Erzbischof Fisichella: „Leider existiert die Hölle

 

„Wir können nicht anders, als die Spiritualität der Barmherzigkeit weiterzuführen, die von der gesamten Kirche und Abermillionen von Gläubigen während des Jubiläums der Barmherzigkeit gelebt wurde“: Das sagt uns der Präsident des Päpstlichen Rates für Neuevangelisierung, Erzbischof Rino Fisichella, mit Blick auf das große Treffen der Missionare der Barmherzigkeit ab Sonntag in Rom.

Christine Seuss und Antonella Palermo – Vatikanstadt

Das von Erzbischof Fisichellas Rat organisierte Seminar wird über 550 Beichtväter aus allen Ecken der Erde für einige Tage in der Ewigen Stadt zusammenführen, auch Begegnungen mit dem Papst sind vorgesehen. Bei dieser Gelegenheit wird ihnen auch das Jahrbuch übergeben, in dem die Kontaktdaten aller 897 Missionare der Barmherzigkeit aufgeführt sind.

„Erinnern wir uns daran“, erklärt Fisichella im Gespräch mit Vatican News, „dass der Papst überraschend in seinem Brief zum Ende des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit verfügt hatte, dass die Missionare der Barmherzigkeit ihren Dienst nicht beenden, sondern ihn für weitere Zeit ausführen sollten. Das ist der Grund, weshalb wir diese Tage vorgesehen haben, die im Zeichen der Reflexion, des Gebetes und der Begegnung mit Papst Franziskus stehen.“

Die Tage sollten dazu dienen, ein Resümee über die bisher geleistete Tätigkeit zu ziehen und gewissermaßen ein „Profil“ des Missionars der Barmherzigkeit zu erstellen, um daraus Lehren für den weiteren Weg der Missionare zu ziehen, betont Fisichella, der gleichzeitig auf die Bedeutung der stillen Präsenz der besonders bevollmächtigten Beichtväter hinweist. „Es ist sehr interessant, denn dies ist ein Dienst, der in vollständiger Diskretion versehen wird, doch sie sind eine enorm wichtige Präsenz für das Leben der Kirche, denn die Missionare der Barmherzigkeit sind das Zeichen dafür, dass keiner Schwierigkeiten oder Hindernisse dabei antreffen kann, die Barmherzigkeit Gottes zu spüren und zu erfahren. Die Missionare sind da, um genau das zu bezeugen.“

“ Die Kirche wird niemals sagen können, dass eine Person in der Hölle ist ”

Die vollumfängliche Barmherzigkeit Gottes also, die jeden erreicht. Doch wie passt das zusammen mit dem Konzept der Hölle, die – wir erinnern uns – nach den Worten eines italienischen Journalisten selbst Papst Franziskus in Zweifel gezogen haben soll? Der Vatikan hat die Äußerung, die der über 90-jährige Journalist in einer Tageszeitung aus dem Gedächtnis zitierte, allerdings postwendend dementiert. Fisichella meint dazu:

„Leider existiert die Hölle – und ich unterstreiche „leider“. Aber nicht, weil Gott in seiner Barmherzigkeit die Hölle will, sondern vielmehr wegen der Dickköpfigkeit des Menschen. Der Mensch ist es, der sich einbildet, er könne seine Freiheit bis ins Letzte ausreizen – und dadurch erniedrigt er sich schliesslich.“

Der Präsident des von Papst Benedikt XVI. gewollten Neuevangelisierungsrates erinnert daran, dass man vom „Mysterium des Jenseits“ spricht. „Ich gehöre der Schule an, die glaubt, dass die Hölle existiert, aber ich hoffe – hoffe – dass sie leer ist. Ich will hinzufügen, dass die Kirche mit Sicherheit sagen kann, dass eine Person heilig, also in der Anschauung Gottes ist, aber die Kirche wird niemals sagen können, dass eine Person in der Hölle ist. Das steht der Kirche nicht zu, denn es ist das letzte Gericht für einen Menschen, der vor Gott steht. Deshalb ist dies der unverletzliche und unantastbare Bereich, über den niemand richten kann. (vatican news)

Pater Heiner Wilmer SCJ wird neuer Bischof von Hildesheim

(© CNA Deutsch) Quelle: Gemeinschaft der Herz-Jesu-Priester

HILDESHEIM – Ein Ordensmann ist neuer Bischof von Hildesheim: Papst Franziskus hat am heutigen Freitag, 6. April 2018, Pater Heiner Wilmer SCJ, nach vorheriger Wahl durch das Hildesheimer Domkapitel, zum 71. Bischof des Bistums Hildesheim ernannt. Der Herz-Jesu-Priester aus Rom folgt Bischof Norbert Trelle nach, der im September vorigen Jahres in den Ruhestand gegangen ist.

Die Ernennung wurde in Rom und Hildesheim zeitgleich um 12 Uhr bekanntgeben. Im Hildesheimer Dom verkündete der Domdechant, Weihbischof Heinz-Günter Bongartz, während einer Andacht die gute Nachricht: „Als Domkapitel danken wir Gott und dem Heiligen Vater von ganzem Herzen und freuen uns sehr, dass wir bald einen neuen Bischof in unserem Bistum willkommen heißen dürfen.“

Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger, der das Bistum Hildesheim bis zur Einführung des neuen Bischofs als Diözesanadministrator leitet, sagte, sein Wunsch für einen neuen Bischof stehe im Einklang mit dem nun zum Oberhirten ernannten Ordensmann: „Meine Hoffnungen finden in Pater Heiner Wilmer SCJ eine starke Resonanz. Wir haben ihn gewollt! Dass er nun in unser Bistum kommt, macht mich von ganzem Herzen froh und dankbar.“

Die Bischofsweihe und Amtseinführung von Pater Wilmer wird voraussichtlich im September stattfinden, der Termin steht noch nicht fest. Der erste Besuch Wilmers in Hildesheim ist für Anfang Mai geplant.

Heiner Wilmer wurde am 9. April 1961 in Schapen im Emsland geboren. Nach dem Abitur im Jahr 1980 trat er in die Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester ein. Die Ewige Profess legte er 1985 ab. Er studierte von 1981 bis 1986 Theologie in Freiburg und Romanistik in Paris.

Es folgte eine pastoraltheologische Ausbildung im Priesterseminar St. Peter im Schwarzwald, ehe er 1987 in Freiburg zum Priester geweiht wurde. Von 1987 bis 1989 widmete sich Wilmer dem Studium der französischen Philosophie in Rom. 1991 promovierte er in Freiburg in Fundamentaltheologie, ehe er am gleichen Ort bis 1993 Geschichte studierte und anschließend sein Erstes Staatsexamen in Theologie und Geschichte ablegte.

Ab 1993 war er zwei Jahre lang als Referendar am Windthorst-Gymnasium in Meppen tätig. Im dortigen Studienseminar absolvierte er 1995 das Zweite Staatsexamen und unterrichtete im Anschluss zwei Jahre lang Religion, Geschichte und Politik an der Liebfrauenschule in Vechta. Außerdem war er dort Schulseelsorger.

Von 1997 bis 1998 arbeitete er als Lehrer für Deutsch und Geschichte an der Fordham Preparatory School (Jesuit High School) im New Yorker Stadtbezirk Bronx, ehe er ins Emsland zurückkehrte und bis 2007 als Schulleiter des Gymnasiums Leoninum in Handrup tätig war. In dieser Schule hatte er sein Abitur gemacht.

Sein weiterer beruflicher Weg führte Wilmer nach Bonn, wo er acht Jahre lang als Provinzial der Deutschen Ordensprovinz der Herz-Jesu-Priester vorstand. Seit 2015 ist er Generaloberer der Herz-Jesu-Priester in Rom. Der Ordensgemeinschaft gehören weltweit mehr als 2000 Mitbrüder an.

Vom künftigen Hildesheimer Bischof sind mehrere Bücher erschienen, darunter „Gott ist nicht nett: Ein Priester auf der Suche nach dem Sinn“ und „Hunger nach Freiheit: Mose – Wüstenlektionen zum Aufbrechen“.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, gratulierte dem künftigen Hildesheimer Bischof „zu diesem besonderen Vertrauensbeweis des Heiligen Vaters und des Domkapitels und wünsche Ihnen Gottes reichen Segen für die bevorstehende Aufgabe. Ebenso freue ich mich, Sie schon bald im Kreis der deutschen Bischöfe begrüßen zu können.“

Pater Wilmer SCJ wurde 1961 in Schapen (Emsland) geboren. Nach dem Abitur trat er 1980 in die Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu- Priester ein. Es folgte ein Studium der Theologie in Freiburg und der Romanistik in Paris. Nach der Priesterweihe 1987 in Freiburg folgten weitere Studien und 1991 die Promotion.

Der Ordensmann war im Schuldienst in Meppen, Vechta, New York und Handrup tätig. 2007 wurde er Provinzial des Ordens in Deutschland und 2015 Generaloberer der Herz-Jesu-Priester in Rom. (CNA Deutsch)

„Ein Fehler“: Facebook entschuldigt sich bei katholischer Universität

Medienkonzern hatte Werbung mit dem Kreuz von San Damiano abgelehnt – Verdacht auf Mitarbeiter.

PITTSBURGH – Das soziale Netzwerk Facebook hat sich für den „Fehler“ entschuldigt, eine Anzeige der franziskanischen Universität Steubenville verweigert zu haben, weil diese sehr „gewalttätig“ und „reißerisch“ sei. Zu sehen war darauf das Kreuz von San Damiano.

Tom Crowe, Direktor für Internet-Kommunikation der Universität, erklärte, Facebook habe zur Begründung des Ablehnens der Anzeige mitgeteilt: „Dein Bild, Video oder Vorschau darf keinen anstößigen, reißerischen oder übermäßig gewalttätigen Inhalt haben.“

Die Universität warb für das Masterstudium in Theologie, Katechese und Evangelisierung, und zeigte das Kreuz von San Damiano, ein religiöses Symbol des zwölften Jahrhunderts, das mit dem Patron der Universität, dem heiligen Franz von Assisi, in Verbindung steht.

Am 2. April entschuldigte sich ein Facebook-Sprecher für die Blockierung. Er sagte: „Manchmal unterläuft uns ein Fehler“ und „dieses Bild verstößt nicht gegen unsere Richtlinien.“

„Wir entschuldigen uns für den Fehler und haben dem Inserenten bereits mitgeteilt, dass wir seine Mitteilung genehmigen“, fügte er hinzu.

Im Gespräch mit „Fox News“ sagte Tom Crowe „Facebook hatte bereits andere Anzeigen mit dem gleichen Bild (dem Kreuz von San Damiano) genehmigt. Das lässt mich denken, dass es nicht der Algorithmus, sondern ein Mitarbeiter war, der viele Meldungen ansieht und persönlich etwas dagegen hatte.“

Crowe schrieb daraufhin einen Artikel mit dem Titel „Er wurde abgelehnt“ auf der Website der Universität.

„Am Kreuz von San Damiano sehen wir den verherrlichten Jesus, der vom Thron des Kreuzes regiert. Das halten die Zensoren von Facebook für übertrieben gewalttätig, sensationslüstern und schockierend“, so Crowe.

Seiner Meinung nach zeigt die Kreuzigung nur die Liebe Gottes für alle Menschen: „Es war die Liebe, die ihn dort am Kreuz hielt. Die Liebe zu dir und zu mir, damit wir nicht auf ewig wegen unserer Sünden verdammt werden, sondern für immer mit ihm und seinem Vater im Himmel leben können“, schrieb er. (CNA Deutsch)

Opus Dei Regionalvikar: Wir stehen voll hinter dem Papst

NEW YORK – Mit einem Leserbrief an die „New York Times“ hat sich der amerikanische Vikar des Opus Dei an die Öffentlichkeit gewandt.

Darin schreibt Monsignore Thomas Bohlin, dass die Personalprälatur nicht in Konflikt mit Papst Franziskus stehe, sondern ihn und seine Mission unterstütze.

Gegenüber CNA betonte der Regionalvikar am 5. April: „Aus meiner Sicht gibt es keinen Konflikt mit dem Heiligen Vater. Liebe zum Heiligen Vater ist Teil unserer DNA. Wir beten jeden Tag für ihn. Wir lernen von ihm“.

Der Priester zitierte den Gründer des Opus Dei, den heiligen Josefmaria Escriva. Dieser pflegte zu sagen, das Opus Dei habe drei große Lieben in der Kirche: „Christus, Maria und der Papst“.

Bohlin sprach mit CNA nach seinem Leserbrief, der auf einen Kommentar von Paul Elie antwortete, den die Zeitung am 24. März veröffentlicht hatte.

Paul Elie ist Senior Fellow am Georgetown Berkley Center für Religion, Frieden und Weltangelegenheiten. In seinem Kommentar schrieb Elie:

„Während Johannes Paul eine Beziehung mit dem Opus Dei pflegte – der strengen und verschwiegenen Bewegung mit Wurzeln im Nachkriegsspanien von Francisco Franco – fühlt sich Franziskus mit der Gemeinschaft Sant’Egidio wohl, die während der Studentenunruhen von 1968 in Rom gegründet wurde und heute in 70 Ländern präsent ist, mit Armen, Migranten, älteren Menschen und Menschen mit AIDS arbeitend“, schrieb Elie.

Msgr. Bohlin antwortete in einem Brief vom 3. April an den Herausgeber der „Times“.

„Als Leiter des Opus Dei in den Vereinigten Staaten möchte ich bekräftigen, dass wir alle im Opus Dei den Papst und seine Arbeit als Pastor der Universalkirche unterstützen“, sagte er.

Die Gemeinschaft Sant’Egido und das Opus Dei in eine Art Gegensatz zu stellen schaffe eine falsche Dichotomie, fügte er hinzu. Papst Franziskus „kann sich mit beiden wohl fühlen.“

Bohlin wies auf mehrere Anzeichen der Unterstützung des Opus Dei durch Papst Franziskus hin.

„Er hat am Grab des Gründers von Opus Dei in Rom gebetet; er hat den ersten Prälaten des Opus Dei, Álvaro del Portillo, seliggesprochen; und er hat weltweit mehrere Priester des Opus Dei zu Bischöfen ernannt“.

Erst vor kurzem habe Franziskus einen „schönen Brief zur Unterstützung eines von Mitgliedern des Opus Dei organisierten Projekts für junge Menschen (UNIV) geschickt.“

Msgr. Bohlin sagte zur CNA, er fühle sich gezwungen, den Brief zu schreiben, weil „wir sicherstellen wollten, dass die Leute wissen, dass wir den Papst unterstützen, wir für ihn beten. Er braucht unser Gebet, er muss diese Unterstützung spüren. “

„Wir sind sehr auf der Wellenlänge des Heiligen Vaters … Wir lieben den Papst, und der Papst liebt und respektiert auch Opus Dei.“

Bohlin widersprach der Darstellung des Opus Dei als „streng und verschwiegen“ und sagte, dies sei eine „Karikatur“ der Personalprälatur, die vielmehr offen über ihre Mission in der Kirche sei.

„Opus Dei ist voll und ganz Mitglied der Kirche. [Es] verbreitet die Botschaft der Heiligkeit im gewöhnlichen Leben, besonders unter den Laien, durch ihre Arbeit und ihre Anwesenheit dort aktiv in der Gesellschaft zu sein, um die christliche Botschaft dorthin zu bringen und in der Welt spürbar zu machen“

Opus Dei und Sant’Egido stünden einander nicht entgegen, betonte er und fügte hinzu: „Es ist eine Art Täuschungsmanöver, die Kirche so aufzuspalten.“

„Wir sind alle vereint mit dem Heiligen Vater in seiner Botschaft der Barmherzigkeit und der Liebe zu den Armen, Jesus in dieser Welt heute nachzuahmen und missionarische Jünger zu sein. All die Dinge, für die Sant’Egido steht, sind Dinge, für die auch wir stehen. „

Während Elie in seinem Artikel die Servicearbeit von Sant’Egido betonte, sagte Bohlin, das Opus Dei habe auch eine starke Dienstleistungstradition, mit Projekten auf der ganzen Welt. Zum Beispiel betreibe die Organisation ein großes Krankenhaus in der Demokratischen Republik Kongo, Schulen für arme Kinder in Guatemala und ein Zentrum für Kinder in Chicagos Innenstadt.

Bohlin stellte klar, dass das Opus Dei sich nicht zur Aufgabe mache, auf eine bestimmte Art zu dienen. „Wir versuchen, Menschen mit der Liebe Christi zu entzünden“, sagte er – um sie dann zu ermutigen in der Weise zu dienen, wie sie sich berufen fühlen. Mitglieder des Opus Dei arbeiteten somit etwa in Krankenhäusern, Schulen, Obdachlosenheimen, Pro-Life-Organisationen und anderen karitativen Einrichtungen.

„Wir lassen den Menschen viel Freiheit, aber wir fordern sie auf: ‚Nimm deine Talente, und geh‘ hinaus und diene'“, sagte er. (CNA Deutsch)

Kardinal Marx isoliert in Bayern?

Die „Pastorale Handreichung für konfessionsverschiedene Ehen“ hat den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Kardinal Reinhard Marx, in ernste Schwierigkeiten gebracht.

Vaticanhistory – Martin Marker.

Obwohl diese Handreichung am 20. Februar von der Bischofskonferenz mit Zwei-Drittel-Mehrheit beschlossen wurde, ist seit gestern bekannt, dass unter der Führung des Kölner Erzbischofs, Kardinal Rainer Maria Woelki, sechs (Erz-) Bischöfe den Beschluss nicht mittragen wollen. Sie haben sich mit einem Brandbrief an den Heiligen Stuhl in Rom gewandt. Die Angelegenheit ist nach Angaben von Kardinal Marx, ohne sein Wissen geschehen. Mittlerweilen ist die Angelegenheit nicht nur in Deutschland bekannt geworden, sondern in ganz Europa und auch in Übersee publiziert worden. Besagter Streit ist somit nicht nur ein Thema der DBK sondern steht auch im Focus der Weltkirche.

Für Kardinal Marx ist dieser Streit besonders fatal. Schließlich ist er nicht nur Vorsitzender der DBK sondern auch Metropolitan der Kirchenprovinz München und Freising sowie Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz. Zum Erzbistum München und Freising gehören die Suffraganbistümer Augsburg, Regensburg und Passau, zur Freisinger Bischofskonferenz zählen das fränkische Erzbistum Bamberg mit den Suffraganbistümern Würzburg, Eichstätt und Speyer.

Faktisch steht Marx in der Frage der Zulassung evangelischer Ehepartner zur katholischen Kommunion in seiner kirchlichen Heimat Bayern vollkommen isoliert da. Zu seiner Kirchenprovinz und der Freisinger Bischofskonferenz gehören folgende Episkopaten:

Suffraganbistümer von München und Freising:

  • Augsburg: Bischof Dr. Konrad Zdarsa
  • Regensburg: Bischof Dr. Rudolf Voderholzer
  • Passau: Bischof Dr. Stefan Oster

Freisinger Bischofskonferenz:

  • Bamberg: Erzbischof Dr. Ludwig Schick
  • Würzburg: Bischof (designiert) Dr. Franz Jung
  • Eichstätt: Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB
  • Speyer: Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann

Alle rot gekennzeichneten Episkopaten sind Mitunterzeichner des Brandbriefes von Kardinal Rainer Maria Woelki an den Vatikan. Betrachtet man die Namensliste genauer, so fällt auf, dass der Bischof von Würzburg (designiert) auf seine Amtseinführung am 10 Juni wartet und deshalb noch nicht Diözesanbischof ist. Bischof Wiesemann ist somit der einzige Episkopat auf der Seite von Kardinal Marx. Hinzukommt, dass der Erzbischof von Bamberg, Erzbischof Schick, in der Freisinger Bischofskonferenz Stellvertreter von Kardinal Marx ist. In den genannten Kirchengremien steht Marx in der Frage der „konfessionsverschiedenen Ehen“ eigentlich vollkommen isoliert im Abseits.

In einigen Medien wurde von „Bürgerkrieg“, „Revolution“, Kampfansage aus Köln“ gesprochen, ja sogar der Rücktritt von Kardinal Marx gefordert. Nachdem der Fall nun in der Öffentlichkeit bekannt geworden ist, wird die Antwort aus Rom mit Spannung erwartet. Ob Papst Franziskus sich auf die Seite des Beschlusses der DBK stellen oder diesen als Verstoß gegen die Glaubenslehre bewerten wird, muss man abwarten. (vh – mm)

Kardinal Cordes: Interkommunionsvorschlag der DBK ist theologisch nicht fundiert

Kardinal Paul Cordes, der emeritierte Präsident des Päpstlichen Rates „Cor Unum“ äußerte sich gegenüber „National Catholic Register“ (NCR) zum jüngsten Streit in der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).

Vaticanhistory – Martin Marker.

Kardinal Cordes bringt ernste Besorgnis über die pastorale Handreichung der Bischöfe zum Ausdruck, die es einigen protestantischen Ehepartnern in gemischten Ehen ermöglichen würden, die heilige Kommunion zu empfangen. Wie VH gestern berichtete, stellen sich im deutschen Episkopat sieben Bischöfe aus Protest gegen die Entscheidung der DBK.

Cordes hat sich gegenüber NCR sehr kritisch zum Vorstoß der DBK geäußert:

„Im Gegensatz zu den Irrlehren, die entstanden sind, gilt immer das Prinzip, dass jeder dorthin gehört, wo er oder sie die heilige Kommunion empfängt“, erklärt er.

Ferner führte Cordes aus:

„Die Deutsche Bischofskonferenz hat auf ihrer letzten Vollversammlung beschlossen, dass der protestantische Partner in gemischten Ehen in Einzelfällen und unter bestimmten Bedingungen das Abendmahl empfangen kann.

Diese Entscheidung stößt auf ernsthafte theologische Hindernisse.

Da ist zunächst die gut bezeugte kirchliche Tradition. L. Hertling hat dies in einem beeindruckenden historischen Artikel über die Praxis der Kommunion des frühen Christentums (Communio und Primat, in: „Una Santa“ 17 (1962) 91ff.) dargestellt.

Das Einzige, was ich von ihm nehmen möchte, ist dies.

Die eucharistische Kommunion ist das sichtbare Zeichen der kirchlichen Gemeinschaft für das frühe Christentum. Als Bischof Polycarp von Smyrna um die Mitte des 2. Jahrhunderts nach Rom kam, um mit Papst Aniketos über den Streit um die Osterfeierlichkeiten zu verhandeln, konnten sich die beiden Bischöfe nicht einigen. Sie haben also die kirchliche Gemeinschaft nicht gelöst. Irenäus von Lyon drückt die erhaltene Glaubensgemeinschaft folgendermaßen aus: „Sie haben miteinander kommuniziert.“

Neben der Orientierungspraxis der frühen Kirche ist eine klare Belehrung der kirchlichen Lehre aus der Gegenwart. Papst Benedikt XVI. Sagt in seinem nachsynodalen Apostolischen Schreiben Sacramentum Caritatis (das Sakrament der Nächstenliebe) über die Eucharistie, Quelle und Gipfel des Lebens und der Sendung der Kirche (23. März 2007):

„Auf der anderen Seite hindert uns der Respekt, den wir dem Sakrament von Christi Leib und Blut zu verdanken haben, daran, es zu einem bloßen“ Mittel „zu machen, das wahllos benutzt werden kann, um diese Einheit zu erreichen.“

Als Fazit bemerkt Kardinal Cordes sehr deutlich, was er von dem Ansinnen des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx hält:

„Der Vorschlag der Bischofskonferenz kann nicht behaupten, theologisch gesund zu sein.“

(vh – mm)

Erweiterte Erreichbarkeit von VATICAN HISTORY

Vaticanhistory ist ab sofort unter verschiedenen WebSite-Domäns zu erreichen:

      1. http://www.vaticanhistory.de
      2. http://www.vaticanhistory.eu
      3. http://www.vaticanhistory.org

Bei Anfragen stehen folgende E-Mail-Adressen zur Verfügung:

      1. mail@vaticanhistor.de
      2. mail@vaticanhistor.eu
      3. mail@vaticanhistor.org

Somit ist die Erreichbarkeit des Portals noch internationaler geworden.

Ihr VH-Team….

D: Episkopat zerstritten über „Kommunion für evangelische Christen“

Wie Vatican News (VN) heute meldet, ist es offenbar zu einem schweren Streit in der Deutschen Bischofskonferenz gekommen.

Vaticanhistory – Martin Marker.

Es geht um die Frage der Kommunion für evangelische Christen. Vatican News bezieht sich auf den Kölner Stadtanzeiger von heute. Vatican News berichtet:

„Nach seiner Darstellung haben sich sieben Bischöfe unter Führung des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki an den Vatikan gewandt. Sie halten eine am 20. Februar von der Bischofskonferenz mit Zwei-Drittel-Mehrheit beschlossene pastorale Handreichung für konfessionsverschieden Ehen für unrechtmäßig. Aus ihrer Sicht verstößt der Text, so berichtet der Stadt-Anzeiger, gegen die katholische Glaubenslehre und die Einheit der Kirche.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, war nach Darstellung des Blattes über den Brief an den Vatikan nicht informiert. Die sieben Bischöfe verweisen nach Angaben der Zeitung, der der Brief vorliegt, auf eine Reihe offener dogmatischer und kirchenrechtlicher Fragen. Sie bitten den Vatikan um Hilfe und um Klärung.

 „Beispielloser Vorgang ” 

Konkret ging das Schreiben sowohl an den Präfekten der Glaubenskongregation, Luis Ladaria, als auch an den „Ökumene-Minister“ des Vatikans, Kardinal Kurt Koch, so der Stadt-Anzeiger.“

Unter der Führung des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki haben sich folgende sechs Episkopaten dem dreiseitigen Schreiben an den Vatikan angeschlossen:

  • Erzbischof Ludwig Schick (Bamberg),
  • Bischof Konrad Zdarsa (Augsburg),
  • Gregor Maria Hanke (Eichstätt),
  • Wolfgang Ipolt (Görlitz),
  • Rudolf Voderholzer (Regensburg) und
  • Stefan Oster (Passau)

Als „Aktuelle Meldung“ wurde ebenfalls heute, eine Erklärung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, auf der Internetseite der DBK veröffentlicht. Sie trägt die Überschrift: „Antwortbrief von Kardinal Reinhard Marx zum Thema „Beschluss der Vollversammlung über die pastorale Handreichung über konfessionsverschiedene Ehen und eine gemeinsame Teilnahme an der Eucharistie“

Der Originaltext des Antwortschreibens von Kardinal Marx auf der DBK-Seite lautet:

„Hochwürdigste Herren, liebe Mitbrüder,
am 28. März 2018 erreichte mich das Schreiben des Erzbischofs von Köln vom 23. März 2018, mit dem er mir – persönlich/vertraulich – einen Brief an den Präsidenten des Päpstlichen Rats für die Einheit der Christen vom 22. März 2018 zur Kenntnis gibt.

Trotz der ausführlichen und auch kontroversen Aussprache in der Vollversammlung und des mit weit überwiegender Mehrheit der Mitglieder der Bischofskonferenz gefassten Beschlusses bestehen bei Euch so große Zweifel, ob der in der pastoralen Handreichung über konfessionsverschiedene Ehen und eine gemeinsame Teilnahme an der Eucharistie ‚vorgelegte Lösungsentwurf mit dem Glauben und der Einheit der Kirche vereinbar ist‘, dass Ihr den Präsidenten des Rates für die Einheit der Christen ‚um Hilfe‘ bittet. Dabei geht Ihr von dem Entwurfstext aus, der ja nach dem Beschluss der Vollversammlung noch eine Modiphase durchläuft.

Zu den im Brief vorgebrachten Hintergründen möchte ich nur anmerken:
1. Anders als im Brief beschrieben wird nicht ‚in der Konfessionsverschiedenheit der Ehe‘ die gravis spiritualis necessitas angenommen, sondern es wird dargelegt, dass ein schwerwiegendes geistliches Bedürfnis aus dem gemeinsamen Eheleben in einer konfessionsverschiedenen Ehe im Einzelfall entstehen kann.
2. Es wurde mehrfach und deutlich dargelegt, dass es selbstverständlich einer nationalen Bischofskonferenz (und nach c. 844 § 4 CIC sogar einem Diözesanbischof) möglich ist, Kriterien zu formulieren, die die Kommunionspendung an nicht in voller Gemeinschaft mit der katholischen Kirche befindlichen Christen erlauben, und auch auf bereits bestehende Regelungen in anderen Teilen der Kirche verwiesen.

Die Vollversammlung hat ihre Entscheidung vor dem Hintergrund theologischer und ökumenischer Bezugstexte und kirchenrechtlicher Regelungsmöglichkeiten getroffen und sieht deshalb die Rückbindung mit der Universalkirche als klar gegeben an, zumal nach der Ermutigung von Papst Franziskus zu weiteren Schritten in der Ökumene, auch in der Seelsorge. Die Handreichung setzt diesen Wunsch behutsam um mit der Absicht, für die Seelsorger und die Eheleute eine größere Klarheit zu schaffen.

Da dieser Brief den Beschluss der Vollversammlung betrifft und er nicht nur mir, sondern auch Erzbischof Ladaria, Bischof Arrieta und dem Apostolischen Nuntius zur Kenntnis gegeben wurde, halte ich es für geraten, alle Mitglieder der Bischofskonferenz darüber in Kenntnis zu setzen.

Oremus pro invicem.
Mit herzlichen Grüßen
Reinhard Kardinal Marx“

 

Zuerst fällt auf, dass die Mitteilung von Vatican News, bezogen auf den Kölner Stadtanzeiger, nur von zwei Dikasterien als Empfänger des Schreibens spricht. Nach der Erklärung von Kardinal Marx ging besagtes Schreiben aber scheinbar noch an andere Empfänger. An den Sekretär des „Päpstlichen Rates für die Interpretation von Gesetzestexten“, Bischof Arrieta, deshalb an den Sekretär, weil der Posten des Präsidenten des Dikasteriums derzeit vakant ist. Ferner wurde der Apostolische Nuntius, Erzbischof Dr. Nikola Eterović informiert.

Kardinal Marx hat in den letzten Jahren mehrfach gezeigt, dass er für Veränderungen in der katholischen Kirche in Deutschland eintritt und diese auch vorantreiben will. Viele seiner Argumentationen basieren auf Aussagen von Papst Franziskus. So ist er ein absoluter Befürworter des Kapitels VIII. des Papstdokumentes „Amoris Laetitia“, dass unter bestimmten Voraussetzungen geschiedene wiederverheiratete Ehepaare zur Kommunion zulässt. Das besagte Dokument steht seit seiner Bekanntgabe 2016 in schärfster Kritik der Weltkirche.

Bisher hat sich das deutsche Episkopat zu diesem Papstdokument in der Öffentlichkeit kaum geäußert. Einzig der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat klar Stellung gegen die Kommunion für geschiedene wiederverheiratete Ehepaare bezogen. Pastorale Begleitung ja, Kommunionempfang nein.

Das Schreiben der sieben Bischöfe an verschiedene Dikasterien im Vatikan zeigt, dass Marx seine Revolution in der deutschen Kirche doch nicht so einfach bewerkstelligen kann. Offenbar schlägt ihm heftige Kritik aus den eigenen Reihen entgegen. (vh -mm)

Papst Paul VI. könnte der heilige Patron des ungeborenen Lebens werden

VATIKANSTADT – Der Postulator im Heiligsprechungsprozess des seligen Papstes Paul VI. hat erklärt, dass der Papst, der auch Verfasser der Enzyklika Humanae Vitae ist, der Schutzheilige des ungeborenen Lebens werden könnte.

In einer Mitteilung an die englischsprachige Ausgabe von CNA sagte Pater Antonio Marrazzo, dass „Paul VI. als Schutzheiliger für das Leben angerufen werden könnte“ aufgrund der Wunder, die auf Fürsprache des verstorbenen Papstes geschehen sind und deren Protagonisten Kinder im Mutterleib waren.

In keinem der berichteten Wunder war die Mutter in Gefahr und es handelte sich auch nicht um die erste Schwangerschaft. Es bestand jedoch das Risiko einer „therapeutischen“ Abtreibung oder eines Abgangs, mit möglicher Behinderung des Babys.

Bei beiden Wundern wurden die Kinder gesund geboren und sind es immer noch.

Die Umstände erinnern an das, was der Selige in seiner Enzyklika Humanae Vitae unter Nummer 14 geschrieben hatte: „Gemäß diesen fundamentalen Grundsätzen menschlicher und christlicher Eheauffassung müssen Wir noch einmal öffentlich erklären: Der direkte Abbruch einer begonnenen Zeugung, vor allem die direkte Abtreibung – auch wenn zu Heilzwecken vorgenommen -, sind kein rechtmäßiger Weg, die Zahl der Kinder zu beschränken, und daher absolut zu verwerfen.“

In Humanae Vitae, das Papst Franziskus als ein Werk großer „prophetischer Genialität“ betrachtet, warnt Paul VI. auch vor den Folgen der Verhütungsmethoden, darunter die Belastung ehelicher Untreue, moralischer Degradierung, die Objektivierung von Frauen und der Verlust aller Achtung gegenüber – und die Verwendung, ja, der Einsatz dieser Mittel als staatliche und politische Werkzeuge.

Das Wunder für die Heiligsprechung

Als Vanna Pironato 2014 mit ihrem zweiten Kind schwanger wurde, schlugen ihr die Ärzte vor, abzutreiben – eine Entscheidung, die sie und ihr Ehemann Alberto Tagliaferro ablehnten.

Der Postulator berichtet in Bezug auf dieses Wunder, das die Heiligsprechung von Paul VI. ermöglichen wird: „Am 23. September 2014 wurde Frau Vanna Pironato in der 13. Woche ihrer zweiten Schwangerschaft wegen einer drohenden Fehlgeburt ins Krankenhaus eingeliefert. Die Fruchtblase war vorzeitig gerissen und Fruchtwasser lief aus.“

Die Ärzte informierten Frau Pironato, dass sie das Kind verlieren könnte. Am 29. September wurde sie entlassen. Die Schwangerschaft verlief normal, obwohl sie stets Blut und Fruchtwasser verlor.

Die Ärzte rieten ihr zu einer Abtreibung, aber sie und ihre Ehemann lehnten dies ab. Ein Freund erzählte Frau Pironato, dass Paul VI. bald seliggesprochen würde und dass auf seine Fürsprache ein Wunder an einem ungeborenen Kind geschehen war.

Sie, ihr Ehemann und ihr erstes Kind reisten am 29. Oktober zum Heiligtum Santa Maria delle Grazie in Brescia, einem Ort, den Paul VI. oft besucht hatte, und von diesem Tag an erflehten sie die Fürbitte des Papstes.

Trotz aller Probleme wurde Amanda Paola Tagliaferro am 25. Dezember 2014 in der 26. Schwangerschaftswochen als Frühchen geboren. Das Baby wurde auf die Intensivstation verlegt und ihr Zustand war bereits am 27. Dezember stabil. Dennoch blieb sie bis zum 11. April 2015 im Krankenhaus.

Der Postulator erklärt, dass der Fall „des Babies Amanda Tagliaferro ständig überwacht wurde; sie ist immer noch gesund“.

Es war ein „in die Länge gezogenes“ Wunder; mehr als drei Monate lang hatte das Baby kein Fruchtwasser und trotz allem gab es keine negativen Folgen für das Mädchen.

Das Wunder für die Seligsprechung

Das Wunder, das am 19. Oktober 2014 die Seligsprechung von Paul VI. möglich gemacht hatte, war im Jahr 2001 in den Vereinigten Staaten geschehen.

Protagonist war ein Kind, das sich in der 24. Schwangerschaftswoche in einem medizinisch kritischen Zustand befand. Untersuchungen hatten den Riss der Fruchtblase ergeben, mit Aszites – der Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum -, und Oligohydramnion – dem Fehlen von Fruchtwasser in der Fruchtblase. Alle Behandlungen zur Lösung der Situation erwiesen sich als unwirksam.

Die Diagnose war zerschmetternd. Es war sehr wahrscheinlich, dass das Kind im Mutterleib sterben oder mit schwerem Nierenversagen zur Welt kommen würde. Der Gynäkologe schlug der schwangeren Mutter eine Abtreibung vor, die Frau jedoch akzeptierte diesen Vorschlag nicht.

Auf den Rat einer Ordensfrau, die Paul VI. gekannt hatte, legte die Großmutter des Kindes ein Bild des Papstes mit einer Reliquie auf den Bauch der Mutter und rief seine Fürsprache an. Danach betete die ganze Familie und später die Pfarrei zu Papst Montini.

In der 34. Schwangerschaftswoche ergaben neue Tests, dass sich der Zustand des Kindes verbessert hatte und zum Zeitpunkt der Geburt – durch Kaiserschnitt in der 39. Woche – war das Baby bei guter Gesundheit und fähig, zu atmen und zu weinen.

Damals sagte der Postulator:

„Es war ein Wunder, das mit der Lehre Papst Pauls VI. und dem Schutz des Lebens in Einklang steht. Es ist sehr interessant, weil uns das sagt, dass Gott uns vom Mutterleib an schützt, von dem Moment an, in dem das Leben beginnt. Für Gott ist das menschliche Leben ein Wert, der nicht manipuliert und nicht weggeworfen werden darf, es ist wertvoll“.

(CNA Deutsch)

Trevi-Brunnen in Rom: Münzen vorerst weiter für Caritas

Laut der Nachrichtenagentur „Kathpress“ gehen vorerst die Münzen aus dem Trevi-Brunnen weiterhin an die Caritas.

Vaticanhistory – Martin Marker.

Die jährlichen Hinterlassenschaften der Rom-Touristen beliefen sich zuletzt auf rund 1.4 Millionen Euro im Jahr. Diese Erträge fließen seit 20 Jahren ausschließlich an die katholische Hilfsorganisation „Caritas“.

Mit Jahresende wird die römische Stadtverwaltung über die Hinterlassenschaften der Trevi-Brunnen Besucher neu entscheiden. Die Verwaltung, beabsichtigt die Einnahmen auf mehrere Wohltätigkeitseinrichtungen zu verteilen. Die Stadt Rom will künftig eigene Sozialprojekte und Hilfsmaßnahmen finanzieren.

Nach altem Brauch werfen Rom-Besucher eine Münze über die Schulter in den Trevi-Brunnen, um einmal in die Ewige Stadt zurückzukehren. Vor Jahrzehnten wurden die Münzen gerne von römischen Kindern in den Sommermonaten aus dem Becken gefischt. Das ist schon lange vorbei. Heute wird durch Stadtbedienstete das Wasser turnusmäßig abgelassen und die Münzen aus dem Becken geholt.

Der Trevi-Brunnen wurde im 18. Jahrhundert nach einem Entwurf von Nicola Salvi im spätbarocken Stil errichtet und durch Papst Clemens XII. (1730-1740) im sechsten Jahr seines Pontifikats eingeweiht. (vh – mm)