Konferenz-Programm: „Katholische Kirche, wohin gehst du?“

Marco Tosatti berichtet heute auf seinem Blog „Stilum Curiae“ über weitere Details zu einer seit einigen Wochen angekündigten Konferenz in der Heiligen Stadt.

Die Konferenz findet am 07. April im Konferenzzentrum „The Church Village“ in der Via Torre Rossa 94, in Rom statt und trägt eine unmissverständliche Überschrift samt provokantem Untertitel:

„Katholische Kirche, wohin gehst du? –

Nur ein blinder Mann kann leugnen, dass es in der Kirche große Verwirrung gibt“.

Der Untertitel ist ein Satz des verstorbenen Kardinal Carlo Caffarra, ehemals Erzbischof von Bologna und Dubia-Kardinal. Die Konferenz wird unter Beteiligung von:

  • Kardinal Brandmüller (Deutschland)
  • Kardinal Burke (USA)
  • Kardinal Zen Ze-Kiun (China)
  • Weihbischof Athanasius Schneider (Kasachstan)
  • und anderen Rednern stattfinden.

Sie findet in Gedenken an Kardinal Caffarra statt und soll mit der Lektüre einer Glaubenserklärung an das Lehramt der Katholischen Kirche enden. Dank Marco Tosatti ist nun auch das Programm der Konferenz bekannt:

Programm für den 07. April in Rom:

1. Gebet in der Kapelle: 14.30 Uhr

    Öffnungszeit: 15.00 Uhr

   Einführung und Moderation von Francesca Romana Poleggi

2. Kardinal Walter Kardinal Brandmüller: „Über die Beratung der Gläubigen in Sachen der Lehre“ von Newman (30 Minuten)

3. Kardinal Raymond Leo Burke: „Die Grenzen der päpstlichen Autorität in der Lehre der Kirche“ (30 Minuten)

4. Msgr. Athanasius Schneider: „Der Apostolische Stuhl von Rom als cathedra veritatis“ (20 Minuten)

5. Prof. Valerio Gigliotti: „Die Grenzen der „plenitudo potestati“ des Papstes in der Geschichte des Rechts und der Kirche“ (15 Minuten)

Pause

6. Kardinal Zen Ze-Kiun: „Die Kirche heute in China“ (10 min)

7. Marcello Pera: eine kurze Intervention

8. Renzo Puccetti: „Von Caffarra nach Paglia: Die Revolution in der Bioethik“ (15 Minuten)

9. Kurzes Videointerview mit Kardinal Carlo Caffarra über „Humane vitae“

10. Lesedeklaration (10 min)

Das Programm spricht eine deutliche Sprache in Richtung Papst Franziskus und den Heiligen Stuhl. Die Referenten sprechen über die Glaubenslehre, Grenzen der päpstlichen Autorität und des päpstlichen Rechts, die Wahrheit des Apostolischen Stuhls, die chinesische Kirche und die Revolution der Bioethik. Ein Videointerview mit Kardinal Caffarra zur Enzyklika von Papst Paul VI. „Humane vitae“ von 1968 beschließt die Konferenz.

Nach dem umstrittenen Kapitel VIII. des Dokuments „Amoris Laetitia“ von Papst Franziskus aus dem Jahr 2016, einer nicht abreißenden Kritik und anhaltenden Verwirrung der Gläubigen in der Weltkirche, werden die Redner hier sicherlich klare Worte finden. (vh – mm)

Heiliges Land: Rosenkranz-Fabrik für den Weltjugendtag

Von Betlehem nach Panama City: Familien, arbeitslose Jugendliche und Flüchtlinge im Heiligen Land knüpfen insgesamt 1,5 Millionen Rosenkränze für den Weltjugendtag. Die Idee dazu hatte ein Schweizer Bischof.

Johanna Gremme – Vatikanstadt

Papst Franziskus hatte den Wunsch ausgedrückt, dass die Leute beim Weltjugendtag für den Frieden in der Welt beten. Daher erhalten alle, die sich nächsten Januar zu dem Großevent nach Panama aufmachen, einen Rosenkranz geschenkt: als Einladung zum Gebet.

Doch 1,5 Millionen Rosenkränze auf einen Schlag – wo bekommt man die her? Zwei Möglichkeiten hatte da der Schweizer Bischof Pierre Bürcher, der als Berater an der vatikanischen Ostkirchenkongregation wirkt und für das Projekt verantwortlich ist. Entweder hätte er sie zu einem guten Preis in China kaufen können. Oder dort, wo schon die Herstellung mit einer symbolischen Bedeutung verbunden ist – im Heiligen Land.

Arbeit für mehrere hundert Personen

„Unsere Entscheidung ist auf Bethlehem gefallen“, sagt Bischof Bürcher im Gespräch mit Vatikan News. „Der Ölzweig ist ein Symbol des Friedens. Bedürftige Familien, arbeitslose Jugendliche, Flüchtlinge und Familien von Häftlingen aus Bethlehem knüpfen die Rosenkränze. Sie sind froh, eine Arbeit zu haben. Tag für Tag arbeiten sie an den 1,5 Millionen Rosenkränzen. Bethlehem ist eine von Spannungen gequälte Stadt, die so sehr auf Frieden hofft.“

In insgesamt elf Werkstätten in Beit Sahour, Beit Jala und Bethlehem entstehen die Gebetsschnüre für die Jugendlichen. Und mehrere hundert Personen, junge und weniger junge, sagt der Schweizer Bischof, haben dadurch eine bezahlte Arbeit gefunden – in einer Region, in der es an Arbeit und Perspektive fehlt.

Flinke Hände brauchen diese Arbeiter jedenfalls. Sie knüpfen, knoten und fädeln 1,5 Millionen kleine Holzkreuze und 81 Millionen Perlen auf 750 Kilometer elastischen Faden. An die 200.000 Rosenkränze pro Monat müssen sie herstellen, damit alles bis nächsten Januar fertig, verpackt und verschickt ist und in Panama City auf den großen Einsatz wartet. Damit man übrigens den Rosenkranz nicht so leicht in der Unterkunft vergessen kann, ist er als Armband gestaltet.

Bischof Bürcher hat das ganze Projekt „Avejmj“ genannt: „Ave“ steht für das Ave Maria, das bei jedem Rosenkranzgebet dutzendfach erklingt, und „Jmj“ hat eine doppelte Bedeutung. „Zum einen ist es die spanische Abkürzung für Weltjugendtag (jornada mundial de la juventud), zum anderen stehen diese drei Buchstaben für Jesus, Maria, Joseph.“ Betlehem eben.

Symbolik von Bethlehem

„In Betlehem, also im Heiligen Land, dort, wo die Engel für den Frieden der Menschen, die guten Willens sind, gesungen haben, ist meiner Meinung nach der beste Ort für unser Projekt des Friedensgebets mit Maria und dem Heiligen Vater und mit allen Jugendlichen der Welt“, fährt der Bischof fort. „Hier in Bethlehem beten wir zur Maria des Rosenkranzes, der Friedenskönigin. Wir beten für uns alle und besonders beten wir für die Jugendlichen, die diesen Rosenkranz erhalten werden. Dass auch sie für den Frieden in der Welt beten, den wir alle so dringend nötig haben.“

Die Herstellungskosten pro Rosenkranz belaufen sich auf einen Dollar. Auf der Seite des Vereins Saint Jean Marie Vianney Lausanne (www.sjmvlausanne.org) kann man für das Projekt spenden. Der Weltjugendtag findet von 22. bis 27. Januar 2019 erstmals in Panama statt. Sein Motto lautet „Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach Deinem Wort!“ (Lk 1,38)

(vatican news)

Papst Franziskus segnet Statue von armenischem Kirchenlehrer

Quelle: VN (Screenshot am 03. April)

Gregor von Narek lebte im 10. Jahrhundert in der heutigen Türkei. 2015 wurde der Mönch von Papst Franziskus zum Kirchenlehrer erhoben. Eine Statue von ihm wird nun in den Vatikanischen Gärten durch den Papst gesegnet – im Beisein hochrangiger armenischer Besucher.

Papst Franziskus wird eine Bronze-Statue des armenischen Kirchenlehrers Gregor von Narek segnen. Die Feier findet am 5. April in den Vatikanischen Gärten statt. Dabei werden auch der orthodoxe Patriarch Aram I. sowie der katholische Patriarch Krikor Bedros XX. anwesend sein. Die zwei Meter hohe Statue wurde von dem armenischen Bildhauer David Erevanci geschaffen.

Gregor von Narek wurde 950 in Narek in der heutigen Türkei geboren und war Mönch und Priester. Er verfasste Schriften zu Theologie, Literatur, Musik, Astronomie und Mathematik. 2015 wurde er von Papst Franziskus zum Kirchenlehrer erhoben. (Vatican News – nv)

Kolumbianische Diözese spendet 250.000 Hostien, um Mangel in Venezuela zu lindern

Quelle: CNA (Screenshot am 03. April)

BOGOTÁ – In Venezuela ist der Mangel an Nahrungsmitteln so extrem, dass es sogar am Mehl für Hostien fehlt. Deshalb hat die an der Grenze liegende, benachbarte Diözese Cúcuta in Kolumbien eine Viertelmillion Hostien gespendet, damit die Gläubigen während der Osterfeierlichkeiten den Leib des Herrns empfangen können.

Auf der Bolivar-Brücke, welche die beiden Länder miteinander verbindet, wurden die 250.000 Hostien am 30. März übergeben.

Die Diözese Cúcuta, die auch täglich Flüchtlinge versorgt, die aus Venezuela nach Kolumbien fliehen, teilte in einer Erklärung mit, dass es auch wichtig sei, in dieser Krise die religiöse Notlage der Menschen zu decken und Unterstützung zu leisten – nicht nur die Versorgung mit Lebensmitteln, Unterkunft und Medizin, die auch von katholischer Seite geleistet wird.

Venezuela befindet sich seit Jahren in einer schweren Krise. Die sozialistische Regierung geht mit tödlicher Gewalt gegen Oppositionelle und gegen Demonstranten vor, die gegen Hunger, Mangel an Medikamenten und die eskalierende Not demonstrieren.

Die fromme Spende ist nicht das erste Mal, dass die Diözese Cúcuta für die Eucharistie an die nahe gelegene venezolanische Kirche gespendet hat.

Bereits im August 2015 wurde gemeldet, dass die Wirtschaftskrise die Produktion von Hosts in drei venezolanischen Staaten um 60 Prozent verringert habe.

Am 28. März schilderte Schwester Pilar Rivas gegenüber dem Radiosender RCN, wie ihr Mutterhaus, wo Hostien für Pfarreien in Caracas und das Inland hergestellt werden, dass sie seit zwei Jahren keine größeren Aufträge mehr erfüllen können, weil ihnen die Rohstoffe fehlen.

„Wenn Vorbestellungen über 10.000 Hostien kommen, dann liefern wir 2.000, weil wir mehr nicht herstellen können…manchmal müssen wir auch die Produktion wegen Mangels an Mehl komplett einstellen – das kann wochenlang der Fall sein“, so die Ordensfrau.

In manchen Pfarreien brechen die Priester die Hostien in mehrere, kleinere Fragmente.

Schwester Pilar sagte, sie hoffe, dass „mit der Gnade Gottes und der Hilfe der Seligen Jungfrau Maria“, die Umstände im Land sich wieder verbessern werden. (CNA Deutsch)

Santo subito: Vor dreizehn Jahren starb Papst Johannes Paul II.

Santo subito: Wer könnte die prophetischen Rufe der Menge auf dem Petersplatz vergessen, als die Menschen in Scharen nach Rom reisten, um dem verstorbenen Johannes Paul II. vor genau dreizehn Jahren Tribut zu zollen.

Am 2. April 2005 um 21.37 Uhr starb der Papst, dessen Leiden und Sterben wie bei keinem anderen Kirchenoberhaupt im Blick der Weltöffentlichkeit stand. Schon Stunden vor seinem Tod hatten sich Tausende von Menschen auf dem Petersplatz eingefunden, um den Rosenkranz für den sterbenden Papa Wojtyla zu beten. Schätzungen zufolge waren es sieben Millionen Pilger, die sich nach Rom aufmachten, um ihn in den Stunden seines Todeskampfes und bei seinem Begräbnis spirituell zu begleiten.

Tiefe Dankbarkeit und untröstlicher Schmerz

Die Bilder von damals beeindrucken noch heute: die tiefe Dankbarkeit, der feste Glaube und der untröstliche Schmerz. All dies vermitteln die Menschen, die aus aller Welt nach Rom gereist sind, um sich von dem Papst zu verabschieden, der fast dreißig Jahre auf dem Stuhl Petri gesessen hatte. Es war der damalige Substitut des Staatssekretariats, Erzbischof Leonardo Sandri (heute Kardinal und Präfekt der Ostkirchenkongregation), der die Pilger auf dem Petersplatz vom Tod des Papstes unterrichtete.

Menschenmassen beim Begräbnis und eine Rekord-Heiligsprechung

In den kommenden Tagen wurden die Schlangen auf dem Petersplatz immer länger: abertausende von Menschen reisten aus der ganzen Welt an, um sich von dem im Petersdom aufgebahrten Johannes Paul II. zu verabschieden. Das Begräbnis am 8. April 2005 wurde durch den damaligen Dekan des Kardinalskollegiums, Kardinal Josef Ratzinger, zelebriert. Nur wenige Tage später, am 19. April 2005, wurde er im Konklave als Benedikt XVI. zum Nachfolger für Johannes Paul II. gewählt.

Es folgte eines der schnellsten Heiligsprechungsverfahren der Geschichte: Nicht einmal zehn Jahre nach seinem Tod wurde der Papst aus Polen am 27. April 2014, gemeinsam mit Papst Johannes XXIII., ins Verzeichnis der Heiligen aufgenommen. Die Teilnahme der Pilger an der Zeremonie sprengte alle Rekorde: etwa eine Million Menschen wollten an der Feier teilnehmen, die Stadt Rom war für das Jahrhundertereignis in den Ausnahmezustand versetzt. (vatican news – cs)