Irland: Papstbesuch vorerst nur für Dublin vorgesehen, aber…

Papst Franziskus reist im August nach Dublin zum katholischen Weltfamilientreffen. Irische Medien brachten auch einen möglichen „Ausflug“ des Papst an die Grenze nach Nordirland, also Großbritannien, ins Gespräch. Das sei nicht geplant, sagt der Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin.

Mario Galgano und Philippa Hitchen – Vatikanstadt

Der Papstbesuch in Irland zum Weltfamilientreffen ist alles andere als eine einfache Reise: Die Iren stimmen am 25. Mai über die Legalisierung von Abtreibungen ab. Die Mehrheit ist dafür, doch jüngsten Umfragen zufolge hat sich der Vorsprung nun verringert. Drei Monate später fährt Franziskus nach Dublin.

Das Thema Lebensschutz wird beim Weltfamilientreffen in der einstigen katholischen Hochburg Irland mit Sicherheit zur Sprache kommen. Es wird aber bei weitem nicht das einzige Thema sein, sagt Erzbischof Martin. „In einer großen Stadt wie Dublin gibt es viele Probleme, die mit dieser neuen Armut verbunden sind. Diese Schwierigkeiten sind klar ersichtlich und sind eine große Herausforderung für die Familien.“ Deshalb hoffe er, dass das Treffen im August vor allem auf diese Fragen eingehen werde.

“ Das Leben der Familien betrifft ganz konkrete Herausforderungen unserer Zeit ”

„Viele denken beim Stichwort Familie an eine ideologische und abstrakte Weise, wir müssen aber einsehen, dass das Leben der Familien ganz konkrete Herausforderungen unserer Zeit betrifft wie Armut, Flüchtlinge oder das Leben im Gefängnis“, so Erzbischof Martin. Die Vorbereitungen für das Treffen liefen auch Hochtouren: „Großes Treffen bedeutet große Herausforderung, aber wir bleiben dran!“

Irland ist auch direkt mit den Folgen des Brexit konfrontiert. Die Frage um die Grenze mit Nordirland beschäftigt derzeit die Unterhändler der Vereinbarungen zwischen der EU und Großbritannien. Die fragile Frage um Friedenssicherung in der nordirischen Region steht in der Luft, und deshalb hoffen viele, der Papst möge bei seinem Besuch auch da ein Zeichen setzen.

“ …doch dieser Papst hat einen besonderen Stil, was seine Reisen betrifft ”

Ob der Papst auch an die nördliche Grenze der Inselrepublik reisen wird, ist derzeit nicht klar: „Das Reiseprogramm ist noch nicht definitiv fertig erstellt worden. Sicher ist, dass der Papst nach Dublin zum Weltfamilientreffen kommt. Das war immer sein Vorhaben“, sagt der Erzbischof; „doch dieser Papst hat einen besonderen Stil, was seine Reisen betrifft im Vergleich zu seinen Vorgängern und ich denke, alles wird so ausgehen, wie es sein soll.“ (vatican news)

DBK-Streit: NCR veröffentlicht den Text der sieben Bischöfe

Quelle: NCR (Screenshot am 26. April)

Der amerikanische Vatikanist Edward Pentin veröffentlichte am Mittwoch den vollständigen Text der sieben Bischöfe an den Heiligen Stuhl.

Vaticanhistory – Martin Marker.

Im Streit um die Interkommunion in der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) hatten sieben Bischöfe, ohne Wissen des Vorsitzenden Kardinal Marx, einen Brief zur Klärung des Inhaltes der sogenannten „Handreichung“ an den Vatikan geschickt. Wie später bekannt wurde, hat der Papst zunächst die Kardinal Marx, Kardinal Woelki und Bischof Genn für ein klärendes Gespräch nach Rom gebeten. Dieser Teilnehmerkreis wurde, von wem auch immer (?), um Bischof Gerhard Feige aus Magdeburg, Bischof Karl-Heinz Wiesemann aus Speyer sowie den Generalsekretär der DBK den Jesuitenpater Hans Langendörfer erweitert.

Besagter Brief hat in der DBK zu großer Verwirrung gesorgt. Die Vorgehensweise der sieben Bischöfe wurde in dieser Woche vom Ständigen Rat der DBK in Würzburg im Rahmen der finalen Fassung der „Handreichung“ laut einer Pressemitteilung der DBK diskutiert.

Bis zum heutigen Zeitpunkt war und ist weder die erste Fassung noch die finale Fassung der „Handreichung“ veröffentlicht worden. Allerdings wurde gestern durch den Vatikanisten Edward Pentin auf National Catholic Register (NCR) er vollständige Text des Briefes der sieben deutschen Bischöfe an den Vatikan publiziert. Ferner will NCR aus zuverlässigen und maßgeblichen Quellen wissen,

„das Papst Benedikt XVI. die sieben Bischöfe und ihren Brief an den Vatikan voll und ganz unterstützt.“

Hier der vollständige bei NCR veröffentlichte Text des Briefes der 7 Bischöfe (eigene Übersetzung aus dem Englischen):


 „Ihre Eminenz, meine lieben Mitbrüder,

In der Zeit vom 19. bis 22. Februar 2018 trafen sich die deutschen Bischöfe zu ihrer Frühjahrstagung in Ingolstadt.

Unter Punkt IL.1 der Tagesordnung wurden die Bischöfe von der Ökumenischen Kommission mit dem Titel „Auf dem Weg der Einheit mit Christus: konfessionelle Ehen und gemeinsame Teilnahme an der Eucharistie“ zur Beratung und Entscheidungsfindung beauftragt. Gemäß dem Text finden gemischt-konfessionelle Paare als „praktisches Laboratorium der Einheit“ in einem Zustand statt, in dem die getrennten Kirchen gemeinsam auf dem Weg zum Ziel sind. Die Aussage respektiere „den Schmerz […derjenigen], die ihr ganzes Leben teilen, aber Gottes heilende Präsenz in der Eucharistie nicht teilen können“. Laut dem gemeinsamen Reformationsgedenken im Jahr 2017 soll die Handreichung eine freiwillige Verpflichtung sein, „jede Hilfe zu leisten zu interkonfessionellen Ehen, um ihren gemeinsamen Glauben zu stärken und die religiöse Erziehung ihrer Kinder zu fördern, „konkrete Hilfe und Regulierung anzubieten“, wie es gemeinsam mit der evangelischen Kirche in Deutschland in einem ökumenischen Buß- und Versöhnungsdienst am 11. März 2017 in der Michaeliskirche verkündet wurde.

Demnach soll eine Öffnung für protestantische Christen in konfessionellen Ehen zur Aufnahme der Kommunion über Canon 844 (4) CIC 1983 ermöglicht werden,
weil eine „gravis spiritualis necessitas“ [ernste spirituelle Notwendigkeit] gemäß dem Dokument angenommen wird, das über konfessionelle Unterschiede der Ehe präsentiert wird.

Am 20. Februar 2018 wurde der oben dargelegte Text über konfessionslose Ehen und die gemeinsame Teilnahme an der Eucharistie in der Versammlung abgestimmt. Das Dokument wurde von einer 2/3 Mehrheit der deutschen Bischöfe angenommen. Von den 60 anwesenden Bischöfen stimmten 13 für Nein, darunter mindestens sieben Diözesanbischöfe. Modi (Änderungen) können bis zum 16. März eingereicht werden, aber sie werden die grundsätzliche Annahme des Dokuments nicht mehr in Frage stellen.

Wir persönlich halten die am 20. Februar abgehaltene Abstimmung nicht für richtig,
weil wir nicht glauben, dass das Thema, das wir hier diskutieren, pastoral ist, sondern eine Frage des Glaubens und der Einheit der Kirche, die keiner Abstimmung unterliegt. Wir bitten Sie, Ihre Eminenz, diese Angelegenheit zu klären.

 1. Ist das hier vorgelegte Dokument eine „pastorales Handreichung“ – wie es von einigen deutschen Bischöfen behauptet wird – und somit lediglich eine pastorale Frage, oder ist der Glaube und die Einheit der Kirche grundsätzlich gefordert, und nicht die hier getroffenen Festlegungen?

2. Verändert Artikel 58 des Dokuments nicht den Glauben der Kirche, nach dem die Kirche Jesu Christi in der katholischen Kirche verwirklicht wird [besteht] und ist es deshalb notwendig, dass ein evangelischer Christ, der den katholischen Glauben in Bezug auf die Eucharistie teilt, in diesem Fall auch katholisch wird?

3. Nach Nr. 283 bis 293 wird nicht in erster Linie die Sehnsucht nach der eucharistischen Gnade zum Kriterium für [ernstes geistiges] Leid, sondern die gemeinsame Aufnahme der Gemeinschaft von Ehepartnern verschiedener Konfessionen. Unserer Meinung nach ist diese Not nichts anderes als die Ökumene als Ganzes, das heißt von jedem Christen, der ernsthaft nach Einheit strebt. Aus unserer Sicht ist es daher kein Ausnahmekriterium.

4. Ist es überhaupt möglich, dass eine einzige nationale Bischofskonferenz in einer bestimmten Sprachregion eine isolierte Entscheidung über eine solche Frage über den Glauben und die Praxis der ganzen Kirche ohne Bezug und Integration in die Universalkirche trifft?

Eminenz, wir haben viele andere grundsätzliche Fragen und Vorbehalte gegenüber der vorgeschlagenen Lösung in diesem Dokument. Deshalb stimmen wir dafür, auf eine Ausnahmeregelung zu verzichten und stattdessen im ökumenischen Dialog eine klare Lösung für das Gesamtproblem der „eucharistischen Gemeinschaft und der kirchlichen Gemeinschaft“ zu finden, die für die universale Kirche durchführbar ist.

Wir bitten Sie angesichts unserer Zweifel um Ihre Hilfe, ob der in diesem Dokument vorgestellte Lösungsentwurf mit dem Glauben und der Einheit der Kirche vereinbar ist.

Wir bitten dich und deine verantwortungsvolle Aufgabe in Rom um Gottes Segen und grüßen dich herzlich!

Kardinal Rainer Woelki (Köln)

Erzbischof Ludwig Schick (Bamberg)

Bischof Gregor Hanke (Eichstätt)

Bischof Konrad Zdarsa (Augsburg)

Bischof Wolfgang Ipolt (Görlitz)

Bischof Rudolf Voderholzer (Regensburg)

Bischof Stefan Oster (Passau) “


Der Termin des Romgespräches wurde noch nicht bekannt gegeben. Nachdem der Gesprächskreis von drei auf sechs Teilnehmer vergrößert wurde, dürfte es Kardinal Woelki durchaus nicht leicht haben, seine Sichtweise der Dinge vorzutragen.

Es deutet einiges darauf hin, dass Kardinal Marx seine finale Fassung der „Handreichung“ unbedingt beim Heiligen Vater durchsetzen und für das deutsche Episkopat realisieren will. Die DBK ist auf Konfrontationskurs! (vh – mm)

Kurienreform: Entwicklung eines Entwurfes

VATIKANSTADT – Endlich gibt es ihn: Den Entwurf für die neue Apostolische Konstitution – das Schreiben, das die Funktionen und Aufgaben einer „reformierten“ Kurie regeln wird. Der Kardinalsrat hat ihn bei seinem letzten Treffen prüfend „durchgelesen“. Aber es ist noch nichts endgültig, nicht einmal der Name des Schreibens – der wahrscheinlich etwas mit der Idee einer „missionarischen Kirche“ zu tun haben wird – steht fest. Wie auch die Diskussionen noch nicht beendet sind.

Das ist die wichtigste Neuigkeit, die vom Kardinalsrat kam, der sich vom 23. bis 25. April versammelt hatte. Der Rat war vom Papst im September 2013 mit der Aufgabe betraut worden, eine Reform der Römischen Kurie auszuarbeiten und ihn auch bei der Leitung der Kirche zu unterstützen; generell hat er eine beratende Funktion.

Das merkt man auch bei der Art und Weise, mit der die neue pastorale Konstitution behandelt wird, welche die von Johannes Paul II. 1988 veröffentlichte Konstitution Pastor Bonus ersetzen wird, die bisher die Funktionen und Aufgaben der römischen Kurie geregelt hat und formell noch wirksam bleibt, solange bis es einen neuen Entwurf geben wird.

Die Ausarbeitung des neuen Entwurfes „wird noch ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen“ informierte das vatikanische Presseamt. Dann werden die Kardinäle den Text verabschieden, der dem Heiligen Vater zu einer weiteren Konsultation und zur endgültigen Zustimmung übergeben werden wird.“ Kurz gesagt: Noch nichts Definitives.

Bislang wurde von verschiedenen Entwürfen und einer bereits fertigen Einleitung gesprochen, nie aber von einem fertigen Entwurf. Die neue Konstitution basiert, wie ebenfalls das Presseamt des Heiligen Stuhls mitteilte, auf folgenden Themen: Die Römische Kurie im Dienst des Heiligen Vaters und der Teilkirchen; der pastorale Charakter der kurialen Tätigkeiten, die Errichtung und die Funktion der dritten Sektion des Staatssekretariats – das letztendlich für die Aufgabe der Seelsorge am Personal der Diplomatie entstanden ist; die Verkündigung des Evangeliums und der missionarische Geist als Perspektive, die die Aktivität der gesamten Kurie charakterisiert.

Es handelt sich im Grunde um Themen, die bereits in den vergangenen Sitzungen der Kardinäle umfassend diskutiert worden waren.

Nicht anwesend war Kardinal George Pell, Präfekt des Wirtschaftssekretariats, der sich in Australien befand, um sich gegen diffamierende Vorwürfen zu verteidigen – zusammen mit Kardinal Reinhard Marx, dem Präsidenten des Wirtschaftsrates, der auch erst ab Dienstag anwesend war; die wirtschaftlichen Themen waren nicht Teil der Diskussionen, wie es normalerweise passiert. In einer früheren Sitzung hatte man eine Arbeitsgruppe für Wirtschaft festgelegt, über die jedoch nicht mehr gesprochen wurde.

Stattdessen sprach Kardinal Sean O’Malley, Präsident der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen, über die Aktivitäten dieser Kommission und über die erste Vollversammlung der Kommission seit Erneuerung der Mitglieder.

Das vatikanische Presseamt erinnert daran, dass „die Päpstliche Kommission für den Schutz von Minderjährigen während der jüngsten Vollversammlung die Zeugnisse der neu ernannten Mitglieder aus Brasilien, Äthiopien, Australien und Italien angehört hatte“, sowie das Survivor Advisory Panel des Vereinigten Königreichs. Kardinal O’Malley bekräftigte „die Priorität, von den Erfahrungen der Menschen auszugehen und weiterhin den Opfern zuzuhören und ihre Erfahrungen aufzunehmen.“

Bei dem dreitägigen Treffen hielt auch der Sekretär des Sekretariats für die Kommunikation, Monsignore Lucio Adrian Ruiz, einen Vortrag, der seit dem Rücktritt von Monsignore Dario Edoardo Viganò die Rolle des Präfekten übernommen hat. Monsignore Ruiz informierte den Rat über den Stand der vatikanischen Medienreform.

Die nächste Sitzung des Kardinalrates wird vom 11. bis zum 13. Juni 2018 stattfinden. (CNA Deutsch)

Persönliches und Kostbares aus dem Nachlass von Kardinal Meisner kommt unter den Hammer

KÖLN – Wertvolle Kunst, aber auch ganz persönliche Erinnerungsstücke mit einem besonderen Bezug zu Kardinal Joachim Meisner kommen im Mai und September unter den Hammer: Sie werden zu einem guten Zweck versteigert.

Darunter auch ein Stück aus der Toskana, das besonderes Aufsehen erregt hat.

Die wertvollsten Kunstwerke, die am 16. Mai unter den Hammer kommen, stammen aus dem Nachlass der Bildhauerin Hildegard Domizlaff, der Kardinal Meisner aufgrund persönlicher Verbundenheit mit der Künstlerin zugefallen war.

Nachdem Meisner schon zu Lebzeiten die mit diesem Nachlass verbundenen Auflagen, damit Gutes zu tun, erfüllt hatte, wollte er, dass auch die übrigen Stücke nach seinem Tode einem guten Zweck zugeführt werden.

Der Erlös der Auktion geht zu 100 Prozent an die Kardinal-Meisner-Stiftung, so wie der gesamte Nachlass Meisners. Die Kardinal-Meisner-Stiftung hat als Zweck die Förderung der Seelsorge im Erzbistum Köln und in Mittel-, Ost- und Südosteuropa.

Dabei erweckt insbesondere ein Werk das Interesse der Fachwelt. Ein kleiner gotischer Altar aus der Toskana konnte im Rahmen einer aufwendigen Recherche durch die Experten von Lempertz neu zugeschrieben und eingeordnet werden. Kardinal Meisner wäre wohl selbst mehr als überrascht über den nun angesetzten Schätzpreis gewesen.

Weitere Kunstwerke des Nachlasses sind ihm – so die Pressestelle des Erzbistums Köln in einer Mitteilung – im Lauf eines langen Lebens von Freunden und Wohltätern geschenkt worden, etwa als Anerkennung für seinen hohen persönlichen Einsatz für die Kirche in den Ländern Mittel- und Osteuropas. Vieles hat er als Kunstliebhaber und -kenner auch selbst erworben, insbesondere zu Zeiten, als heute hoch gehandelte Kunst noch günstig zu erwerben war, so etwa Malerei des 19. Jahrhunderts.

Ein langjähriger Bekannter Meisners sagte, der Kardinal habe mit dem Auge Kunst gesammelt und nicht mit dem Ohr. Will sagen: Für ihn war das Dargestellte wichtig und wie es ihn ansprach, nicht der Sammlerwert oder die erwartete Wertentwicklung. Er besaß kunsthistorischen Sachverstand und konnte es doch gut haben, dass neben einer wertvollen Ikone ein Bild hing, dass mancher eher als „Kunsthandwerk“ qualifizieren würde.

Zum Nachlass von Kardinal Meisner gehören Gemälde, Ikonen, Skulpturen, Möbel und Porzellan. Darunter finden sich viele sakrale Stücke und auch Bilder mit Bezug zu seiner Heimat und seinen Lebensstationen.

Der überwiegende Teil des Nachlasses wird im Rahmen einer Ende September bei Lempertz stattfindenden Benefiz-Auktion versteigert werden. Dort wird es für eine breitere Öffentlichkeit die Möglichkeit geben, sich ein Erinnerungsstück an den Kardinal zu ersteigern. Der Erlös dieser Auktion geht ebenfalls zur Gänze an die Kardinal-Meisner-Stiftung.

Details zur Stiftung:

www.erzbistum-koeln.de/institutionen/
stiftungszentrum/stiftungen_und_fonds/kardinal-meisner-stiftung/

Die Vorbesichtigung findet vom 9. bis einschließlich 15. Mai bei „Lempertz“ statt; der Katalog ist online abrufbar unter www.lempertz.com. (CNA Deutsch)

 

Kardinalsrat: Vom „pastoralen Charakter“ der Kurie

Das neue „Grundgesetz“ des Vatikans ist noch nicht fertig. Bei den Beratungen des Kardinalsrates mit dem Papst hat sich in den letzten Tagen herausgestellt, dass der Entwurf noch ein wenig der Überarbeitung bedarf.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Der Kardinalsrat K-9, der den Papst in Sachen Kurienreform berät, hat sich von Montag bis Mittwoch im Vatikan getroffen. Vatikansprecher Greg Burke informierte am Mittwoch über die jüngste Sitzungsrunde.

Dabei sei der Entwurf der neuen „Apostolischen Konstitution der Römischen Kurie“, dessen Text noch nicht öffentlich bekannt ist, vorgelesen worden. Die Änderungen werden noch etwas brauchen“, so Burke. Danach sollen die Kardinäle des Rates das Dokument billigen, ehe es an den Papst „zur endgültigen Inkraftsetzung“ geht.

Beratungen auch zu Kinderschutz und Medienreform

Burke ließ sich auch einige Einzelheiten zum Inhalt des neuen Dokuments entlocken. Der Text betone, dass die Kurie „im Dienst am Heiligen Vater und den Ortskirchen“ stehe und dass ihre Aktivitäten „pastoralen Charakter“ trügen. „Die Verkündigung des Evangeliums und der missionarische Geist“ sollten die „Perspektive“ allen Handelns „der gesamten Kurie“ darstellen.

Der US-amerikanische Kardinal Sean O’Malley unterrichtete die Teilnehmer über die neuen Entwicklungen bei der päpstlichen Kommission für Kinderschutz. Der Interims-Präfekt des Kommunikationssekretariats, Lucio Ruiz, sprach über den derzeitigen Stand der Reformen im vatikanischen Medienbereich.

Von den neun Kardinälen, die dem Rat angehören, fehlte durchgehend nur der Australier George Pell, der sich in seiner Heimat Missbrauchsvorwürfen stellt. Kardinal Marx nahm am Dienstag und Mittwoch an den Sitzungen teil. Die Beratungen sind jedes mal von Montag bis Mittwoch angesetzt, sodass Papst Franziskus an den ersten beiden Tagen daran teilnehmen kann. Die nächste Sitzung des Kardinalsrates findet vom 11. bis 13. Juni statt. (vatican news)

Fall Barros: Papst trifft Missbrauchs-Überlebende

 

Mit seinen Äußerungen zu kirchlichen Missbrauchsfällen in Chile hat Papst Franziskus zu Jahresbeginn viele vor den Kopf gestoßen: Jetzt versucht er, den angerichteten Schaden wiedergutzumachen.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

In einem ungewöhnlichen Brief an die chilenischen Bischöfe bat der Papst, der das Land im Januar besucht hat, unlängst um Vergebung für schwere Fehleinschätzungen. Das bezog sich auf den Fall Juan Barros; dem Bischof von Osoro wird vorgeworfen, er habe gewusst, dass ein mit ihm befreundeter Priester Jugendliche sexuell missbrauchte. Barros leugnet das, und Franziskus hielt in öffentlichen Äußerungen bislang unbeirrt an Barros fest.

Jetzt also eine Kurskorrektur des Papstes. In einem ersten Schritt wird er sich mit einigen Opfern des Priesters – er heißt Fernando Karadima – treffen. Franziskus‘ Sprecher Greg Burke bestätigt an diesem Mittwoch, dass der Papst „am kommenden Wochenende drei Opfer von kirchlichen Missbrauchstätern in Chile in der Casa Santa Marta treffen wird“. Einer der drei Männer ist Juan Carlos Cruz, der seit Jahren besonders hartnäckig auf den Skandal rund um Karadima und Barros aufmerksam macht.

“ Damit sich solche abscheuliche Taten nicht mehr wiederholen ”

„Der Papst dankt ihnen dafür, dass sie seine Einladung angenommen haben“, so Burke. „In diesen Tagen des persönlichen, brüderlichen Begegnens will er sie um Vergebung bitten, ihren Schmerz und seine Scham für das Geschehene mit ihnen teilen und vor allem ihre Vorschläge anhören, was sich tun ließe, damit sich solche abscheuliche Taten nicht mehr wiederholen.“

Franziskus werde die Missbrauchs-Überlebenden einzeln treffen „und jeden von ihnen ausführlich zu Wort kommen lassen“. Der Papst bitte um Gebet für die Kirche in Chile und dafür, „dass diese Begegnungen in einem Klima des Vertrauens stattfinden“. Franziskus hoffe, dass die Treffen in seiner Vatikan-Residenz „ein wichtiger Schritt“ sein werden, damit es nie wieder zu „Gewissens-, Macht- und vor allem sexuellem Missbrauch in der Kirche“ komme.

Nach den Gesprächen mit den Missbrauchs-Überlebenden wird sich Franziskus in Rom in absehbarer Zeit auch mit den chilenischen Bischöfen treffen. Spätestens dann wird auch eine Entscheidung über Bischof Barros getroffen werden (müssen). (vatican news)

Bergamo: Leichnam Papst Johannes XXIII. kehrt für kurze Zeit in Heimatdiözese zurück

Laut „Crux“ werden die sterblichen Überreste von Papst Johannes XXIII. für 18 Tage in seine Heimatdiözese Bergamo überführt.

Vaticanhistory – Martin Marker.

Die US-Website „Crux“ berichtete gestern über dieses ungewöhnliche Ereignis:

„Wir danken Papst Franziskus für diese Geste der väterlichen Liebe“, sagte Bischof Francesco Beschi von Bergamo. „Es ist eine große Freude und besondere Gnade für uns.“

Von seiner Ruhestätte in der Peterskirche wird der Leichnam des verstorbenen Papstes am 24. Mai nach Bergamo überführt und soll zunächst im städtischen Gefängnis eintreffen, bevor er in das nach Papst Johannes XXIII. benannte Diözesanseminar verlegt wird. In dieser Nacht werden Priester der Diözese die sterblichen Überreste zur Kathedrale bringen.

Die Jugendlichen der Diözese werden am 25. Mai in der Kathedrale eine Gebetsvigil halten und für den nächsten Morgen sind Priesterweihen vorgesehen.

Nach einer Messe mit den Armen am 27. Mai wird die Leiche in das nach dem verstorbenen Papst benannte Krankenhaus gebracht und dann in das Heiligtum des Heiligen Johannes XXIII. in Sotto il Monte gebracht.

Pilger können bis zum 10. Juni vor dem Leichnam des Heiligen am Heiligtum beten, wenn Kardinal Pietro Parolin, Staatssekretär im Vatikan, die Messe feiert und die Leiche in den Vatikan zurückgebracht wird. (vh – mm)

Vatikan: Papst spricht mit chilenischen Missbrauchsopfern

Greg Burke, Leiter des Presseamtes des Heiligen Stuhls gab heute bekannt, dass Papst Franziskus am kommenden Wochenende einige Missbrauchsopfer aus Chile empfangen wird.

Vaticanhistory – Martin Marker.

Im Bulletin des Presseamtes heißt es hierzu:

„Am kommenden Wochenende wird der Heilige Vater in der Casa Santa Marta drei Opfer von Misshandlungen des Klerus in Chile empfangen: Juan Carlos Cruz, James Hamilton und Jose Andrés Murillo. Der Papst dankt ihnen dafür, dass sie seine Einladung angenommen haben: In diesen Tagen der persönlichen und brüderlichen Begegnung möchte er sie um Vergebung bitten, ihren Schmerz und ihre Scham über das, was sie erlitten haben, teilen und vor allem all ihren Vorschlägen zuhören, um zu vermeiden dass diese verwerflichen Tatsachen wiederholt werden. Der Papst wird die Opfer einzeln empfangen und solange wie nötig sprechen lassen.“

Die drei genannten Missbrauchsopfer stehen im Zusammenhang mit dem Fall „Bischof Barros“ und möglichen anderen Bischöfen des chilenischen Klerus.

Wie Vaticanhistory berichtete, gibt es vonseiten zumindest eines Missbrauchsopfers auch Vorwürfe gegen Kardinal Errázuriz Ossa (84), der derzeit Mitglied des Kardinalsrates K9 ist. (vh – mm)

Bayerische Behörden sollen ab 1. Juni im Eingangsbereich ein Kreuz aufhängen

 

MÜNCHEN  – Als „klares Signal für die christliche Tradition“, so Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, soll ab 1. Juni in allen bayerischen Behörden im Eingangsbereich ein Kreuz hängen. Bislang ist es bereits für Klassenzimmer und Gerichtssäle vorgeschrieben. Die Maßnahme hat der bayerische Ministerrat am heutigen Dienstag beschlossen. Eine Änderung der Geschäftsordnung der Behörden im Land regelt den Schritt, wie die Staatskanzlei in München mitteilte:

„Im Eingangsbereich eines jeden Dienstgebäudes im Freistaat ist als Ausdruck der geschichtlichen und kulturellen Prägung Bayerns deutlich wahrnehmbar ein Kreuz als sichtbares Bekenntnis zu den Grundwerten der Rechts- und Gesellschaftsordnung in Bayern und Deutschland anzubringen“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bezeichnete das christliche Kreuz als grundlegendes Symbol der kulturellen Identität des Freistaates – und brachte selbst gleich in der Staatskanzlei ein Kreuz an.
Auch Kommunen, Landkreisen und Bezirken wird empfohlen, das Kreuz aufzuhängen, falls es nicht ohnehin bereits der Fall ist. Verpflichtet sind diese jedoch nicht.
Kritik der Opposition
Während Vertreter der Oppositionsparteien, darunter SPD und Grüne, den Schritt kritisierten, meldet der „Bayerische Rundfunk“ (BR), dass Joachim Unterländer vom Landeskomitee der bayerischen Katholiken die Entscheidung begrüße: Kreuze seien Bestandteil des öffentlichen Lebens im Bayern, so der Vorsitzende der Katholikenvertretung und CSU-Landtagsabgeordnete laut BR. Für ihn seien Kreuze gelebte Volkskultur – doch reichten Symbole allein nicht aus, warnte Unterländer.
Positives Potential für die bayerische Holzschnitzkunst sieht der Oberammergauer Landtagsabgeordnete der Freien Wähler, Florian Streibl, in der Maßnahme – auch wenn er es bedauerte, wenn das Kreuz – so der BR – für „wahlkampfpolitische Spielchen“ instrumentalisiert werde. (CNA Deutsch)

Kommunion-Debatte: Bischof Rudolf Voderholzer äußert sich zum Brief an den Vatikan

REGENSBURG – Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat im Streit um die geplante Handreichung für die Seelsorge konfessionsverschiedener Ehepaare das Vorgehen der sieben Bischöfe erklärt, die als Reaktion darauf einen Brief nach Rom geschickt hatten.

In einem Interview, das gestern auf der Seite des Bistums Regensburg erschien, sagte Voderholzer, dass gerade das Zweite Vatikanische Konzil mit neuer Deutlichkeit herausgestellt habe, dass die Eucharistie Quelle und Höhepunkt des ganzen kirchlichen Lebens ist. Deshalb sei die Mitfeier der Eucharistie immer ein Bekenntnis zur Katholischen Kirche und ihrer Glaubensinhalte, an der folglich nur jene daran teilnehmen, die sich zu diesem Glauben bekennen.

Der Regensburger Bischof gibt zudem Einblicke, wie es zum Brief an den Vatikan kam, nachdem sieben Diözesanbischöfe und sechs Weihbischöfe am Ende gegen den Text der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) gestimmt hatten:

„Wir haben uns dann entschieden, uns – im Hinblick auf die Einmütigkeit mit der Universalkirche – an Rom zu wenden, wie es jedem Bischof selbstverständlich immer möglich ist. Eine Kopie des Briefes haben wir – persönlich/vertraulich – an Kardinal Marx als den Vorsitzenden der Bischofskonferenz gesandt, um ihn über den Inhalt zu informieren.“

Es gehe im Brief darum, so Voderholzer, nach einem Weg zu suchen, der die Not der Menschen ernst nehme und gleichzeitig Hilfen anbiete. Die von der DBK angestrebte „Handreichung“, die dem evangelischen Ehepartner den unter „bestimmten Umständen“ und „im Einzelfall“ einen Kommunionempfang ermöglicht, könne die pastoralen Probleme aber nicht lösen. Der Regensburger Bischof beklagt, dass sie auch nicht der Bedeutung des Sakraments der Eucharistie in der katholischen Kirche gerecht werde: „Die Handreichung berücksichtigt nicht ausreichend das unterschiedliche Glaubensverständnis der einzelnen Konfessionen hinsichtlich der Eucharistie auf der einen und des Abendmahls auf der anderen Seite.“

Eine Gefahr für die Ökumene sieht Voderholzer durch den Brief der sieben Bischöfe indes nicht:

„Ich halte dafür, dass wir in ökumenischer Verbundenheit alles das miteinander tun, was wir längst tun können: Miteinander das Wort Gottes hören, miteinander singen und beten, miteinander für den Lebensschutz, für die Bedeutung der Ehe von Mann und Frau und der Familie und für die Wahrung der Menschenwürde eintreten. Die gemeinsame Eucharistie kann nicht eine Etappe auf dem Weg sein, sondern sie ist das Ziel. Mehr Einheit geht dann nicht mehr. Aber bis dorthin ist noch ein Weg.“

Wie CNA Deutsch berichtete, hatte die Bischofskonferenz einen Text verabschiedet, der die Interkommunion bei konfessionsverschiedenen Ehepaaren anstrebte. Daraufhin hatten sieben Diözesanbischöfe Protest eingelegt und einen Brief an Papst Franziskus geschrieben. (CNA Deutsch)