Polen: Der nächste Aufschrei gegen Amoris laetitia – „Polonia Semper Fidelis“

Quelle: PoloniaSemperFidelis (Screenshot am 28. Feb.)

Polonia Semper Fidelis – Polen immer treu!

Nach dem Glaubensbekenntnis der kasachischen Bischöfe zum Ehesakrament erfolgt nun ein Petitionsaufruf in Polen. Der Petition mit dem Titel „Polonia Semper Fidelis“ (Polen immer treu!) hat bereits über 140.000 Unterschriften für erhalten. Gerichtet ist diese Petition an Erzbischof Stanisław Gądecki, den Präsidenten der polnischen Bischofskonferenz.

Die Glaubenskrise des deutschen Episkopats

Im Text der Petition wird das deutsche Episkopat schwer angegriffen und für eine große Glaubenskrise durch ihren Hirtenbrief verantwortlich gemacht.

Text

„Mit der kindlichen Hingabe wenden wir uns an den Präsidenten des polnischen Episkopats, Erzbischof. Stanisław Gądecki, Petition mit der Bitte, die traditionelle Lehre der Kirche bezüglich der Unauflöslichkeit der Ehe zu bestätigen. Gerade jetzt brauchen unsere ehrwürdigen Hirten die Unterstützung und die wichtige Stimme all jener Gläubigen, denen das Wohl der Kirche und der polnischen Familien ein besonderes Herz ist. Deshalb haben wir diese Website erstellt, damit jeder die Petition unterschreiben kann. Angesichts von Zweifeln und Unklarheiten in Bezug auf einige Bestimmungen der apostolischen Ermahnung über die Liebe in der Familie Amoris Laetitia wird Ihre Stimme – genau wie die Stimme eines jeden von uns – eine große Hilfe für die Bischöfe sein“.

„Warum ist es so wichtig? Hinter der westlichen Grenze Polens können wir eine große Glaubenskrise beobachten, die durch doktrinäre Verwirrung verstärkt wird. Die deutschen Bischöfe gaben einen Hirtenbrief heraus, in dem sie offiziell den in der Wiedervereinigung lebenden Geschiedenen die Möglichkeit gab, die Heilige Kommunion zu empfangen. Im größten Land der Europäischen Union bestritt die katholische Hierarchie die frühere Praxis der Kirche und die Worte des heiligen Johannes Paul II., der lehrte:   Die Kirche bestätigt ihre auf der Heiligen Schrift beruhende Praxis, die eucharistische Kommunion nicht von denen zu trennen, die wieder geheiratet haben“.

„Wir wollen nicht, dass doktrinäre Verwirrung und moralische Revolution unsere Heimat erreichen! Wir möchten auch, dass die polnischen Hierarchen den Bischöfen auf der ganzen Welt ein Beispiel geben. Deshalb ist es so wichtig, dass wir gemeinsam Zeugnis geben für die Treue zu dem geistlichen Zeugnis, das uns unser heiliger Papst Johannes Paul II. gegeben hat. Deshalb ist es so wichtig, dass wir jetzt angesichts der Gefahr Zeugnis geben für unseren Glauben und unsere Verbundenheit mit der ewigen Lehre der Kirche, die von Christus dem Herrn gegründet wurde. … Ihre Teilnahme an der Aktion ist ein wichtiger Beitrag zur Unterstützung von Ehen, die vom Zusammenbruch bedroht sind, obwohl sie sich in einer Krise befinden und immer noch mit der Meinung der Kirche rechnen. Die Stimme des polnischen Episkopats in Bezug auf die Unauflöslichkeit der Ehe kann nicht nur ein großes Zeugnis der Wahrheit werden, sondern auch Bischöfe aus anderen Ländern ermutigen und ermutigen, die unveränderliche Christuslehre zu verkünden, auf der die christliche Zivilisation aufgebaut wurde“.

Ziel der Petition

Die Petition ist klar gegen „Amoris laetitia“ gerichtet und prangert doktrinäre Verwirrung und moralische Revolution an. Ferner erinnert sie an das Zeugnis des heiligen Papstes Johannes Paul II. und ruft die polnischen Bischöfe ausdrücklich dazu auf, die Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe zu bestätigen und klarzustellen, dass zivilrechtlich wiederverheiratete geschiedene Katholiken nicht zur Kommunion zugelassen werden dürfen.

Nach dem Dokument der „Dubia-Kardinäle“, den Häresie Vorwürfen in „Correctio filialis“, dem Aufruf der kasachischen Bischöfe zum Ehesakrament kommt nun noch „Polonia Semper Fidelis“ hinzu. Die Kardinäle Marx und Kasper, des deutschen Episkopats, tragen eine Mitverantwortung für diesen polnischen Aufschrei. Wann stellt sich Papst Franziskus endlich öffentlich zu seinem umstrittenen Dokument „Amoris laetitia“? (vh)

Kardinalsrat für „gesunde Dezentralisierung

Der Schneefall in Rom hat sogar die Vatikan-Reformen ein bisschen gebremst: Kardinal Laurent Monsengwo Pasinya aus dem Kongo konnte wegen des Schnees erst am Montagabend zu den Beratungen des K-9-Kardinalsrats mit dem Papst stoßen. Sein Flug nach Rom war wegen „maltempo“ gestrichen worden.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Der Vatikanische Pressesaal stellte an diesem Mittwochmittag die Ergebnisse der K-9-Beratungen mit Franziskus vor, bei denen es um eine Reform der Römischen Kurie geht. Eher beiläufig erwähnt das Statement, dass Kardinal George Pell nicht teilnehmen konnte; der Australier muss sich in der Heimat vor Gericht gegen Missbrauchs-Vorwürfe verteidigen.

Laut Vatikan ging es bei den Beratungen um „das theologische Statut der Bischofskonferenzen“, Kosten und Mitarbeiterentwicklung beim Heiligen Stuhl sowie um den Kinderschutz. Im letztgenannten Punkt diskutierten die Kardinäle mit dem Papst „mehrere Optionen, wie die Glaubenskongregation Verfahren zu Missbrauchs-Fällen schneller durchführen könnte“. Auch über die Vatikan-Dikasterien zu nachhaltiger menschlicher Entwicklung, Ostkirchen und Mission sei gesprochen worden.

Die Kosten reduzieren

Was das „theologische Statut der Bischofskonferenzen“ betrifft, bekräftigte der Vatikan, dass diesen nationalen Bischofsverbänden auch „eine authentische Lehr-Autorität“ zukomme und dass es dem Papst mit einer Dezentralisierung ernst sei. Der Papst bleibe „der Hüter der Einheit der Kirche“; eine „gesunden Dezentralisierung“ stehe dazu nicht in Widerspruch.

Kardinal Reinhard Marx, der europäische Vertreter in Franziskus‘ Beraterkreis, stellte den Teilnehmern die Arbeit des vatikanischen Wirtschaftsrates vor. Dabei ging es vor allem „um Fortschritte bei der Präsentation des Haushalts, bei der Kosteneindämmung und bei der Reduzierung des Defizits des Heiligen Stuhls“. Der Wirtschaftsrat ist nach den Vatikanangaben vom Mittwoch dabei, Richtlinien für die einzelnen Einrichtungen des Heiligen Stuhls zu erarbeiten, um die Kosten zu reduzieren.

Vom 23. bis 25. April will der Kardinalsrat erneut im Vatikan zusammentreten. (vatican news)

Am Donnerstag: Vatikan-Brief an Bischöfe

An diesem Donnerstag wird der Vatikan einen Brief an die Bischöfe der Weltkirche veröffentlichen. Eine entsprechende Pressekonferenz ist für den Donnerstagmittag angesetzt.

Der Brief, in dem es um die Themen Heil und Erlösung geht, stammt von der Glaubenskongregation. Er ist die erste größere Veröffentlichung dieser Kongregation, seit sie nicht mehr von Kardinal Gerhard Ludwig Müller geleitet wird, sondern von Erzbischof Luis Ladaria Ferrer. Der Jesuit Ladaria steht seit Juli letzten Jahres an der Spitze des wichtigsten Vatikanministeriums.

Bei einer Ansprache an die Mitglieder der Glaubenskongregation hatte Papst Franziskus Ende Januar einen entsprechenden Text angekündigt. Darin gehe es darum, „angesichts der heutigen neopelagianischen und neugnostischen Tendenzen die Bedeutung der Erlösung wieder zu bekräftigen“. (vatican news)

Argentinien: Bischöfe weiter gegen Abtreibung

Die argentinische Bischofskonferenz spricht sich weiterhin gegen Abtreibungen auch nach Vergewaltigung aus. Der Lebensschutz ist auch ein Anliegen von Papst Franziskus.

Das geht aus ihrer Verlautbarung „Respekt für das Leben“ hervor. Hierin widmet sich die Bischofkonferenz der sexuellen Aufklärung und auch der parlamentarischen Debatte zum Schwangerschaftsabbruch. Derzeit wird im argentinischen Parlament über Straffreiheit bei Abtreibungen diskutiert.

Man wolle dem Diskurs eine weitere Stimme hinzufügen, so die Bischöfe. Dabei ginge es nicht um religiösen Zwang, sondern um das Vertreten der eigenen Überzeugungen. Viele Glaubende und Nichtglaubende teilten die Erfahrung, dass das Leben ein Geschenk sei. Eine besonders schwierige Situation entstehe, wenn eine Frau durch einen sexuellen Übergriff schwanger würde. Allen Widrigkeiten zum Trotz sei auch in solchen Fällen das unschuldige Leben des Kindes zu schützen, so die Bischöfe. Über den Wert eines Menschenlebens könne niemand entscheiden.

Argentinische Medien gehen davon aus, dass sowohl Präsident Macri als auch ein Großteil seiner Minister gegen die Straffreiheit von Abtreibungen sind. Die Wiederöffnung der Debatte sei durch Druck aus dem Parlament entstanden. (vatican news)

Grabeskirche im Heiligen Land wird wieder geöffnet

JERUSALEM – Die christlichen Oberhäupter, die sich die Verwaltung der Grabeskirche teilen, haben am gestrigen 27. Februar deren Wiedereröffnung angekündigt – zwei Tage nachdem sie die Türen aufgrund „skandalöser Vereinnahmung“ durch den Bürgermeister Jerusalems und durch die Regierung geschlossen hatten.

Katholische, orthodoxe und armenische Christen verwalten gemeinsam die Kirche des Heiligen Grabes, wie auch andere heilige Stätten im Heiligen Land, kraft einer Vereinbarung, die als „Status quo“ bekannt ist.

In einer gemeinsamen Erklärung der christlichen Vertreter dankten sie „Gott für die heute Morgen veröffentlichte Mitteilung des Ministerpräsidenten (Benjamin) Netanjahu, und wir danken all jenen, die unermüdlich dafür gearbeitet haben, um die christliche Präsenz in Jerusalem zu unterstützen und den Status quo zu verteidigen.“

Die Erklärung ist unterzeichnet vom Kustos des Heiligen Landes, Pater Francesco Patton, vom Patriarchen von Jerusalem, Theophilos III., und vom armenische Patriarchen von Jerusalem, Nourhan Manougian.

Der israelische Ministerpräsident hatte am 27. Februar verkündet, dass „wir gemeinsam mit dem Bürgermeister von Jerusalem, Nir Barkat, vereinbart haben, ein professionelles Team unter Leitung von Minister (Tzachi) Hanegbi und mit der Beteiligung aller wichtigen Parteien einzurichten, um eine Lösung in der Frage der Gemeindesteuer für jene Besitztümer der Kirche zu formulieren, die keine Gotteshäuser sind.“

Ein Vorhaben des Bürgermeisteramtes von Jerusalem, das versucht, auf verschiedene Güter der christlichen Kirchen in der Stadt Steuern zu erheben, sowie ein Gesetzesentwurf zur Enteignung hatte die katholischen, orthodoxen und armenischen Oberhäupter zur drastischen Entscheidung veranlasst, am 25. Februar auf unbestimmte Zeit die Grabeskirche zu schließen.

Der Bürgermeister von Jerusalem hatte die Steuermaßnahme verteidigt, indem er argumentierte, nur jene Orte, die keine Kultstätten sind, würden bezahlen müssen. Am 27. Februar wurde nun verkündet, dass die Steuererhebung ausgesetzt wird, solange die vom Premierminister ernannte Kommission ihre Arbeit durchführt.

Die christlichen Vertreter erklärten, dass „wir Kirchen nach dem konstruktiven Eingreifen des Ministerpräsidenten hoffen, mit Minister Hangebi und all jenen, die Jerusalem lieben, gute Kontakte zu knüpfen, um zu gewährleisten, dass unsere heilige Stadt, in der unsere christliche Anwesenheit weiterhin mit Herausforderungen kämpft, weiterhin ein Ort sei, in dem die drei monotheistischen Religionen gemeinsam leben und gedeihen können.“

Am Ende erklärten sie: „Im Zusammenhang mit diesen jüngsten Fortschritten geben wir daher bekannt, dass die Grabeskirche, die der Ort der Kreuzigung unseres Herrn und auch der Ort seiner Auferstehung ist, am morgigen 28. Februar 2018 um 16.00 Uhr [Ortszeit] wieder für die Pilger geöffnet wird.“ (CNA Deutsch)