Kardinalskollegium: Neue Kardinäle 2018? (Update)

 

Mitte des Jahres sinkt die Zahl der wahlberechtigten Kardinäle auf 114 Purpurträger. Gemäß der apostolischen Konstitution „Universi Dominici Gregis“ von Papst Johannes Paul II. aus dem Jahr 1996 sollte das Kardinalskollegium 120 Papstwähler haben.

Entwicklung der letzten 40 Jahr

Seit dem Pontifikatsbeginn von Johannes Paul II. ist die Anzahl der Kardinäle stetig angestiegen. In den letzten 40 Jahren verzeichnete das Kollegium einen Anstieg von über 70 Prozent. Hierfür gibt es unterschiedliche Gründe. Die Zusammensetzung des Kollegiums ist immer „internationaler“ geworden.

Jeweilige Jahresdurchschnittswerte

Jeweilige Jahresdurchschnittswerte

Derzeit stammen die Kardinäle aus 83 Ländern der Welt. Die Entwicklung wird aber nicht von allen Beobachtern positiv eingeschätzt. Der Anteil der über 80-jährigen, nicht mehr wahlberechtigten Kardinälen, hat in den letzten 40 Jahren extrem zugenommen. Waren es 1978 noch 14 so sind es heute 98 Kardinäle. Dieser große Zuwachs kommt zum einen durch die gestiegene Lebenserwartung und zum anderen durch die Tatsache, dass bei fast jeder Kardinalsernennung auch verdiente Kirchenmänner mit über 80 Lebensjahren durch den jeweiligen Papst mit dem Kardinalspurpur geehrt wurden. Das Kollegium ist dadurch stark überaltert und die Anzahl der Wahlberechtigten und Nichtwahlberechtigten gleicht sich immer mehr an.

In der Leitung der katholischen Kirche wird der Papst primär durch die unter 80-jährigen Kardinäle unterstützt. Nur sie haben das Recht an einer künftigen Papstwahl teilnehmen zu dürfen. Mit Erreichen des 80. Lebensjahres verlieren sie ihr Amt in der römischen Kurie, ebenso verlieren sie die Mitgliedschaften in den jeweiligen Dikasterien des Vatikans.

Das Kardinalskollegium 2018

Mit dem heutigen Tag umfasst das Kardinalskollegium:

  • 118 wahlberechtigte Kardinäle (unter 80 Lebensjahren)
  • 98 nicht wahlberechtigte Kardinäle (über 80 Lebensjahren)

Ihren 80 Geburtstag begehen in den folgenden Monaten:

  • 06. März: Kardinal Coccopalmerio
  • 17. März: Kardinal O´Brien, Keith *
  • 29. März: Kardinal Monteiro de Castro
  • 01. April: Kardinal Nguyén Ván Nhon
  • 08. Juni: Kardinal Amato

(* = Kardinal O´Brien, Keith ist 2015 zurückgetreten und hat seither kein Wahlrecht mehr.)

Somit sinkt die Gesamtanzahl auf 114 Wahlberechtigte und die Nichtwahlberechtigten steigen auf 102 Kardinäle an. Diese Größenordnung von 114 war in den letzten Jahrzehnten immer ein Grund durch Kreierungen des Papstes die Wahlberechtigten wieder auf eine Zahl von um 120 Papstwähler anzuheben. Zumal im Jahr 2019 ein weiterer Verlust (10 Kardinäle) durch die Altersgrenze erfolgen wird. Todesfälle sind hier zwangsläufig nicht vorher zu sehen. Alleine im Jahr 2017 verstarben 16 Kardinäle, von denen ein Kardinal unter 80 Jahren alt war.

Es ist durchaus möglich das Papst Franziskus im Juni in einem Kardinalskonsistorium neue Kardinäle kreiert. Bis zum Amtsverzicht von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2013, konnte man einigermaßen genau abschätzen, welche Kirchenmänner für eine Ernennung infrage kamen. Die Kardinalstraditionen der Diözesen der Weltkirche waren hier ein Anhalt für künftige Kardinalserhebungen. Nicht so im Pontifikat von Papst Franziskus. Er hat mit dieser Tradition klar gebrochen und setzt vollkommen andere Maßstäbe für seine Kreierungen an.

„Somit kann man künftige Kandidaten für den Kardinalsstand nur schwer beziehungsweise gar nicht vorhersagen“.

Bei Konsistorien in den letzten beiden Jahren kreierte Franziskus jeweils so viele Kardinäle, dass die Anzahl der Wahlberechtigten auf 121 angehoben wurde. Nimmt man diese Zielgröße als Vorgabe, so darf man sieben neue Kardinäle im Konsistorium erwarten. Allerdings nur, wenn der Papst bereits im Frühjahr 2019 wieder neue Kardinäle kreiert, da im kommenden Jahr sogar 10 Kardinäle die Altersgrenze überschreiten werden.

Die Römische Kurie

Hier könnte eine Kreierung möglich sein.

  • Pro-Präfekt der Glaubenskongregation: Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer S.J.

Patriarchaten und Großerzbischöfe (Unierte Kirchen)

Im Bereich der Patriarchen und Großerzbischöfe warten derzeit vier Würdenträger auf eine Kardinalserhebung. Bei den orientalischen Patriarchen kann man von einer Kardinalstradition eigentlich noch nicht sprechen. Entgegen der Verfahrensweise bei den Erzbistümern mit Kardinalstradition hat man in der Vergangenheit bei der Nachfolge der orientalischen Patriarchaten den Tod des Vorgängers abgewartet, ehe man den Kardinalshut vergab. Eine Kreierung ist hier eher unwahrscheinlich.

  • Chaldäisch-Katholische Kirche: Patriarch von Babylon Louis Raphaël I Sako
  • Koptisch-Katholische Kirche: Patriarch von Alexandrien Ibrahim Isaac Sidrak
  • Syrisch-Katholische Kirche: Patriarch von Antiochien für Syrien Ignatius Joseph III. Younan
  • Griechisch-Katholische Kirche (Ukraine): Großerzbischof von Kiew und Halytsch Sviatoslav Shevchuk

Erzbistümer – Afrika

In Afrika steht nur ein Erzbischof in der Kardinalstradition und dieser wartet seit 2005 auf den Purpur. Vermutlich steht das Erzbistum Antananarivo bei Franziskus nicht weit oben auf der Agenda.

  • Madagaskar: Erzbischof von Antananarivo Odon Marie Arséne Razanakolona

Erzbistümer – Asien

Bei den asiatischen Erzbistümern gibt es zwei Kandidaten, einer ist der Bischof von Hong Kong. Die Beziehungen des Heiligen Stuhls mit der Volksrepublik China sind seit einigen Wochen stark in der Kritik der Öffentlichkeit. Die Erhebung des Bischofs von Hong Kong ist sehr unwahrscheinlich. Ebenso wird wohl der Erzbischof von Tokio leer ausgehen.

  • China: Bischof von Hong Kong Michael Yeoung Ming-cheung
  • Japan: Erzbischof von Tokio Tarcisius Isao Kikuchi, S.V.D.

Erzbistümer – Europa

In Europa sind 13 Traditionsbistümer nicht mit einem Kardinal besetzt. Am auffälligsten ist hier die Situation in Italien, hier sind fünf Erzbistümer ohne Kardinal gefolgt von Frankreich mit zwei fehlenden Kardinälen. Durchaus möglich das bei einem Konsistorium Frankreich und Italien mit je einem Kardinal bedacht werden.

  • Deutschland: Erzbischof von Berlin Heiner Koch
  • Frankreich: Erzbischof von Marseille Georges Paul Pontier
  • Frankreich: Erzbischof von Paris Michel Aupetit
  • Italien: Erzbischof von Bologna Matteo Maria Zuppi
  • Italien: Erzbischof von Mailand Mario Enrico Delpini
  • Italien: Erzbischof von Palermo Corrado Lorefice
  • Italien: Erzbischof von Turin Cesare Nosiglia
  • Italien: Patriarch von Venedig Francesco Moraglia
  • Irland: Erzbischof von Armagh Eamon Martin
  • Spanien: Erzbischof von Toledo Braulio Rodriguez Plaza
  • Polen: Erzbischof von Breslau Józef Piotr Kupny
  • Polen: Erzbischof von Krakau Marek Jeedraszewski
  • Ukraine: Erzbischof von Lviv Mieczylaw Mokrzycki

Erzbistümer – Lateinamerika

Franziskus hat bisher seinen Heimatkontinent recht gut bedacht. Hier warten zwei Erzbischöfe auf eine Kardinalsernennung. Die Randgebiete der Welt liegen dem Papst besondern am Herzen. Hier ist eine Kreierung denkbar. Lateinamerika würde gegenüber Europa gestärkt werden.

  • Brasilien: Erzbischof von Sao Salvador da Bahia Murilo Sebastiao Ramos Krieger S.C.I.
  • Ekuador: Erzbischof von Quito Fausto Gabriel Trávez Trávez O.F.M.

Erzbistümer – Nordamerika

Die Erzbistümer der USA wurden 2016 mit drei Kardinälen bedacht. Das Episkopat in Amerika ist derzeit mit einigen Entwicklungen des Pontifikats von Franziskus scheinbar unzufrieden. Nordamerika könnte leer ausgehen.

  • USA: Erzbischof von Baltimore William Edward Lori
  • USA: Erzbischof von Detroit Allen Henry Vigneron
  • USA: Erzbischof von Los Angeles Jóse Horacio Gómez
  • USA. Erzbischof von Philadelphia Charles Joseph Chaput O.F.M. Cap.
  • Kanada: Erzbischof von Montréal Christian Lépine

Erzbistümer – Ozeanien

Hier ist das Erzbistum von Sydney noch ohne Kardinal. Eine Erhebung aber eher unwahrscheinlich.

  • Australien: Erzbischof von Sydney Anthony Colin Fisher

Fazit

Alle genannten Diözesen stehen zwar in der Kardinalstradition, ob der Papst aber hier Erhebungen vornehmen wird, weiß niemand. In der Regierungszeit von Franziskus wurden viele in der Kardinalstradition stehende Bischöfe übergangen. Einige warten seit Jahren auf das Kardinalsbirett. Die Zahlen zeigen klar, wie sich der Traditionsbruch des Papstes in den einzelnen Kontinenten darstellt.

Betrachtet man die Dikasterienleiter in der römischen Kurie, so ist festzustellen, dass in diesem Jahr noch zwei Kardinäle die Altersgrenze von 80 Jahren erreichen und somit automatisch aus ihrem Amt ausscheiden:

  • Präsident des päpstlichen Rates für die Interpretation von Gesetzestexten: Kardinal Francesco Coccopalmerio
  • Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse: Kardinal Angelo Amato S.D.B.

Hinzu kommen noch jene Kardinäle in leitender Funktion des Vatikans, die ihren Rücktritt mit Erreichen des 75. Lebensjahres (gemäß Pastor Bonus) zwar beim Papst eingereicht hatten, aber dieser Rücktritt durch Franziskus noch nicht angenommen wurde. In den nächsten Monaten könnten hier also noch Veränderungen in den Dikasterien erfolgen und bisher unbekannte Kirchenmänner aus der Weltkirche berufen werden.

Letztlich bleibt es abzuwarten, welche Kreierungen Papst Franziskus vornehmen wird. Wie bei den letzten vier Kardinalskonsistorien wird Franziskus für die eine oder andere Überraschung sorgen. (vh)

Australien: Anklage gegen Kardinal Pell wird wahrscheinlich fallen gelassen

Quelle: LifeSiteNews (Screenshot am 16. Februar)

Die Anklage gegen den australischen Kardinal George Pell wird wahrscheinlich fallen gelassen. Das berichtet am 16. Februar „LifeSiteNews“.

Bei der letzten Anhörung im Herbst 2017 hatte die Staatsanwaltschaft aufgrund der Beweislage noch von einer möglichen Eröffnung eines Verfahrens gegen Kardinal Pell gesprochen. Die Entscheidung hierüber soll am 05. März vor dem Melbourne Magistrates Court gefällt werden.

Gegenüber dem Gericht äußerte der Leiter der Strafverfolgungsbehörde, dass die Anklage des angeblichen Missbrauchsopfers Damian Dignan gegen Pell, wahrscheinlich zurückgezogen wird. Dignan war Anfang Januar an Leukämie in der australischen Stadt Ballarat verstorben. LifeSiteNews berichtet dazu:

„Dignan machte im März 2016 in seinen Vorwürfen gegen den Kardinal geltend, dass Pell ihn vor vierzig Jahren in einem öffentlichen Schwimmbad unangemessen berührt habe. Dignan, der eine Vorstrafe wegen Körperverletzung und Alkohol am Steuer hatte, hat auch ehemalige Lehrer der St. Alipius Schule des Missbrauchs beschuldigt.
Dignans Vorwürfe, sowohl unangemessene Berührungen durch den Kardinal als auch Misshandlungen durch Lehrer, wurden von einem ehemaligen Klassenkameraden, Lyndon Monument, bestätigt. Monument, ein ehemaliger Drogendealer, hat auch eine Vorstrafe für Körperverletzung“.

Ruth Shann, Mitglied des Verteidigungsteams von Pell, will beobachtet haben, dass Dignans Anschuldigungen einen „Domino-Effekt“ zur Folge hatten, da einige andere Beschwerdeführer dazu veranlasst wurden, die Polizei wegen angeblicher Misshandlungen des Prälaten in der Vergangenheit zu kontaktieren. Shann bezeichnete Dignan als „unzuverlässigen Zeugen“ und kündigte an seine Glaubwürdigkeit formell in der Anhörung im März prüfen zu lassen.

Bisher hatte Kardinal Pell alle Anklagepunkte zurückgewiesen und seine Unschuld beteuert. Robert Richter, der Chef des Verteidigungsteams von Pell hat offenbar gute Chancen Pells Unschuld zu beweisen und die Eröffnung eines Anklageverfahrens vor dem Gericht zu verhindern. (vh)

USA/Chile: Erzbischof Scicluna trifft Missbrauchsopfer Cruz

Das Gespräch des päpstlichen Sonderermittlers, Erzbischof Charles Scicluna, mit dem chilenischen Missbrauchsopfer Juan Carlos Cruz hat am letzten Samstag in New York stattgefunden. Laut dem katholischen Medienzentrum kath.ch (und KNA) hat Cruz ein positives Fazit gezogen.

„Das war eine gute Erfahrung, und ich verlasse diesen Ort sehr hoffnungsvoll“,

sagte Cruz gegenüber der Presse. Weiter bemerkte er:

„Ich hatte das erste Mal das Gefühl, das mir zugehört wurde“.

Die Befragung sei für den Sonderermittler Scicluna eine sehr intensive und detailreiche sowie teilweise Augen öffnende Befragung gewesen. Dem Bericht nach habe die Befragung Scicluna sehr mitgenommen und er habe sogar geweint, schilderte Cruz. Scicluna wird in der kommenden Woche nach Chile reisen, um dort weitere Zeugen zu befragen.

Der Fall Barros

Proteste gegen Bischof Barros hatten den Papstbesuch im Januar in Chile überschattet. Barros wird vorgeworfen, er habe in den 1980er Jahren als Priester etliche Fälle von sexuellem Missbrauch an Jungen durch seinen inzwischen vom Heiligen Stuhl verurteilten Mitbruder Fernando Karadima mit angesehen zu haben, ohne dagegen einzuschreiten.

Papst Franziskus hatte nach seinem Besuch in Chile, den Präsidenten des Prüfungskollegiums der Glaubenskongregation in schwerwiegenden Delikten („delicta graviora”), Erzbischof Scicluna als Sonderermittler zur Klärung der Vertuschungsvorwürfe gegen den chilenischen Bischof Juan Barros (Osorno) mit dem Fall beauftragt.

Der Papst hatte rechtzeitig Kenntnis

Bereits vor drei Jahren hatte Cruz einen Brief an den Vatikan geschickt und die Missstände angeprangert. In diesem inzwischen bekannt geworden Brief, wird Bischof Barros schwer beschuldigt. Erschwerend kommt hinzu, dass besagter Brief bereits drei Wochen vor der Amtseinführung von Barros in sein Bischofsamt in Osorno dem Vatikan und somit dem Papst vorlag. Franziskus also von den Missbrauchsfällen rechtzeitig vor der Ernennung wusste.

Bei der Amtseinführung von Barros war es im Jahr 2015 zu massiven Protesten Hunderter Demonstranten gekommen. Barros habe den sexuellen Missbrauch von Karadima vertuscht, lautete der Vorwurf. Franziskus hatte im Januar in Chile noch behauptet:

„Es gibt keine Beweise für eine Vertuschung durch Bischofs Barros im Fall Karadima“.

Wenig später entschuldigte sich Franziskus für seine Wortwahl und beauftragte Erzbischof Scicluna mit der Klärung der Vorwürfe. (vh)

Papst verlängert Kardinal O’Malleys Leitung der Kinderschutzkommission

VATIKANSTADT – Papst Franziskus hat Kardinal Sean O’Malley als Leiter der Päpstlichen Kommission für den Schutz Minderjähriger für eine weitere Amtszeit bestätigt. Das teilte der Vatikan am heutigen Samstag mit.

Nicht nur der Leiter der Kinderschutzkommission, sondern auch die sieben bisherigen Mitglieder wurden für eine weitere dreijährige Amtszeit berufen, so der Heilige Stuhl. Zudem wurden neun Personen zum ersten Mal ernannt.

Die bisherige Amtszeit war im Dezember 2017 ausgelaufen – seitdem wurde eine Bestätigung neuer wie alter Mitglieder durch den Papst erwartet.

Die Päpstliche Kommission, angeführt vom – in Sachen Missbrauchsbekämpfung international angesehenen – Erzbischof von Boston berät den Pontifex in Sachen Minderjährigenschutz.

Bisheriges Mitglied, und ebenfalls im Amt bestätigt, ist der deutsche Jesuitenpater Hans Zollner, sowie Dr. Gabriel Dy-Liacco von den Philippinen; Bishof Luis Manuel Alí Herrera aus Kolumbien; Hannah Suchocka aus Polen; Schwester Kayula Lesa, RSC, aus Zambia; Schwester Hermenegild Makoro, CPS, aus Südafrika; and Monsignore Robert Oliver aus den USA.

Die neuen Mitglieder sind: Benyam Dawit Mezmur aus Äthiopien; Schwester Arina Gonsalves, RJM, aus Indien; Neville Owen aus Australien; Sinalelea Fe’ao aus Tonga; Myriam Wijlens aus den Niederlanden; Ernesto Caffo aus Italien; Schwester Jane Bertelsen, FMDM, aus Großbritannien; Teresa Kettelkamp aus den USA; und Nelson Giovanelli Rosendo Dos Santos aus Brasilien.

In einer Mitteilung vom 17. Februar sagte O’Malley, Papst Franziskus habe viel über die Nominierungen gebetet und nachgedacht. „Die neu ernannten Mitglieder werden zur globalen Perspektive der Kommission auf den Schutz Minderjähriger und schutzbedürftiger Erwachsener beitragen.“

Durch die Bestätigung bestehender Mitglieder stelle der Pontifex zudem sicher, dass die Arbeit der Kommission fortgesetzt werden könne, und Kirchen weltweit dabei unterstützt werden, die Sicherheit von Kindern, Jugendlichen und schutzbedürftiger Erwachsener zu gewährleisten.

Die 16-köpfige Kommission besteht nun aus jeweils acht Männern und Frauen mit Expertise zum Schutz vor Missbrauch einbringen, so die Mitteilung weiter.

„Vertreter mehrerer neuer Länder werden nun ihre Erfahrungen und Erkenntnisse in die Kommission einbringen“, heißt es darin weiter. Die Kommission sei so ein Spiegelbild der globalen Reichweite der Kirche und der Herausforderung, in verschiedenen kulturellen Kontexten einen echten Schutz zu erreichen.

Zur Kommission gehören auch Opfer sexuellen Missbrauchs sowie Eltern von Opfern. Ob und wie Mitglieder über ihre eigenen Erfahrungen in der Öffentlichkeit sprechen, bleibt aber ihnen überlassen, so die Mitteilung. (CNA Deutsch)

Römische Kurie: Papst Franziskus entscheidet, wer wann geht oder bleibt!

Am Donnerstag veröffentlichte das Staatssekretariat das Moto Proprio „ Imparare a congedarsi“ (Lernen, sich zu verabschieden) des Papstes. Mit diesem Dokument hat Franziskus das Verfahren der Zurruhesetzung der Amtsleiter der römischen Kurie radikal verändert.

Das Franziskus sich in seinem Pontifikat nicht um Traditionen schert ist seit Langem bekannt. Mit dem Moto Proprio setzt er erneut bisher übliche Verfahrensweisen nicht nur außer Kraft, sondern verstärkt sein eigenes Machtpotenzial in der Kirche. Andererseits hatte Franziskus erst im Jahr 2014 durch seinen Kardinalstaatssekretär Parolin, eine bis dahin übliche Regelung des automatischen Amtsverfalls bei Erreichen des 75. Lebensjahres in der Kurie bestätigt. Mit dem neuen Moto Proprio hebt der Papst seine Bestätigung von 2014 auf.

Der Papst betont im Dokument:

„Eine mögliche Verlängerung über die Altersvorgabe hinaus erfolgt ausschließlich zum Wohl der Kirche und ist nicht als persönlicher Erfolg zu bewerten. Ferner ist die päpstliche Entscheidung über ein Rücktrittsgesuch nicht als automatischer Akt, sondern als Akt der Regierung zu verstehen. Der Entschluss hierüber wird eine der Situation angemessene Entscheidung sein“.

Die Neuerungen haben Einfluss auf das kanonische Recht. So verändert sich im Codex Iuris Canonici (CIC) der Canon 189, §3 und sinngemäß auch der Canon 970 im Rechtsbuch der katholischen Ostkirchen. In der Apostolische Konstitution „PASTOR BONUS „, von Papst Johannes Paul II., ist der § 5 von der Änderung betroffen.

Betroffen sind nun neben den Kardinälen auch die Sekretäre der Dikasterien und Botschafter des Heiligen Stuhls. Alle haben ihren Rücktritt, mit Vollendung des 75. Lebensalters, dem Papst anzubieten. Der Automatismus des Amtsverlustes „ipso facto“ gehört somit der Vergangenheit an. Entscheidend ist die Annahme durch den Papst. Er und nur er entscheidet über die Befristung oder Verlängerung des jeweiligen Amtes. Bisher war es so, dass die betroffenen Kurienmitarbeiter spätestens drei Monate nach der Rücktrittserklärung aus Altersgründen automatisch aus dem Amt schieden, wenn sie der Papst bis dahin nicht um eine Verlängerung ihrer Arbeit gebeten hatte.

In der Regierungszeit von Papst Franziskus ist die Modifikation die durch das Moto Proprio „Imparare a congedarsi“ etabliert wird, eigentlich nichts entscheidend Neues. Franziskus hat zwar seine Bestätigung von 2014 revidiert aber gleichzeitig an Entscheidungsmacht in den vatikanischen Dikasterien deutlich hinzugewonnen. Kurienmänner, die nicht auf Papstkurs sind, werden künftig pünktlich mit Erreichen der Altersgrenze aus dem Amt scheiden, reformtreue Mitstreiter, Bergoglianer, verbleiben länger an der Seite des Pontifex.

Fazit

Die Kritik am Pontifikat von Franziskus ist in den letzten Monaten deutlich angestiegen. Auch in den weltweiten Medien genießt der Papst nicht mehr das Wohlwollen der Vergangenheit. In den eigenen Kirchenreihen ist eine ablehnende Haltung gegenüber seiner Amtsführung und vieler fragwürdiger Entscheidungen nicht mehr zu leugnen.

Mit dem neuen Moto Proprio stärkt Franziskus seinen Primat im eigenen Haus.

Gläubige und Kirchenvertreter beobachten die Regierungszeit des Papstes mit Skepsis und wohl so mancher stellt sich die Frage: was kommt als Nächstes? (vh)

Das Team von Vatican News deutsch

Die bisherige Redaktion von Radio Vatikan deutsch bleibt und ist auch Teil der neuen sechssprachigen Redaktion von Vatican News. Es handelt sich um sechs Redakteurinnen und Redakteure aus dem deutschsprachigen Raum. Regelmäßig ist auch eine Praktikantin oder Praktikant dabei.

Der bisherige Leiter des deutschsprachigen Dienstes von Radio Vatikan, Jesuitenpater Bernd Hagenkord (ord), war seit 2009 für die Abteilung zuständig. Bei Vatican News ist er für alle sechs Sprachen als publizistischer Leiter zuständig.

Die Leitung der deutschsprachigen Abteilung von Vatican News hat der deutsche Journalist Stefan von Kempis (sk). Im Jahre 1989 machte er bei Radio Vatikan ein Praktikum. Von 1995 bis 1998 arbeitete er dort als Redakteur. Seit Oktober 2001 war er zweiter Redaktionsleiter. Er ist verantwortlich für Nachrichten bzw. Aktuelles.

Die aus Österreich stammende Journalistin Gudrun Sailer (gs) war seit 2003 bei Radio Vatikan. Bei herausragenden Vatikan-Ereignissen wie den Papstwahlen von 2005 und 2013 wirkte sie als TV-Gastkommentatorin. Sie ist auch Gründungsmitglied des Vereins der Frauen im Vatikan D.VA.

Die Stimme aus der Schweiz ist Mario Galgano (mg). Der ehemalige Sprecher der Schweizer Bischofskonferenz war seit 2006 als Redakteur bei Radio Vatikan tätig. Derzeit kümmert er sich auch um die Social Media von Vatican News sowie um die Videos.

Die deutsche Journalistin Anne Preckel (pr) war als Redakteurin beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen (RAI) in Rom beschäftigt, bevor sie 2009 zu Radio Vatikan wechselte. Sie moderiert auch weiterhin wie die anderen Redakteurinnen und Redakteure die Nachrichtensendungen sowie Beiträge für das Nachrichtenportal.

Die aus Bayern stammende Christine Seuss (cs) gehört seit 2010 zum Team. Wie alle anderen in der deutschsprachigen Redaktion wechselt sie zwischen Moderation, Reportage und weiteren journalistischen Tätigkeiten ihre tägliche Arbeit.

Weitere Mitglieder und Helfer in der Redaktion sind Aldo Parmeggiani, der jeweils interessante Interviews mit Berühmtheiten und besonderen Menschen führt, Gerhard Girardi, der für die Online-Dienste wie den Newsletter zuständig ist, und Jennifer Stahl, die für die Sekretariatsarbeit verantwortlich ist. (vatican news)

Vorsynode im Vatikan: Jugend als „Synodenväter“

Eine Neuheit für den Vatikan in Sachen Partizipation: Bei einer „Vorsynode“ im Vatikan sollen Jugendliche ab dem 19. März erstmals auch über die sozialen Netzwerke Vorschläge einbringen können. Das gab der Vatikan an diesem Freitag auf einer Pressekonferenz bekannt. Das Treffen mit Jugendlichen aus aller Welt dient der Vorbereitung der für Oktober angesetzten Synode zum Thema Jugend, Glaube und Berufungen.

Anne Preckel und Christiane Murray – Vatikanstadt.

Das Format der „Vor-Synode“ ist im Vatikan nicht unbekannt; so fand bereits im Jahr 1987 als Vorbereitung auf die Laien-Synode ein vorbereitendes Treffen in Rom statt. Neu in diesem Jahr ist allerdings die Verbreiterung der Teilnahmemöglichkeiten über die sozialen Netzwerke. So sollen bei der kommenden Vor-Synode Jugendliche auch über Plattformen wie Facebook und Twitter Ideen, Anmerkungen und Vorschläge absetzen können, wodurch eine größtmögliche Partizipation der jungen Generation garantiert werden soll.

Dieser Ansatz ist auch für den Vatikan Neuland, räumt Kardinal Lorenzo Baldisseri, Generalsekretär der Bischofssynode, im Interview mit Vatican News ein: „Normalerweise sind wir es gewohnt, Projekte einzuführen oder zu präsentieren, und nicht die Bedingungen dafür zu schaffen, dass es wirklich die Jugendlichen sind – in diesem Fall –, die uns empfehlen, was für sie zu tun ist. Es erschien uns sehr wichtig, dass die jungen Leute zu Wort kommen können, dass sie sozusagen zu ,Synodenvätern‘ werden können und die Themen präsentieren können, die ihr Leben und ihre Aktivitäten betreffen.“

360 Grad Inklusion

Eine ganze Woche lang, vom 19. bis 24. März, wolle sich also junge Leute aus aller Welt im Rahmen der Vorsynode auf Themen verständigen, die sie bewegen und die sie für Kirche heute als wichtig erachten. Auch Eltern, Erzieher, pastorale Mitarbeiter und andere in der Jugendarbeit engagierte Vertreter kommen nach Rom, um den Austausch der Jugendlichen mit Vatikanvertretern zu begleiten.

So breit wie der Zugang der Jugendlichen zur Synode sein soll, so vielfältig soll auch das Teilnehmer-Spektrum sein, das Vorschläge einbringt, betont Kardinal Baldisseri. Der Vatikan setzt „360 Grad“ auf Inklusion. Schließlich gehe das Thema der Synode vom Oktober „Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsunterscheidung“ jeden jungen Weltbürger etwas an, findet Kardinal Baldisseri, auch glaubensferne und glaubenskritische Gäste. Man suche Dialog und konstruktive Auseinandersetzung, den Blick über den eigenen Tellerrand begreife man als Bereicherung, wird der Kurienkardinal nicht müde zu betonen.

„Dieses breite Spektrum erlaubt es uns, alle Jugendlichen zu erreichen – diejenigen, die im kirchlichen Leben stehen, und diejenigen, die sozusagen ,lauwarme‘ Christen sind. Diejenigen, die getauft sind, aber nicht am kirchlichen Leben teilnehmen, und diejenigen, die außerhalb der Kirche stehen, die den Glauben anzweifeln, Agnostiker und – warum nicht, wie der Papst sagt – auch die Atheisten. Sie alle sind zu uns gerufen und haben hier ihren Platz. Deshalb haben wir uns auch darum bemüht, Vertreter der Laien-Verbände dabeizuhaben, die keinerlei konfessionelle Bindung haben, sie kommen so, wie sie sind, aus dem Bereich des Sports, der Kultur, der Politik, der Wirtschaft. Auch junge Menschen mit Behinderung werden vertreten sein.“

Mindestens ein Viertel der Teilnehmer nicht konfessionell gebunden

Der Vatikan rechne damit, dass mindestens ein Viertel der Teilnehmer aus nicht konfessionell gebundenen Laien-Organisationen stammen wird, präzisiert Baldisseri. Wie aber werden die Vorschläge der Jugendlichen formal in die Beratungen der Synodenväter einfließen, die vom 3.-28. Oktober im Vatikan für die Jugendsynode zusammenkommen? Einerseits werden die Ergebnisse der Fragebögen zur Synode, die in diesen Monaten gesammelt wurden, in die Beratungen der Synodenväter eingehen. Papst Franziskus hatte das Instrument der Fragebögen bereits für die Synoden zum Thema Ehe und Familie eingesetzt. Andererseits sollen die Vorschläge und Anmerkungen, die die jungen Teilnehmer bei der Vorsynode im März sammelten, in einem Dokument gebündelt werden, kündigt Baldisseri im Interview mit Vatican News weiter an:

„Und das ist sehr wichtig. Denn dieses Dokument, das dem Papst übergeben wird, ist eine Präsentation ihrer Vorschläge und Mahnungen, Informationen und Ratschläge. Es soll an die Synodenväter im Oktober während der Synode übergeben werden und dazu dienen, unsere Arbeit am ,Instrumentum Laboris‘, dem Arbeitsinstrument zur Synode, zu vervollständigen. Dem Papst wird das Schreiben der Jugendlichen offiziell im Rahmen der Palmsonntagsprozession am 25. März übergeben, wenn wir hier in Rom den diözesanen Weltjugendtag feiern.“

Online-Umfrage: Mehr weibliche Teilnehmer

Wie auf der Vatikan-Pressekonferenz am Freitag weiter bekannt wurde, haben an der Online-Jugend-Umfrage des Vatikan zu Leben, Einstellungen und Medienverhalten der jungen Leute weltweit rund 221.000 Menschen teilgenommen. 100.500 Personen beantworteten die mehrseitige Umfrage zur Vorbereitung einer Bischofssynode zum Thema Jugend vollständig, sagte der Untersekretär der Synode, Bischof Fabio Fabene. Gut die Hälfte von ihnen war den Angaben zufolge zwischen 16 und 19 Jahre alt; es nahmen mehr Frauen (58.000) als Männer (42.500) teil.

Mehr als die Hälfte der Teilnehmer (56,4 Prozent) stammte demnach aus Europa, gefolgt von Zentral- und Südamerika (19,8 Prozent). Aus Afrika kamen 18,1 Prozent der Teilnehmer. Die Mehrzahl der Befragten bezeichnete sich den Angaben zufolge als Katholiken, für die Religion wichtig sei (73,9 Prozent). 8,8 Prozent gaben an, katholisch zu sein, die Religion jedoch nicht als bedeutsam zu empfinden. 6,1 Prozent der Teilnehmer waren laut Fabene nicht katholisch, halten Religion jedoch für wichtig. 11,2 Prozent gaben an, nicht katholisch zu sein und Religion unwichtig zu finden.

Die Umfrage werde aktuell noch ausgewertet, es zeichne sich jedoch ab, dass Sinnfragen sowie die Themen Arbeit, Glück, Familie und Gefühlsleben eine wichtige Rolle spielten, fügte der Generalsekretär der Synode Kardinal Baldisseri an. Wann und in welcher Form die Ergebnisse veröffentlicht werden, ist noch nicht bekannt.

Die Umfrage war mehr als ein halbes Jahr online. Sie richtete sich an Personen zwischen 16 und 29 Jahren unabhängig von deren Religionszugehörigkeit. Die Teilnehmer waren aufgerufen, Fragen über Lebensziele, Familie, Arbeit und Religion zu beantworten. Dabei ging es auch um das Vertrauen in Institutionen wie Kirche, Parteien und Medien sowie um Vorstellungen von Familiengründung. (vatican news)

Franz Jung zum 89. Bischof von Würzburg ernannt

WÜRZBURG – Fünf Monate Sedisvakanz sind beendet: Papst Franziskus hat den bisherigen Generalvikar von Speyer, Domkapitular Franz Jung, zum neuen Bischof des Bistums Würzburg ernannt.

Der 51 Jahre alte Geistliche wurde am 4. Juni 1966 in Mannheim geboren. Er studierte an der Päpstlichen Universität Gregoriana, wurde in Rom am 10. Oktober 1992 zum Priester geweiht. Nach seiner Kaplans Zeit in Pirmasens und der Speyerer Dompfarrei folge eine Zeit als Sekretär des damaligen Bischofs Anton Schlembach. 2008 wurde er in das Speyerer Domkapitel gewählt; 2009 dann Generalvikar des Bistums.

Papst Franziskus hatte am 18. September vergangenen Jahres den altersbedingten Amtsverzicht von Bischof Friedhelm Hofmann angenommen, der über 13 Jahre lang der 88. Diözesanbischof des Bistums war.

Das einzige Bistum ohne eigenen Bischof in Deutschland ist somit derzeit Hildesheim. (CNA Deutsch)

Papst sagt, er bete für jene, die ihn „Häretiker“ nennen

 

VATIKANSTADT – Papst Franziskus hat im vergangenen Monat gegenüber Jesuiten in Chile gesagt, dass er bereit sei, mit Leuten zu diskutieren, die nicht seiner Meinung sind – aber nicht mit Menschen, die ihm Häresie vorwerfen, auch wenn er für diese bete.

„Wenn ich Widerstand wahrnehme, versuche ich Dialog zu führen, wenn Dialog möglich ist“,

so Franziskus laut einem nun veröffentlichten Bericht des Jesuiten-Magazins „La Civiltà Cattolica“ über sein privates Treffen mit 90 jesuitischen Ordensbrüdern am 16. Januar – dem ersten Tag seiner Reise nach Chile und Peru.

Der Papst sagte demzufolge weiter, dass „ein gewisser Widerstand von Leuten“ komme, „die glauben, dass sie die wahre Lehre haben, und Dir vorwerfen, Häretiker zu sein.“

„Wenn ich in dem, was diese Leuten sagen oder schreiben, nichts geistlich Gutes finde, bete ich einfach für sie. Ich bedaure das, aber verharre nicht in diesem Gefühl… „, so Franziskus.

Bei dem Treffen beantwortete der Papst die Frage, welchen Widerstand er während seines Pontifikats erlebt, und wie er darauf reagiert habe.

„Im Angesicht von Schwierigkeiten sage ich niemals, dass es ein ‚Widerstand‘ ist, denn das würde bedeuten, den Prozess der Unterscheidung aufzugeben“, sagte Franziskus. Damit würde man aber „das Quentchen Wahrheit“, welches oft den Kern des Konflikts ausmache, verwerfen.

Deshalb, so der Pontifex weiter, frage er oft, was die andere Person denke. Dies helfe ihm dabei, Dinge in Zusammenhang zu bringen, die auf den ersten Blick „wie Widerstand erscheinen, aber in Wirklichkeit eine Reaktion darstellen, die aus einem Missverständnis heraus entsteht, aus der Tatsache, dass einige Dinge wiederholt, besser erklärt werden müssen…“.

Franziskus stellte weiter fest, dass Missverständnisse oder Konflikte manchmal seine eigene Schuld seien, zum Beispiel wenn er etwas für offensichtlich halte oder einen gedanklichen Sprung mache, ohne den Gedankengang gut zu erklären in der Annahme, dass der andere seine Argumentation verstanden habe.

„Ich realisiere, dass mein Gegenüber, wenn ich zurückgehe und es besser erkläre, dann sagt: ‚Ah, ja, alles klar …‘ Kurz gesagt, es ist sehr hilfreich, den Sinn des Konflikts gut zu untersuchen“.

Franziskus erklärte, dass er, wenn es echten Widerstand gibt, Bedauern empfinde. Die Versuchung, sich dem Wandel zu widersetzen, sei etwas, was ein jeder irgendwann schon mal erlebt habe.

Dazu gehöre für ihn auch Widerstand gegen das Zweite Vatikanische Konzil und Versuche, dieses „zu relativieren“ oder „zu verwässern“, so Franziskus zu den Jesuiten.

Er sei sich bewusst, dass es „Kampagnen“ gegen das II. Vatikanische Konzil gebe, lese aber nicht die Webseiten „dieses sogenannten Widerstandes“.

„Ich weiß, wer ich bin, ich kenne die Gruppen, aber ich lese sie nicht, meiner geistigen Gesundheit zuliebe. Wenn es etwas sehr Ernstes gibt, werde ich darüber informiert, damit ich es weiß“, so Franziskus. „Das ist eine Enttäuschung, aber wir müssen weitermachen.“


(CNA Deutsch)

Italien: Bagnasco bleibt zwei weitere Jahre im Amt

Papst Franziskus hat den Erzbischof von Genua, Kardinal Angelo Bagnasco, für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt. Bagnasco hatte dem Kirchenrecht entsprechend seinen Rücktritt eingereicht, da er am 14. Januar seinen 75. Geburtstag gefeiert hat.

Mario Galgano – Vatikanstadt.

Der Papst wünsche sich, dass der frühere Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz (CEI) noch bis 2020 die Erzdiözese Genua leite, gab das Bistum an diesem Donnerstag bekannt. Der Kardinal habe den Beschluss des Papstes „mit Freude“ aufgenommen. Bagnasco steht der Erzdiözese seit dem 29. August 2006 vor. Der italienische Kardinal ist auch Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen CCEE mit Sitz im schweizerischen St. Gallen. (vatican news)