die zentrale wesentliche Frage enthielt. Es ist nicht möglich, in der sakramentalen Gemeinschaft ohne kirchliche Gemeinschaft zu sein.“

Ferner betonte Kardinal Müller in seinen Anmerkungen:

„Zum Wohl der Kirche ist ein klarer Ausdruck des katholischen Glaubens nötig und der Papst muss ihn bekräftigen, besonders die Säule unseres Glaubens, die Eucharistie. Der Papst und die Glaubenskongregation sollten eine klare Orientierung geben, nicht durch persönliche Meinung sonder nach dem offenbarten Glauben. Ich hoffe, dass mehr Bischöfe ihre Stimme erheben und ihre Pflicht erfüllen werden.“

NCR verweist auf eine ungenannte Quelle, die Kardinal Woelki und Bischof Voderholzer nahe steht und diese sagt:

„Die offizielle Antwort ist, dass es keine Antwort gibt. Der Heilige Vater habe seine Pflicht als Papst in Bezug auf eine Dogma-Frage nicht erfüllt und diese einem Dikasterium zur Entscheidung überlassen. Der Papst weigerte sich, eine Linie zu ziehen, und die Glaubenskongregation wurde als Postbote tätig, nicht um den Glauben zu bestätigen, sondern um diese Information zu verkünden. Die Dikasterien, sind nutzlos die Entscheidung wird den Bischofskonferenzen übergeben. Die Quelle räumt ein, dass der Begriff „Einstimmigkeit“ in diesem Zusammenhang nicht richtig definiert ist, erwartet jedoch, dass Kardinal Marx irgendwie versuchen wird, die Anzahl der Bischöfe, die gegen den Vorschlag sind, zu reduzieren, um die Forderung nach Einstimmigkeit zu erfüllen.“

NCR spricht von einer verloren Schlacht für Kardinal Marx. Die Ernüchterung seitens der DBK zeigte sich auch, als nach dem Treffen ihr Pressesprecher, Matthias Kopp, sagte, sie werde keine Pressekonferenz abhalten und keine Erklärungen oder Interviews abgeben.

Das Statement des Vatikans zeigt, dass der Papst nicht in der Lage war, eine verbindliche Entscheidung zu treffen. Der Bericht von Edward Pentin auf NCR macht das unmissverständlich klar. Einen Sieger gibt es nicht. So gesehen müssen eigentlich beide Seiten von Papst und Vatikan enttäuscht sein. Die Frage nach der „Handreichung“ wird in der Deutschen Bischofskonferenz in die zweite Runde gehen müssen und Kardinal Marx wird es schwer haben.  (vh – mm)

 

Ehemaliger Kommunikationschef des Vatikan hält Vortrag über Fake News

VATIKANSTADT – Sechs Wochen nach seinem Rücktritt vom Amt des Kommunikations-Chefs des Vatikan wegen eines „Fake News“-Skandals hat Monsignore Dario Viganò auf einer hochkarätigen Konferenz in Rom einen Vortrag über „Fake News“ gehalten.

Bei der Veranstaltung am 28. April mit dem Thema „Fake News und die ethischen Verantwortlichkeiten der Medien“, erklärte Msgr. Viganò, wie wichtig es sei, dass die Medien transparent arbeiten und dass Journalisten, die falsche oder ungenaue Informationen veröffentlichen, ihre Leser „vergiften“ könnten.

Das Podiumsgespräch war Teil der „Unite to Cure“-Konferenz im Vatikan, die vom 14. bis 20. April neben Wissenschaftlern und Ärzten auch Darsteller und Unterhaltungskünstler wie Katy Perry und Orlando Bloom zusammenbrachte. Veranstalter waren der Päpstliche Rat für Kultur und die Stiftung CURA.

In seinen Aussagen auf dem Podium betonte Viganò, dass der Drang nach Transparenz im Internet, besonders wenn es um große Organisationen geht, „absolut dringend“ sei.

Weiter schlug der italienische Monsignore vor, ein Buch über den „Job des Reporters“ zu lesen, welches das „Paradigma“ zwischen einem Arzt und einem Journalisten umreiße und argumentiere, dass ein Arzt zwar das körperliche Wohlbefinden seiner Patienten beeinflusse, ein Journalist aber das psychische Wohlbefinden seiner Leser.

„Der Journalist, wie der Arzt, hat die Fähigkeit, seine Leser zu vergiften, [aber] mit einem Unterschied, dass der Journalist mehr Leser vergiften kann als ein Arzt Patienten“, sagte Monsignore Viganò.

Journalisten hätten somit eine „große ethische Verantwortung“, und diese Verantwortung werde angesichts einer Zunahme gefälschter Nachrichten größer.

Auf das Gespräch zwischen Adam, Eva und der Schlange im Paradies verweisend, sagte Viganò, der Kommentar der Schlange – „Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?“ (Gen 3,1) – sei ein klassisches Beispiel für „Fake News“.

„Falsche Nachrichten haben eine mimetische Dynamik“, sagte Viganò weiter. Damit meine er, dass etwas nicht sofort als falsch erscheine, da es wahrscheinlich einige Elemente der Wahrheit enthalte. Dies sei der Grund, warum es „gerade jetzt sehr wichtig sei, sich an die große ethische Verantwortung zu erinnern“.

Angesichts des rasanten Medienwandels, der zunehmend auf digitalen Plattformen statt auf traditionellen Angeboten wie Zeitungen basiere, werde Wissen nicht mehr durch einen spezifischen „pädagogischen Weg“ vermittelt, sondern durch weit reichende, unspezifische Netzwerke geteilt, so Viganò weiter.

Das erzeuge eine „komplexe Situation“, sagte Viganò, weil Benutzer, die im Internet surfen, wahrscheinlich keine „Aufmerksamkeit auf Verfälschung“ oder eine „Askese des Fragens“ haben. „Das heißt, sie sind anfälliger für gefälschte Nachrichten.“

Viele Medien, etwa Blogs, würden schnell zu ihren eigenen kleinen Unternehmen, sagte der Monsignore den Zuhörern. Diese Unternehmen veröffentlichten Nachrichten, für bestimmte Gruppen – was es einfacher mache, Falschinformationen zu verbreiten um Klicks zu bekommen, so Viganò vor seinen Zuhörern.

Im Gegensatz zur medizinischen Kommunikation, die gezielter und persönlicher sei, seien digitale Medien und Soziale Netzwerke global, sagte Viganò. Was bedeute, dass der Risikofaktor höher sei.

Viganòs Rede fiel gerade mal sechs Wochen nach seinem Rücktritt am 21. März als Präfekt des Vatikanischen Sekretariats für Kommunikation wegen eines als „Lettergate“ weltweit bekannt gewordenen „Fake News“-Skandals.

Viganò hatte von Papst emeritus Benedikt ein Unterstützungsschreiben angefordert für die Reihe „Die Theologie von Papst Franziskus“. Benedikt lehnte diese jedoch in einem persönlichen Brief ab.

Daraufhin gab das Kommunikationssekretariat jedoch sein Ablehnungsschreiben als „Empfehlungsschreiben“ aus, und retuschierte sogar eine Photographie des Ablehnungsbriefs.

Als die „Associated Press“ den Skandal aufdeckte, gab das Kommunikationssekretariat des Vatikans zu, das Foto verfälscht zu haben.

Tage später wurde bekannt, dass weitere Absätze des Schreibens unterschlagen worden waren, in denen Benedikt die Aufnahme eines deutschen Theologen in die Reihe kritisch in Frage stellte, der für seine „anti-päpstlichen Initiativen“ bekannt ist.

Unter dem Druck der Medien sah sich das Kommunikationssekretariat schließlich gezwungen, das ganze Schreiben des Papst emeritus zu veröffentlichen. Monsignore Viganó trat zurück und Papst Franziskus ernannte Monsignore Lucio Ruiz, ehemaliger Sekretär der Abteilung, zum Interimspräfekten – aber bat Viganò, dem neuen Präfekten in „beratender Rolle beizustehen“, was Viganò bis heute tut. (CNA Deutsch)

Papst verlängert Mandat seines Sondergesandten für die Malteser-Ritter

VATIKAN – Fünfzehn Monate nach der Ernennung von Erzbischof Giovanni Angelo Becciu zu seinem persönlichen Gesandten bei den Malteserrittern hat Papst Franziskus das ursprüngliche Mandat verlängert. Becciu soll auf dem Posten bleiben, bis der Umbau des „Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom Hl. Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta“, wie die Malteser mit vollem Namen heißen, beendet ist.

In einem Brief, der am 4. Mai veröffentlicht wurde, dankte Papst Franziskus Becciu für seine Arbeit, vor allem im „aufmerksamen Treffen und Zuhören“ von Mitgliedern des Ordens; und bat ihn, weiterhin der „Sprecher“ des Papstes in Bezug auf die Beziehungen zwischen den Rittern und dem Heiligen Stuhl zu sein.

Papst Franziskus benannte Erzbischof Becciu, der seit 2011 als Stellvertreter des Staatssekretariats fungiert, im Februar 2017 seinen persönlichen Delegierten, der die „spirituelle und moralische Reform“ des Malteserordens unter besonderer Berücksichtigung der Professen überwachen soll: Dies sind die als gottgeweihte Laien zölibatär lebenden, auch als Justiztritter bekannten Mitglieder des „Ersten Standes“, die seit 900 Jahren den Kern des alten Ordens bildeten.

Beccius Position als Sonderbeauftragter sollte mit der Wahl des neuen Großmeisters des Ritters enden, der am 2. Mai mit der Wahl von Fra ‚Giacomo Dalla Torre stattfand, aber Franziskus hat beschlossen, das Mandat auf unbestimmte Zeit zu verlängern.

„In Anbetracht der Tatsache, dass der Weg der spirituellen und juristischen Erneuerung“ des Malteserordens noch nicht abgeschlossen ist, „bitte ich Sie, das Amt meines Delegierten bis zum Abschluss des Reformprozesses fortzusetzen“, so der Papst.

Der neu gewählte Großmeister Dalla Torre war seit April 2017 Interims-Großmeister. Seine Ernennung zu dieser Position ist ein Teil der laufenden, als „Reform“ bezeichneten Umbauten, nachdem der frühere Großmeister der Ritter, Matthew Festing, am 24. Januar 2017 auf Anweisung von Papst Franziskus zurückgetreten war.

Hintergrund

Die nun erneuerte Beauftragung von Erzbischof Becciu war das Resultat eines Konflikts zwischen Protagonisten im Vatikan und dem Orden über die Absetzung des Großkanzlers, Albrecht von Boeselager, im Dezember 2016, nachdem der deutsche Ordensmann einen Rücktritt verweigert hatte.

Nach einer mehrfachen Intervention des Papstes sowie des Kardinalstaatssekretärs Pietro Parolin und einer zum Teil öffentlichen geführten, robusten Korrespondenz mit dem damaligen Großmeister, Fra‘ Matthew Festing, hatte Franziskus am 24. Januar 2017 diesen zum Rücktritt aufgefordert. Der Brite war daraufhin sofort zurückgetreten, was der Orden per Gremium später bestätigte. Freiherr von Boeselager kehrte wieder in das Amt des Großkanzlers zurück.

Verhandelt wurde in der Auseinandersetzung, die dem jetzt andauernden Prozess vorausging, ein Richtungsstreit, den manche sogar als „Kulturkampf“ bezeichneten, und der internationale Wellen schlug. (CNA Deutsch)

Interkommunion: Papst wünscht einmütige Regelung

Das gestern gegen 15.45 Uhr stattgefundene Gespräch zwischen Teilnehmern der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und Vertretern des Vatikans, zur Frage des Kommunionempfangs, hat offenbar ein für beide Konfliktparteien unbefriedigendes Ergebnis zur Folge.

Vaticanhistory – Martin Marker.

Die Konfliktparteien waren getrennt zur Glaubenskongregation nach Rom gereist. Die Sitzung fand hinter verschlossenen Türen statt und dauerte einige Stunden.

Als Teilnehmer der DBK waren Kardinal Marx und Woelki, Bischof Felix Genn (Bistum Münster), Bischof Wiesemann (Bistum Speyer), Bischof Gerhard Feige (Bistum Magdeburg), Bischof Rudolf Voderholzer (Bistum Regensburg) sowie Pater Hans Langendörfer als Sekretär der DBK dabei.

Von vatikanischer Seite waren Erzbischof Ladaria S.J. (Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre), Kardinal Kurt Koch (Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen), Prälat Markus Graulich S.D.B. (Untersekretär des Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte) und Pater Hermann Geißler F.S.O. (Abteilungsleiter der Kongregation für die Glaubenslehre) anwesend.

Zeitgleich veröffentlichte gestern Abend die DBK und das vatikanische Presseamt eine Verlautbarung zum Gespräch. In dieser ist nur der letzte Absatz von Relevanz. Hier heißt es:

„Bei dem in deutscher Sprache geführten Gespräch erläuterte Erzbischof Ladaria, dass Papst Franziskus das ökumenische Engagement der deutschen Bischöfe würdigt und sie ersucht, im Geist kirchlicher Gemeinschaft eine möglichst einmütige Regelung zu finden. Im Gespräch wurden verschiedene Gesichtspunkte erörtert: etwa die Beziehung der Frage zum Glauben und zur Seelsorge, ihre weltkirchliche Relevanz sowie ihre rechtliche Dimension. Erzbischof Ladaria wird den Heiligen Vater über den Inhalt des Gesprächs informieren. Das Treffen verlief in einer herzlichen und brüderlichen Atmosphäre.“

Anfragen verschiedener Medien beim Presseamt des Vatikans, ergaben kein weiteres Statement zum Gesprächsinhalt der Sitzung am Donnerstag.

Aus der Verlautbarung (Bulletin vom 03. Mai 2018) geht hervor, das Erzbischof Ladaria vom Papst vor Gesprächsbeginn die Direktive erhalten hat, die deutschen Bischöfe mögen möglichst eine einmütige Regelung zur Lösung des Dissens finden. Ferner hat man im Gespräch verschiedene Gesichtspunkte erörtert, so die Beziehung der Frage zum Glauben und zur Seelsorge, ihre weltkirchliche Relevanz und ihre rechtliche Dimension.

Diese offizielle Verlautbarung lässt durchaus zwei mögliche Schlussfolgerungen zu.

1. Papst Franziskus will sich in den Streit der Konfliktparteien der DBK nicht einmischen. Im Gespräch hat er durch beide Dikasterienleiter der DBK mitgeteilt, welche Details bei einer Lösungsfindung aus päpstlicher Sicht abzuwägen sind. Die deutsche „Handreichung“ ist in der DBK nochmals zu diskutieren und ein gemeinschaftlicher Konsens zu finden.

2. Nach Berichterstattung durch Erzbischof Ladaria trifft Papst Franziskus eine für die Weltkirche bindende Entscheidung um Thema Interkommunion.

Vorläufiges Fazit:

Unter Berücksichtigung des apostolischen Dokuments „Amoris laetitia“, der Tatsache das Franziskus mehrfach eine Dezentralisierung der Weisungsbefugnis des Vatikans an die Bischofskonferenzen realisieren will und somit den nationalen Bischofskonferenzen mehr Entscheidungsfreiheiten einräumt, erscheint die erstgenannte Schlussfolgerung zuzutreffen.

Der Dissens, um den es im Streit der DBK letztlich geht, ist Ausfluss von „Amoris laetitia“. Papst Franziskus propagierte in den meisten Reden seinen Wunsch nach einem „pastoralen Weg“ und „pastoraler Betreuung“ der Gläubigen. Die „Handreichung“ geht offensichtlich genau in diese Papstrichtung. Bis zum heutigen Tag ist weder die erste Fassung noch die vor wenigen Tagen vom Ständigen Rat der DBK, unter Federführung von Kardinal Marx, beschlossene finale Fassung der „Handreichung“ publiziert worden. Der Inhalt ist also nach wie vor geheim. Franziskus scheint sich im Fall der DBK-Debatte genauso zu Verhalten wie im Fall der Kritik an „Amoris laetitia“. Er bezieht keine klare Stellung und ist damit alleinverantwortlich für die Verwirrung der Gläubigen in der katholischen Kirche.

Der Brief der sieben Bischöfe an den Vatikan hat sein Ziel definitiv erreicht.

Kardinal Marx muss trotz des Mehrheitsbeschlusses der deutschen Bischöfe seine „Handreichung“ überarbeiten lassen. Für Marx ist der Gesprächsausgang ein neuerliches Fiasko. (vh – mm)