Ungeklärte Todesfälle und andere „weniger fromme Dinge“: Faszination Konklave bei EWTN

VATIKANSTADT – Wenn der weiße Rauch aufsteigt: Selbst für Kirchenferne ist die Wahl eines Papstes spannendes Thema – auch wenn es dabei heute nicht gleich um ungeklärte Todesfälle und andere „weniger fromme“ Dinge geht, die in der Sendung „Extra Omnes – Schauplatz Konklave“ verhandelt werden, die der katholische Fernsehsender EWTN.TV derzeit ausstrahlt. Im Programm spricht der Vatikan-Experte Ulrich Nersinger mit EWTN-Redakteur Robert Rauhut über die Vorgänge rund um die Papstwahl in der Geschichte und Gegenwart.

Herr Nersinger, was sind denn die „weniger frommen“ Dinge, die sie in der Sendung schildern?

Die Wahl eines Papstes berührt wohl jeden Katholiken. Sie ist ein ganz besonderes Ereignis im Leben der Kirche. Und sie hat daher natürlich auch eine wichtige religiöse Dimension. Doch wie diese in der Praxis einzuschätzen und zu gewichten ist, darüber gibt es selbst unter den Wählern eines Nachfolgers Petri unterschiedliche Ansichten. Die Einschätzung der spirituellen Dimension wird sehr unterschiedlich gesehen. In seinem Hirtenwort zur Sedisvakanz des Jahres 2013 nannte Kadinal Reinhard Marx das Konklave „ein geistliches Geschehen“; der emeritierte deutsche Kurienkardinal Paul Cordes hingegen verglich die Teilnahme an der Papstwahl mit „einem Besuch beim Zahnarzt“.

Man muss sich vor Augen halten, dass Christus seiner Kirche keine festen Vorschriften über die Wahl ihres Oberhauptes hinterlassen hat. Eine Papstwahl beruht nicht auf göttlichem, sondern auf kirchlichem Recht. Das Konklave ist ein Vorgang, in dem Menschen agieren, mit all ihren Stärken und Schwächen. Auf den Punkt gebracht, könnte man sagen, bei einer Papstwahl „menschelt“ es. Bei dem Konklave, aus dem 1492 Kardinal Rodrigo Borgia als Alexander VI. hervor ging, gab es eine erstaunliche Anzahl von Absprachen und verlockenden Angeboten (sprich Bestechungen), ja sogar die ein oder andere Nötigung. Doch man muss historisch auch immer genau hinsehen. Das, was uns heute als „Delikt“ erscheint, war damals nicht immer vom Recht verboten. Und so mancher wird sich wundern, welche „Tricks“ fromme, heiligmäßige und heiliggesprochene Männer bei einer Papstwahl anwendeten.

Aber keine Angst, dem Zuschauer wird keine unappetitliche chronique scandaleuse geboten. Er wird eingeladen, auf einen spannenden Streifzug durch die Kirchengeschichte mitzugehen und die Geschichte der Papstwahlen mit all ihren Höhen und Tiefen kennenzulernen. Und eines soll bei alldem nicht vergessen werden, einer der „Mitspieler“ beim Konklave ist immer noch der Heilige Geist.

Kann einem da nicht manchmal der Zweifel kommen, wieviel Heiliger Geist noch mitspielt?

Mir hat ein Interview imponiert, dass 1998 August Everding, der Generalintendant der Bayerischen Staatstheater, mit dem damaligen Präfekten der Glaubenskongregation führte. Professor Everding fragte Kardinal Joseph Ratzinger, ob er wirklich glaube, dass bei der Papstwahl der Heilige Geist mitwirke. Der Kardinal antwortete ihm: „Ich würde nicht sagen in dem Sinn, dass der Heilige Geist den jeweiligen Papst heraussucht, denn da gibt es zu viele Gegenbeweise, da waren doch viele da, die der Heilige Geist ganz evident nicht herausgesucht hätte. Aber dass er insgesamt die Sache nicht aus der Hand lässt, uns sozusagen wie ein guter Erzieher an einem sehr langen Band lässt, sehr viel Freiheit lässt, aber es nicht ganz abschnappen lässt, das würde ich schon sagen. Das wäre also in einem viel weitläufigeren Sinn aufzufassen und nicht so, dass er sagt, jetzt habt ihr den zu wählen. Wohl aber lässt er nur das zu, was die Sache nicht total zerstören kann.“

Es gibt eine hübsche Geschichte, die einem berühmten Papstwähler, dem heiligen Karl Borromäus, zugeschrieben wird. Der Heilige hatte im Konklave von 1572 den anderen Kardinälen geraten, Ugo Boncompagni zum Papst zu wählen. Die Purpurträger hatten ein offenes Ohr für den Rat des Erzbischofs von Mailand. Das Konklave wurde eines der kürzesten der Geschichte (es dauerte nur 24 Stunden) und endete mit einer einstimmigen Wahl. Boncompagni regierte hoch angesehen als Gregor XIII. bis 1585. Als einige Zeit nach dem Konklave herauskam, dass der Papst einen natürlichen Sohn hatte, wurde der Mailänder Oberhirte vorwurfsvoll gefragt, ob er dies denn nicht gewusst habe, als er ihn zum Papst vorschlug. Der heilige Karl Borromäus antwortete: „Ich nicht, aber der Heilige Geist hat es gewusst – und es hat ihm nichts ausgemacht.“

Aus der geschichtlichen Perspektive betrachtet: Wie bewerten Sie heutige und vor allem auch künftige Konklaven?

2013 wurde ein Kardinal von dem Korrespondenten eines großen amerikanischen Nachrichtensenders nach dem Verlauf der Papstwahl befragt. Der Kardinal gab dem Journalisten zur Antwort: „Einer meiner Vorgänger wurde während des Zweiten Vatikanischen Konzils um eine Stellungnahme zu einer heiklen Diskussion auf der Kirchenversammlung angegangen. Er erzählte dem Reporter, er habe ein Mal in dem Schaufenster einer Fischhandlung einen prachtvollen Hecht gesehen. Neben dem Fisch sei ein Zettel gelegen, und auf dem habe gestanden: ,Hätte ich mein Maul gehalten, läge ich heute nicht hier’.“

Doch Spaß beiseite, ich möchte mich nicht um die Beantwortung Ihrer Frage herumdrücken. Aber selbst wer sich gut im Vatikan auskennt und mit der Materie der Papstwahl bestens vertraut ist, wird sich heute bei seriösen Einschätzungen schwer tun. Viel zu viele Faktoren wirken auf ein Konklave ein. Die beachtliche Größe des Wahlkollegiums erschwert Einschätzungen im Vorfeld der Wahl. Und nach dem Weißen Rauch gilt immer noch das Konklavegeheimnis – unerlaubte Aussagen von Papstwählern und mutmaßliche Tagebücher sind daher mit Vorsicht zu bewerten, sie sind nicht selten Versatzstücke einer bewusst forcierten Kirchenpolitik. Wer jetzt schon detaillierte Voraussagen zu einem künftigen Konklave macht, ist weniger seriös als die Auguren im alten Rom, die aus dem Flug der Vögel das Schicksal deuten wollten, oder die Haruspices, die glaubten in den Eingeweiden der Tiere Künftiges erblicken zu können.

Vielleicht aber helfen dem Zuschauer die zwölf Episoden der Serie, mit Papstwahlen vertraut zu werden und sich bei einem kommenden Konklave selber ein Bild zu machen.

„Extra Omnes“: Die Sendetermine bei EWTN.TV im Überblick

Sonntag: 21.30 Uhr

Wiederholungen:

Montag: 03.00 Uhr

Mittwoch: 17.30 Uhr

Donnerstag: 00.30 Uhr / 11.30 Uhr

Freitag: 19.00 Uhr

Samstag: 01.30 Uhr (CNA Deutsch)

Arbeiten für die Kirche: Europäischer Gerichtshof fällt Grundsatz-Urteil

 

MÜNCHEN – Muss ich katholisch sein, um für die katholische Kirche zu arbeiten? Was für die einen selbstverständlich ist, gilt in Deutschland schon seit einiger Zeit ohnehin nicht mehr unbedingt. Manche sehen selbst das als Diskriminierung.

Ein Grundsatzurteil hat nun am heutigen Dienstag der Europäische Gerichtshof (EuGH) gefällt: Die Kirche darf von ihren Mitarbeitern nun nicht mehr voraussetzen, dass diese auch ihrer Religion angehören.

Auslöser war die Klage einer Berliner Sozialpädagogin. Sie ist nach eigenen Angaben keine der evangelischen Glaubensgemeinschaft angehörige Christin, wollte aber trotzdem für diese Kirche arbeiten, genauer, für eine Einrichtung der Diakonie: Sie bewarb sich für eine Stelle, für welche die „Religionszugehörigkeit“ als Bedingung angeführt war. Nachdem sie daher kein Bewerbungsgespräch erhielt, zog die Dame vor Gericht.

Prüfung „im Einzelfall“

Mit seinem heutigen Urteil hat das EuGH entschieden, dass die Kirche grundsätzlich nicht mehr fordern dürfe, dass seine Mitarbeiter auch Christen sind – die Rede ist von „Konfessionszugehörigkeit“ – sondern dies von Stelle zu Stelle, von Job zu Job zu prüfen sei.

Medienberichten zufolge hat die Klägerin das Urteil begrüßt, weil nun die Kirchen vor Gericht nachweisen müssten, „wann eine Verkündigungsnähe“ vorliege.

Was ein schwerer Schlag für die Kirche sein dürfte in den Augen vieler Beobachter, wird von offizieller Stelle seitens der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) begrüßt.

Denn das EuGH betont auch, dass die Religionszugehörigkeit für eine berufliche Tätigkeit bei der Kirche „notwendig“, „objektiv“ geboten und verhältnismäßig sein muss. Und auch wenn Gerichte „im Einzelfall“ prüfen dürfen, so das Urteil weiter: Sie dürfen nicht über das „zugrundeliegende Ethos als solches“ befinden, welches die Basis einer beruflichen Anforderung ist.

Der DBK-Sekretär Pater Hans Langendörfer SJ sagte in einer Pressemitteilung, die Bischofskonferenz begrüße insbesondere „die Klarstellung des Gerichtshofs, dass den staatlichen Gerichten im Regelfall nicht zusteht, über das religiöse Ethos der Religionsgemeinschaft zu befinden. Die Kirche legt ihr Selbstverständnis fest, diese Festlegung kann nicht dem Staat oder einem staatlichen Gericht überlassen werden.“

Die katholische Kirche in Deutschland habe in der Vergangenheit in ihren eigenen Regelungen deutlich gemacht, so der DBK-Sekretär weiter, „ob und insbesondere für welche Tätigkeiten sie die Religionszugehörigkeit ihrer Angestellten zur Bedingung der Beschäftigung macht“.

Somit habe die Kirche auch bislang gewährleistet, nicht „unverhältnismäßige Anforderungen“ an die Mitarbeit im kirchlichen Dienst zu stellen. Den staatlichen Gerichten obliege es nun, im Einzelfall die Einhaltung dieser Maßstäbe zu überprüfen.

Ob es eine „unverhältnismäßige Anforderung“ ist, dass in der Kirche Menschen arbeiten, die auch das glauben und vertreten, was der ganze Grund für die Existenz der Kirche ist: Darüber sind sich nicht alle Beobachter einig. (CNA Deutsch)

UNO/Vatikan: Die Würde der Frau achten hat oberste Priorität

Die Rolle der Frau kann bei der Friedenslösung in Kriegs- und Konfliktsituationen wichtiger als bisher werden. Das sagt der Vatikanvertreter bei UNO in New York, Erzbischof Bernardito Auza.

Mario Galgano – Vatikanstadt.

Der UN-Sicherheitsrat in New York debattierte am Montag über das Thema „Frauen, Frieden und Sicherheit“. Der Ständige Beobachter beim Heiligen Stuhl stellte in seinem Wortbeitrag drei grundlegende Punkte vor, für die sich der Heilige Stuhl diplomatisch einsetze: erstens müsse man die Stimme der Frauen in Kriegsgebieten stärker hören und sie im Dialogprozess miteinschließen; zweitens sei jegliche Gewalt gegenüber Frauen zu unterbinden und für ihre Sicherheit zu sorgen und drittens müsse die Sicherheit auch in nachkriegerischen Situation gewahrt werden, indem für Frauen Wege der Bildung und des wirtschaftlichen Fortkommens gefunden würden.

Erzbischof Auza wies am Montag auch darauf hin, dass sich die Kirche weltweit konkret für Mädchen und Frauen einsetze und ihre Rolle als Friedensstifterinnen unterstütze. Der Vatikanvertreter zitierte Worte des Papstes, die Franziskus bei seinem Peru-Besuch am vergangenen 19. Januar in Puerto Madonado äußerte: „Wir können nicht die Gewalt ,normalisieren´, sie als natürliche Sache betrachten … indem wir eine Macho-Kultur unterstützen, die die Rolle der Frau in unserer Kultur nicht akzeptiert.“ (vatican news)

„Ruhig und familiär“: So feierte Benedikt seinen 91. Geburtstag

Quelle: VN (Screenshot am 17. April)

 

„In einem ruhigen und familiären Klima“ hat Benedikt XVI. am Montag seinen 91. Geburtstag gefeiert. Das teilte ein Vatikanstatement am Abend mit.

Der emeritierte Papst, der vor fünf Jahren von seinem Amt zurückgetreten war, beging den Geburtstag zusammen mit seinem älteren Bruder Georg (94).

Am Montagabend gab das Musikcorps der Schweizergarde ein kleines Konzert für den Jubilar. Papst Franziskus hatte am Montag die Frühmesse für seinen Vorgänger gefeiert und diesem dann seine Glückwünsche zukommen lassen.

Auch Benedikt selbst hatte den Tag, wie üblich, mit einer Messe in der Kapelle seines Domizils „Mater Ecclesiae“ in den Vatikanischen Gärten begonnen. In dem früheren Kloster wohnt er seit 2013. (vatican news)

Selten: Ein Kurienkardinal in Riad

 

Ein Kardinal in Saudi-Arabien: Schon das ist eine Nachricht für sich. Denn bis heute sind Kreuze oder Messen im Königreich, das die heiligsten Stätten des Islam hütet, bei strengen Strafen verboten.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Es ist Kurienkardinal Jean-Louis Tauran, der sich vom 14. bis 20. April in der saudischen Hauptstadt Riad aufhält. Der Franzose leitet den Päpstlichen Rat für den interreligiösen Dialog; er wird unter anderem von dem Comboni-Pater Miguel Ángel Ayuso Guixot begleitet, der den zweithöchsten Posten im Dialograt innehat.

Eine Premiere ist Taurans Besuch in Saudi-Arabien nicht: Der Führer der maronitischen Gemeinschaft des Libanon, Kardinal Boutros Béchara Rai, hatte im vergangenen November, auf dem Höhepunkt einer innerlibanesischen Krise, ebenfalls in Riad Gespräche geführt. Dabei war Béchara Rai auch mit König Salman und dem umtriebigen Kronprinzen Mohammed Bin Salman zusammengetroffen.

Solche hochrangigen Termine im Königshaus scheint Kurienkardinal Tauran nicht zu haben. Stattdessen gilt seine Visite vor allem der Muslimischen Weltliga. Der Generalsekretär des Verbands, Scheich Muhammad Abdul Karim Al-Issa, ist im letzten September in Rom vom Papst empfangen worden; Tauran will die Kontakte zur Muslimischen Weltliga enger knüpfen.

Der Vatikanzeitung „L‘Osservatore Romano“ zufolge warb der Kardinal in ersten Gesprächen in Riad für „geistliche Gastfreundschaft“ von Christen und Muslimen untereinander – und für „religiösen Pluralismus“. Fundamentalismus und Extremismus bedeuteten eine „Entstellung“ der Religion; die Verantwortlichen der verschiedenen Religionen sollten sich „besser kennen“, um sich dann auch „stärker anerkennen“ zu können. Es gebe keinen „Zusammenprall der Kulturen“, sondern stattdessen „einen Zusammenprall der Ignoranz und des Radikalismus“, befand Tauran.

Der Gast aus dem Vatikan wohnt, wie die Vatikanzeitung mitteilt, „in einer diplomatischen Struktur“ in der saudischen Hauptstadt. Dort konnte er auch eine kleine Gruppe von Christen treffen, die als ausländische Gastarbeiter in Riad leben. (vatican news)

Australien: Anschuldigungen gegen Kardinal Pell sind „Stoff der Fantasie“

Die australische Zeitung „The Age“ berichtete heute über den Sachstand im Fall von Kardinal Pell.

Vaticanhistory – Martin Marker.

Der Verteidiger von Pell, Robert Richter QC, hat am Dienstag Richterin Belinda Wallington gedrängt mehrere historische Anklagepunkte wegen sexuellen Missbrauchs gegen seinen Mandanten fallen zu lassen, anstatt ihn zu verurteilen. Richter betonte, die Behauptungen der Kläger seinen „Stoff der Phantasie“ und die Zeugen nicht glaubwürdig. Der Staranwalt von Pell argumentierte zwei Stunden lang am Rednerpult des Magistrates Court in Melbourne, warum Pell nicht vor Gericht gestellt werden sollte und konzentrierte sich hauptsächlich auf Fehler in der Beweisführung zweier Ankläger.

Pell habe die Beleidigung konsequent bestritten und sei ein unschuldiger Mann, obwohl man versucht habe, „den Ruf seiner Person zu zerstören“ betonte Robert Richter. Während seiner Eingabe kritisierte er, dass die Polizei keine wichtigen Zeugen befragt habe, die gegenüber Kardinal Pell einen positiven Beweis erbracht hätten.

Staatsanwalt Mark Gibson SC, sagte, die Beschwerdeführer hätten nie von ihren Vorwürfen gegen Kardinal Pell Abstand genommen. Er sagte, es bestünden Konflikte in den Zeugenaussagen verschiedener Zeugen, aber diese Meinungsverschiedenheiten seien eine Angelegenheit, über die eine Jury zu entscheiden habe, da nichts, worauf Herr Richter Bezug nahm, „einen Beweisfehler“ bedeute.

Eigentlich war für den heutigen Tag die Entscheidung der Richterin Belinda Wallington erwartet worden, ob Kardinal Pell sich in einem Gerichtsverfahren verantworten müsse. Doch es kam anders.

Frau Wallington nimmt sich Zeit, um schriftliche und mündliche Berichte des Verteidigungsteams und der Staatsanwaltschaft zu prüfen. Pell muss noch zwei Wochen warten, bevor er erfährt, ob er vor eine Jury eines höheren Gerichts gestellt wird. Richterin Belinda Wallington wird ihre Entscheidung am 1. Mai bekannt geben.

Wenn Frau Wallington anordnet, dass keine ausreichenden Beweise vorliegen, hat der Leiter der Staatsanwaltschaft das Recht, ihre Entscheidung zu überprüfen und eine Angeklagte vor Gericht zu bringen. Die Praxis wird jedoch selten verwendet. (vh – mm)

Familienfeier zum 91. Geburtstag von Benedikt

VATIKANSTADT – Seinen 91. Geburtstag feiert am heutigen Montag, 16. April, Papst emeritus Benedikt XVI. in engstem Rahmen im Kloster Mater Ecclesiae: Der 94 Jahre alte Bruder, Monsignore Georg Ratzinger, ist bereits angereist.

Glück- und Segenswünsche aus aller Welt sind bereits vor dem Fest in großer Zahl im Kloster Mater Ecclesiae angekommen. Auch Papst Franziskus werde gratulieren, hieß es aus dem Vatikan.

Am 19. April jährt sich seine Wahl im Jahr 2005 zum Nachfolger des heiligen Petrus. (CNA Deutsch)

Papst: Hochschulen sind Orte des Dialogs

Papst Franziskus hat die Verantwortlichen der US-Hochschule „Villanova University“ am Samstag im Vatikan empfangen. Es handelt sich um die älteste katholische Hochschule Pennsylvanias. Franziskus lud die Verantwortlichen ein, den Studenten die Werte der Familie und der Einheit zu vermitteln.

Mario Galgano – Vatikanstadt.

„Die Universität ist an sich ein Ort, der dazu berufen ist, ein Labor des Dialogs zu sein, wo man sich trifft, um die Wahrheit, die Gerechtigkeit und die Würde des Menschen zu suchen und zwar auf allen menschlichen Ebenen“, so der Papst am Samstagvormittag in der „Sala Clementina“ im Apostolischen Palast im Vatikan. Etwa 70 Mitarbeiter der US-Universität waren anwesend, die sich diese Woche in Rom versammelt haben.

Der Papst ging in seiner Rede auf die wichtigsten Anliegen einer katholischen Universität in der heutigen Zeit ein: Es gehe darum, eine „universale Vision der Einheit der Menschheitsfamilie“ zu vermitteln, so der Papst und erinnerte daran, dass die Villanova-Universität 1842 in einem Vorort von Philadelphia gegründet wurde. „Es ist wichtig, sich für die Solidarität einzusetzen, um die schlimmen Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten in der Welt anzugehen“, fügte Franziskus an.

Die Villanova-Universität stützt sich auf die Augustiner-Schule, die – wie der Papst betonte – „der Suche nach Weisheit“ anstrebe. So wie der junge heilige Augustinus müssten auch die heutigen Studenten immer auf der Suche „nach dem wahren Wert des Lebens“ nachgehen.

„Es ist meine Hoffnung, dass in jedem Aspekt des Lebens und der Mission, die Villanova-Universität immer ihren Einsatz für die intellektuellen, spirituellen und moralischen Werte hochhält, damit sie jungen Menschen dazu verleiten kann, eine bessere Zukunft und Gesellschaft mit aufzubauen“, lautete der Wunsch des Papstes. (vatican news)

Neue Vatikan-Serie „Extra Omnes – Schauplatz Konklave“ mit Ulrich Nersinger

KÖLN – Der katholische Fernsehsender EWTN.TV hat seit dem 25. März 2018 eine neue Vatikan-Serie im Programm: In der Serie „Extra Omnes – Schauplatz Konklave“ spricht der Vatikan-Experte Ulrich Nersinger mit EWTN-Redakteur Robert Rauhut über die weniger frommen Vorgänge rund um die Papstwahl in der Geschichte und Gegenwart.

Es geht dabei um Intrigen, Verrat, Bestechung und ungeklärte Todesfälle, aber auch um die seltsam verschlungenen Wege des Heiligen Geistes. In insgesamt zwölf Folgen versucht Nersinger etwas Licht in das Prozedere zu bringen, das sich normalerweise hinter verschlossenen Türen und unter strengster Geheimhaltung vollzieht.

Das Programm von EWTN ist als Wochenschema aufgebaut. Jeden Sonntag wird eine neue Folge von „Extra Omnes – Schauplatz Konklave“ ausgestrahlt, die dann unter der Woche mehrfach wiederholt wird.

Die Sendetermine im Überblick:

Sonntag: 21.30 Uhr

Wiederholungen:

Montag: 03.00 Uhr

Mittwoch: 17.30 Uhr

Donnerstag: 00.30 Uhr / 11.30 Uhr

Freitag: 19.00 Uhr

Samstag: 01.30 Uhr

Weitere neue Programm-Highlights sind seit dem Programmwechsel am 25. März auf EWTN.TV zu sehen. Die neue Programmbroschüre kann hier kostenlos bestellt werden. Gerne können Sie sich auch an die Geschäftsstelle in Köln wenden:

EWTN.TV gGmbH

Hansestr. 85

51149 Köln (CNA Deutsch)

Chilenische Bischöfe: Papstbrief ein „Zeichen der Hoffnung“

Das ungewöhnliche Mea Culpa des Papstes, das er der chilenischen Bischofskonferenz gesandt hat, erfüllt die Bischöfe „mit Hoffnung”. Er glaube, dass es beim angebotenen Dialog mit dem Papst ein „Vorher“ und ein „Nachher“ in der chilenischen Kirche geben werde, sagte der Generalsekretär der chilenischen Bischofskonferenz, Bischof Fernando Ramos, im Gespräch mit Vatican News.

Christine Seuss und Griselda Mutual – Vatikanstadt

„Das Thema des sexuellen Missbrauchs ist ein sehr ernstes, das nicht nur die Kirche in Chile betrifft“, betont Ramos. „Das ist ein Thema, das auf entschiedene Weise angegangen werden muss und bei dem man vor allem denjenigen zuhören muss, die davon betroffen sind, insbesondere den Opfern.“

Die chilenischen Bischöfe hätten durchaus ein Schreiben des Papstes im Nachgang zur Visitation von Erzbischof Charles Scicluna im Februar erwartet. Pünktlich zur 115. Vollversammlung, die die Bischöfe des Landes vom 9. bis 13. April abhielten, trudelte der Brief nun ein – mit einer Einladung zum Dialog über die Schlussfolgerungen des Missbrauchsermittlers. Das Schreiben trägt das Datum 8. April; das war der Sonntag der Barmherzigkeit.

„Wir haben auf dieser Vollversammlung – von denen wir jedes Jahr zwei haben – eine Bewertung des Besuches des Heiligen Vaters in Chile im Januar angestellt: Licht und Schatten, die Fragen und Herausforderungen, die dieser Besuch für das Leben der Kirche hinterlassen hat. Besonders nachgedacht haben wir über den Prozess der Evangelisierung und unsere Mission, das Wort und die Figur Jesu Christi unseren Mitbürgern zu vermitteln.“

“ Einen etwas weiteren Blick auf die Dinge bekommen ”

Wir erinnern uns: Der Papstbesuch in Chile war durch die entschiedene Absage, die der Papst Kritikern des von ihm ernannten Bischofs von Osorno erteilt hatte, überschattet worden. Bischof Juan Barros wird vorgeworfen, vom Missbrauch Jugendlicher durch seinen Freund und Mentor Pater Karadima in dessen Pfarrei gewusst, diesen aber gedeckt zu haben. Franziskus selbst sah sich auf dem Rückflug von Chile gezwungen, sich für seine Wortwahl zu entschuldigen – eine Entschuldigung, die in dem aktuellen Schreiben an die Bischöfe nochmals verstärkt wird. Er habe „schwerwiegende Fehler“ gemacht, so der Papst, und er wende sich an die Bischöfe des Landes, „um demütig eure Zusammenarbeit und Unterstützung bei der Unterscheidung der Maßnahmen zu erhalten, die kurz- mittel- und langfristig getroffen werden müssen, um die kirchliche Gemeinschaft in Chile wieder herzustellen, den Skandal so gut wie möglich zu verarbeiten und die Gerechtigkeit wiederherzustellen“.

„Als wir den Brief des Heiligen Vaters erhielten, haben wir gerade mit verschiedenen Personen beraten, um einen etwas weiteren Blick auf die Dinge zu bekommen,“ berichtet Bischof Ramos. „In seinem Brief lädt der Papst uns zu einem Treffen nach Rom ein, um gemeinsam die Situation der Kirche in Chile zu analysieren, Lösungen zu suchen und vor allem zu erfahren, was die Schlussfolgerungen von Erzbischof Charles Scicluna sind, der im Februar in Chile war. Er hat dabei verschiedene Menschen angehört, die darum gebeten hatten, ihre Sicht auf Bischof Barros von Osorno darzulegen. In Rom werden wir auch erfahren, zu welchen Entscheidungen der Heilige Vater selbst gelangt ist.“

Der Generalsekretär der Bischofskonferenz betont, dass das Schreiben des Papstes von der chilenischen Bischofskonferenz sehr positiv aufgenommen werde: „Diese Antwort ist eine Einladung zum Dialog, und das erfüllt uns mit großer Hoffnung. Ich glaube, dass wir ausgehend von diesem Dialog mit dem Heiligen Vater ein ,Vorher‘ und ein ,Nachher‘ in der chilenischen Kirche haben werden.“ (vatican news)