Delegat des Papstes beendet Mission in Chile und bittet in seinem Namen um Vergebung

TEMUCO – Am Sonntag hat Erzbischof Charles Scicluna, Sondergesandter von Papst Franziskus in der Diözese Osorno in Chile, im Namen des Pontifex bei allen Gläubigen entschuldigt und um Vergebung gebeten, nachdem er mehrere Tage lang Opfer sexuellen Missbrauchs angehört hatte.

„Papst Franziskus hat mir aufgetragen, jeden Gläubigen der Diözese Osorno und alle Bewohnern dieses Gebietes um Verzeihung zu bitten dafür, dass wir sie verletzt und zutiefst beleidigt haben“, sagte Scicluna, der auch Erzbischof von Malta ist, am 17. Juni in einer Mitteilung am Ende seines Aufenthaltes in Osorno.

Zum Abschluss feierte eine heilige Messe in der Kathedrale des heiligen Matthäus.

Vom 14. bis 17. Juni hielten sich Erzbischof Scicluna und der Mitgesandte, Monsignore Jordi Bertomeu, in Osorno auf, um sich mit verschiedenen Gemeinden zu treffen und Wege der Versöhnung und neuen Gemeinschaft zu finden und entwickeln.

Zuvor hatten beide Informationen über die mögliche Vertuschung des bisherigen Bischofs von Osorno in Fällen sexuellen Missbrauchs durch den Priester Fernando Karadima gesammelt.

In seiner Mitteilung dankte Bischof Scicluna „allen für die wunderbare, warmherzige und aufrichtige Begrüßung“ und dafür, dass sie „die Liebe der Kirche erfahren“ durften, was sie „tief bewegte.“

„Für Monsignore Jordi Bertomeu und mich war es eine tiefe Erfahrung Gottes, so vielen Pfarrgemeinden zu begegnen, so viele Menschen zu treffen, die mit uns ihre Wunden, ihre schmerzhaften Erfahrungen und auch ihre Hoffnungen und Liebe für die Kirche in Osorno geteilt haben“.

Er dankte den Mitgliedern des Klerus von Osorno und allen für „so viel guten Willen, für so viel Liebe zur Kirche Jesu Christi und für den Wunsch der großen Mehrheit, dass echte Versöhnung stattfinde.“

Er betonte, dass diese erhoffte Versöhnung nicht „durch eine Mission von ein paar Tage erreicht wird, sondern sie ist ein Geschenk Gottes, das von einem langen Prozess begleitet werden muss, der Geduld, Großzügigkeit, Kraft und Demut erfordert.“

Am Ende seiner Botschaft wünschte er Monsignore Jorge Concha, dem Apostolischen Administrator von Osorno, „alles Gute für seine Mission, dem Volk Gottes zu dienen, das sich nach Einheit sehnt und das versucht, ein wahres Zeugnis für die Freude des Evangeliums zu geben.“ (CNA Deutsch)

Papst: Abtreibung kranker, behinderter Kinder ist „Nazi-Mentalität“

Franziskus betont erneut, dass Familie zwischen einem Mann und einer Frau besteht.

VATIKANSTADT – In einer Rede vor einem Familienverband hat Papst Franziskus am heutigen Samstag erneut betont, dass der Bund zwischen Mann und Frau das Bild Gottes von der Familie ist – und die Abtreibung kranker und behinderter Kinder mit einer „Nazi-Mentalität“ verglichen.

„Ich habe gehört, dass es in Mode ist, oder zumindest üblich, dass, wenn in den ersten Monaten der Schwangerschaft Untersuchungen gemacht werden, um zu schauen, ob das Kind gesund ist oder etwas hat, das erste Angebot lautet: Machen wir es weg“, sagte der Papst am 16. Juni und verwies auf den Trend, kranke oder behinderte Kinder abzutreiben.

Das ist „die Ermordung von Kindern….um ein ruhiges Leben zu haben, wird eine unschuldige [Person] weggemacht…Wir machen dasselbe wie Nazis, die die Reinheit der Rasse erhalten wollen, aber wir tun es mit weißen Handschuhen“, so Franziskus wörtlich.

„Es ist eine Gräueltat, aber wir verüben diese gleiche Tat“, sagte er italienischen Medienberichten zufolge.

Franziskus sprach mit Mitgliedern des Forums der Familienverbände, das in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert.

Der Papst machte seine Aussagen über Familie und Abtreibungen vor dem Hintergrund zweier aktueller Ereignisse zu diesen beiden Themen: Soeben hat das Heimatland des Papstes, Argentinien, einem Gesetzentwurf zugestimmt, der die Abtreibung in den ersten 14 Wochen der Schwangerschaft legalisieren soll. Zudem wird Franziskus in einem knappen Monat nach Irland zum Weltfamilientreffen reisen, bei dem Jesuitenpater James Martin als Hauptredner darüber sprechen wird, wie man Mitglieder der LGBT-Gemeinschaft in der Kirche willkommen heißt.

Wie die Zeitung „La Stampa“ berichtet, legte der Papst am heutigen 16. Juni sein Rede-Manuskript beiseite mit der Bemerkung, der vorbereitete Text wirke „ein wenig kalt“.

Dem gleichen Bericht zufolge sagte der Pontifex aus dem Stegreif, es sei „schmerzhaft“ daran zu denken, dass eine Gesellschaft die Tötung von Kindern akzeptiere, nur weil diese krank oder behindert seien. Genau das sei jedoch die gegenwärtige Mentalität.

In modernen Gesellschaften spreche man „von verschiedenen Arten von Familie“, und definiere den Begriff in unterschiedlicher Weise, fuhr Franziskus fort.

„Ja, es stimmt, dass ‚Familie‘ als analoger Begriff verwendet wird. Ja, man kann auch sagen: ‚Die Familie der Sterne‘, ‚die Familie der Bäume‘, ‚die Familie der Tiere'“, sagte der Pontifex, betonte aber, dass „die Familie nach dem Bilde Gottes nur eine ist, die Familie von Mann und Frau….die Ehe ist ein wunderbares Sakrament“.

Mit Blick auf sein nachsynodales Schreiben Amoris Laetitia sagte der Papst in Anspielung auf die massiven Kontroversen um das achte Kapitel, dass einige das Dokument auf die Frage „Du kannst, du kannst nicht“ reduziert hätten.

„Sie haben nichts verstanden“, sagte Franziskus. Das Schreiben verberge keine Probleme, gehe aber über Fallstudien hinaus. Um Amoris Laetitia zu verstehen, so der Pontifex, müsse man das vierte Kapitel über die Spiritualität des täglichen Lebens lesen. Dieses sei der „Kern“ des Dokuments, so Franziskus.

Franziskus wies dann auf die Betonung der Ehevorbereitung hin und sagte, dass die Familie „ein schönes Abenteuer ist, und heute, ich sage es mit Schmerzen, sehen wir, dass wir oft daran denken, eine Familie zu gründen, zu heiraten, als ob es eine Lotterie wäre. Wir gehen und wenn es funktioniert, funktioniert es, wenn nicht, beenden wir es und fangen von vorne an.“ Es bedürfe eines „Katechumenats für die Ehe…. Männer und Frauen werden gebraucht, die jungen Menschen helfen zu reifen“.

Dies beginne mit kleinen Dingen, wie der Vorbereitung auf die Ehe, sagte der Papst und fügte hinzu: „Es ist wichtig, einander zu lieben und das Sakrament zu empfangen, und dann die Feier zu haben, die man will“. Es sei jedoch niemals akzeptabel, dass „das Zweite an die Stelle des Wichtigsten tritt“, betonte Franziskus.

Der Pontifex sprach auch über die Bedeutung der Erziehung der Kinder, und stellte fest, dass dies für die Eltern nicht einfach sei, gerade in einer virtuellen Welt, die der Nachwuchs „besser kennt als wir“.

Der Papst verwies auch auf die Herausforderung für Familien, Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, besonders in Zeiten sozialer und wirtschaftlicher Krise.

„Um heute Geld zu verdienen, muss man zwei Jobs haben, die Familie wird nicht berücksichtigt“, sagte Franziskus. Der Papst ermutigte die Eltern, dieses „Kreuz“ und exzessive Arbeitszeiten auf sich zu nehmen und gleichzeitig mit ihren Kindern zu spielen.

„Kinder sind das größte Geschenk“, sagte er – auch wenn sie krank seien. Kinder, sagte Franziskus, müssen „empfangen werden, wie sie kommen, wie Gott sie sendet“.

In Anspielung auf den Trend mancher Schichten, „freiwillig kinderlos“ zu sein, stellte Franziskus fest, dass es Menschen gebe, die keine Kinder wollen. Ihm sei der Fall eines Paares bekannt, dass keine Kinder haben wollte, aber dafür drei Hunde und zwei Katzen hatte.

Abschließend sprach Franziskus über die Notwendigkeit, im Eheleben geduldig zu sein: Es gebe Zeiten großer Krise, manchmal sogar Zeiten der Untreue“.

„Es gibt viele Frauen – aber auch manchmal Männer -, die schweigend warten, in die andere Richtung schauen“, so der Papst, und darauf warten, dass ihr Ehepartner wieder treu werde. Dies sei „die Heiligkeit, die vergibt, weil sie liebt“, so Franziskus. (CNA Deutsch)

Gestohlener Kolumbus-Brief aus dem Jahr 1493 zurück im Vatikan

VATIKANSTADT – Der historische Abdruck eines Briefs von Christoph Kolumbus ist zu ihrem rechtmäßigen Platz in der Vatikanischen Bibliothek zurückgekehrt.

Der Seefahrer schildert darin seine Erfahrungen auf der Reise an die Küsten Amerikas.

Kolumbus schrieb den Brief an den spanischen König Ferdinand und Königin Isabella im Jahre 1493, nachdem er von seiner Entdeckungsreise zurückgekehrt war. Er schildert darin, was er auf seinen Reisen gesehen und erlebt hatte.

Der „Kolumbus-Brief“, inoffiziell oft als „Brief über die kürzlich entdeckten Inseln“ bezeichnet, wurde übersetzt und in lateinischer Fassung handgedruckt, um in ganz Europa verteilt zu werden. Rund 80 authentische Exemplare existieren noch heute.

Eines der ältesten Exemplare des achtseitigen, dicht geschriebenen Briefes wurde dem Vatikan 1921 als Teil der „Sammlung De Rossi“ übergeben, die aus seltenen Büchern und Manuskripten bestand, die dem Vatikan auf Wunsch des Bibliophilen Giovanni Francesco Rossi nach seinem Tod 1854 übergeben wurden.

Irgendwann – der genaue Zeitpunkt ist nicht bekannt – wurde der Brief gestohlen.

Erst 2011 entdeckte ein Experte für seltene Bücher und Manuskripte, dass es sich bei dem Exemplar in der Sammlung der Vatikanischen Bibliothek um eine Fälschung handelte, nachdem er die Merkmale des Schriftstücks genauer untersucht hatte.

Der Experte kontaktierte US-Behörden über den möglichen Diebstahl, die wiederum den Vatikan informierte. Der gefälschte Brief wurde von weiteren Experten geprüft, darunter Spezialisten der Princeton University, die alle ebenfalls bestätigten, dass der Brief eine Fälschung war.

Die ursprüngliche Kopie des Briefes des Vatikans wurde schließlich auf David Parsons zurückverfolgt, ein wohlhabender Sammler aus Atlanta, der das Dokument im Jahr 2004 für 875.000 Dollar von einem Antiquar in New York gekauft hatte – allerdings ohne zu wissen, dass dieser Druck aus dem Vatikan gestohlen worden war.

Im Jahr 2013 schickte Parsons seinen gekauften Brief an den Experten, der die Fälschung ursprünglich entdeckt hatte. Nach eingehender Prüfung befand der Experte diesen als echt.

Ein weiteres Kapitel im Krimi um den Kolumbusbrief nahm seinen Anfang im Jahr 2016. Ermittlungen ergaben, dass der New Yorker Buchhändler das geraubte Dokument von dem berüchtigten italienischen Buchdieb Marino Massimo De Caro gekauft hatte. Dieser sitzt derzeit eine siebenjährige Haftstrafe in Italien ab. Sein Verbrechen: Der Diebstahl von etwa 4.000 alten Büchern und Manuskripten aus ganz Italien.

Bei einer weiteren vergleichenden Analyse im April 2017 wurde nicht nur bestätigt, dass Parsons‘ Brief tatsächlich aus der Vatikanischen Bibliothek gestohlen worden war. Die Experten stellten fest, dass der Diebstahl irgendwann vor 2004 stattgefunden haben musste.

Im August dieses Jahres kontaktierten die Ermittler die Witwe von David Parsons, Mary Parsons, und zeigten ihr die Beweise für den Diebstahl und die Fälschung.

Die Witwe stimmte zu, sich von dem Brief zu trennen und auf alle Rechte, Titel und Interessen zu verzichten, damit er in seine ursprüngliche Heimat in der Vatikanischen Bibliothek zurückgebracht werden konnte.

Der Kolumbus-Brief wurde am gestrigen 14. Juni 2018 offiziell ausgetauscht. Der US-Botschafterin am Heiligen Stuhl, Callista Gingrich, überreichte das Schriftstück dem Archivar und Bibliothekar des Vatikans, Erzbischof Jean-Louis Bruguès, O.P. und dem Präfekten der Bibliothek, Bischof Cesare Pasini, in der Vatikanischen Bibliothek.

Bei der Übergabe nannte Gingrich den Brief „ein unbezahlbares Stück Kulturgeschichte“ und sagte, sie fühle sich geehrt, den Brief „seinem rechtmäßigen Besitzer“ zurückzugeben.

Sie bemerkte, dass Agenten der US-Homeland Security Investigations (HSI) seit 2007 mehr als 11.000 Artefakte und Kunstwerke aus über 30 Ländern als Teil einer laufenden Untersuchung über den illegalen Verkauf gestohlener Bücher und Manuskripte zurückgegeben haben.

Bis heute, so Gingrich, hat HSI sowohl Gemälde als auch Manuskripte nach Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und Polen repatriiert und antike Artefakte aus verschiedenen Regionen Europas, Südamerikas, Asiens und dem Nahen Osten geborgen.

Zusätzlich zu dem Brief, der von Parsons gefunden wurde, hat HSI zwei weitere Kolumbus-Briefe als Teil ihrer laufenden Untersuchung über den Verkauf gestohlener Bücher und Manuskripte zurückgegeben. Die beiden weiteren beschlagnahmten Kolumbus-Schreiben wurden an die Riccardiana-Bibliothek in Florenz und die Bibliothek von Katalonien in Barcelona zurückgegeben.

Als eine Geste der Dankbarkeit an Frau Parsons, dass sie sich von dem wertvollen Schreiben aus dem Besitz ihres verstorbenen Mannes getrennt hat, übergab die US-Botschaft Anfang dieser Woche eine persönliche Nachricht von Frau Parsons an den Papst.

Erzbischof Bruguès bedankte sich während der Rückführungszeremonie bei allen, die an der Bergung des Briefes beteiligt waren, der „ein unbezahlbares kulturgeschichtliches Artefakt ist, das heute seinen Weg zurück in seine Heimat gefunden hat“.

Er sagte, die Bibliothek sei „überrascht“, als sie herausfand, dass ihre Kopie eine Fälschung sei, und bemerkte, dass die Technik der Fälschung, die als „Stereotypisierung“ bezeichnet wird, während des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts verbreitet war und nicht nur die visuellen, sondern auch die Eigenschaften der Oberflächen des Originals wiedergibt.

„Wir sind sehr dankbar, dass wir diesen Band wieder in die De Rossi-Sammlung aufnehmen können“, sagte er und fügte hinzu, dass der Brief „den Forschern aus der ganzen Welt zur Verfügung stehen wird, um die Sammlungen der Vatikanischen Bibliothek zu studieren“. (CNA Deutsch)

Macht, Geld und Humanae Vitae: Die vergessene Geschichte

Wie mächtige Stiftungen die Lehre der Kirche bekämpft haben – und die Enzyklika, in der Papst Paul VI. diese bekräftigte.

NEW YORK – Die Kontroverse um Humanae Vitae, die päpstliche Enzyklika, die vor 50 Jahren die katholische Lehre zur Empfängnisverhütung bekräftigte, war nicht nur eine deutsche oder europäische.

Auch in Amerika wurde damals bereits gezielt und systematisch versucht, die Lehre der Kirche zu verwirren und aufzulösen.

Wer verstehen will, warum das Schreiben von Papst Paul VI. dermaßen angegriffen wurde, der muss auch den Kontext eines finanziell gut ausgestatteten Netzwerks kennen, der sich nach dem Zweiten Weltkrieg für eine strenge Bevölkerungskontrolle einsetzte.

Wie dieses Netzwerk, zu dem prominente, kapitalstarke Namen wie die Ford-Stiftung und John D. Rockefeller III gehören, vorgegangen ist: Das erforscht seit Jahrzehnten ein Historiker der State University von Arizona, Professor Donald Critchlow.

„Die Kampagne, Katholiken davon zu überzeugen – und zwar das Führungspersonal wie die breite Öffentlichkeit – dass die traditionelle Sicht der Sexualität, der Abtreibung und der Ehe veraltet sei, war umfangreich und wurde an mehreren Fronten gekämpft,“ so Professor Critchlow gegenüber CNA.

„Gruppen wie [die Abtreibung befürwortende Organisation] ‚Catholic for Choice‘ wurden durch großzügige Spendensummen ermutigt. Aber die breite Kampagne wurde über das Thema der Sexualerziehung vollzogen.“

Critchlow ist Autor des bei Oxford University Press verlegten Buches über die beabsichtigten Konsequenzen dieser politischen Kampagnen rund um Empfängnisverhütung und Abtreibung in der modernen USA: „Intended Consequences: Birth Control, Abortion and the Federal Government in Modern America“.

In einem Vortrag bei der Konferenz über „das Vermächtnis des Widerspruchs gegen Humanae Vitae“ an der Catholic University of America im April 2018 stellte er die Enzyklika in den politischen Kontext ihrer Zeit.

„Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg schlossen sich führende Persönlichkeiten aus Stiftungen, Politik und Wirtschaft zusammen, um eine Kampagne zur Kontrolle des Bevölkerungswachstums zu starten. Sie kamen zu dem Schluss, dass künftige Kriege, Hungersnöte und andere soziale Missstände durch eine Verringerung des Bevölkerungswachstums verhindert werden könnten“, sagte Critchlow gegenüber CNA.

„Zu dieser neo-malthusianischen Agenda“ kamen weitere Themen und Aktivisten, so der Gelehrte: „Reproduktive Rechte für Frauen – und Umweltaktivisten, die für Umweltgerechtigkeit kämpfen.“

Noch vor der Erfindung der Antibaby-Pille entstand so der fruchtbare Boden für eine „Sexuelle Revolution“, wie der Historiker mit Blick auf die 1960er Jahrzehnte beschreibt.

„Veränderungen der sexuellen Sitten und des sexuellen Verhaltens können nicht auf eine einzige Ursache zurückgeführt werden. Es sollte jedoch kaum Zweifel daran bestehen, dass es Anliegen der Eliten war, sexuelle Sitten und Verhaltensweisen im Namen des ‚Fortschritts‘, reproduktiver Gerechtigkeit und der Bevölkerungskontrolle zu verändern“.

Der Geschichtsprofessor bezeichnete die Nachkriegszeit als „eine der massivsten Bemühungen um Social Engineering in der Menschheitsgeschichte“.

Gemeint ist damit eine Form der „angewandten“ Sozialwissenschaft, welche die öffentliche Meinung versucht zu kontrollieren, um das Verhalten der Menschen wie die Werte der gesamten Gesellschaft zu ändern.

„Keine Verschwörung als solche“

Professor Critchlow betont, dass dies „keine Verschwörung als solche war“: Vielmehr hatten jene, die das Bevölkerungswachstum steuern wollten einfach eine gemeinsame Perspektive wie Aktivisten, die sich für eine öffentliche Finanzierung von Verhütungsmitteln, Abtreibung, Sterilisation und Sexualerziehung einsetzten.

„Sie sahen sich selbst als die Erleuchteten, die den Massen, die in ihren sozialen, politischen und religiösen Ansichten rückständig waren, den Fortschritt brachten.“

Diese selbst-ernannten Aufklärer reagierten mit mehr als Unverständnis auf die Enzyklika, mit der Papst Paul VI. am 25. Juli 1968 die katholische Lehre bekräftigte, darunter die zentrale Position, dass Verhütung grundsätzlich unmoralisch ist.

„Humanae Vitae wurde offen und öffentlich angegriffen“, so Critchlow.

Das Netzwerk der Gegner der katholischen Sexualmoral hatte auch katholische Verbündete.

Im Zentrum der Kontroverse stand der Theologe und Priester Charles Curran. Er lehnte unter anderem die katholische Lehre zur Geburtenkontrolle ab, und bezeichnete 1971 sexuelle Handlungen in einer homosexuellen Beziehung als zwar nicht dem „Ideal“ entsprechend, aber dennoch gut. Als Curran seine Lehrbefugnis verlor, löste die Entscheidung Proteste und Kontroversen aus.

Hugh Moore, ein Geschäftsmann und Aktivist der Bewegung für die Kontrolle des Bevölkerungswachstums, kaufte ganzseitige Anzeigen in der „New York Times“ und anderen Zeitungen, verbreitete sogar Anti-Humanae Vitae-Material an Bischöfe und übersetzte diese unter anderem ins Spanische und Französische – obwohl Moore selber nicht einmal katholisch war.

„Er organisierte Petitionen der Lehre widersprechender Priester, die viel öffentliche Aufmerksamkeit erregten“, erklärte Critchlow.

So wurden der Vatikan, der römische Katholizismus und die traditionellen Bischöfe in den USA als reaktionär dargestellt, und als nicht im Einklang mit der Moderne stehend“, so der Historiker zu CNA.

Hugh Moore spielte auch eine Schlüsselrolle bei der Gründung der „International Planned Parenthood Federation“, und war Mitte der 1960er Jahre deren Vizepräsident, sowie ein führender Verfechter der freiwilligen Sterilisation.

Entsprechend der eigentlichen Motivation der Neo-Malthusianischen Aktivisten – die Angst vor einer „Bevölkerungsexplosion“ – wurde an vielen Fronten gleichzeitig gekämpft, mit stark unterschiedlicher Strategie und Taktik, aber immer unter der Annahme, dass eine Bevölkerungskontrolle notwendig sei, um die Menschheit zu retten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeiteten philanthropische Stiftungen der USA aktiv daran, sogenannte „Familienplanungskliniken“ auch außerhalb der USA einzurichten. Unter Präsident Lyndon Johnson wurde so „Familienplanung“ ganz offiziell zu einem politischen Instrument der Armutsbekämpfung, vor allem in Innenstadtvierteln, unter in den USA als „schwarz“ bezeichneten Minderheiten, sowie in Indianerreservaten.

Unter Präsident Richard Nixon wurde „Familienplanung“ weiter ausgebaut.

Gleichzeitig wurden den Menschen Angst gemacht: Bücher wie Paul Ehrlichs „The Population Bomb“, populäre Zeitschriftenartikel, Science-Fiction-Romane und Filme schürten die Furcht vor einer dystopischen Zukunft, die nur durch eine Kontrolle des Bevölkerungswachstums vermeidbar schien.

Eine „eugenische Formulierung“ und gelähmte Bischöfe

Eine prominente Rolle spielte in diesem Phänomen John D. Rockefeller III – der gezielt bestimmte Gruppen für Bevölkerungskontrolle finanzierte und 1952 den sogenannten „Bevölkerungsrat“ gründete, die Population Council. Deren erster Entwurf der eigenen Charta enthielt eine – später entfernte – Passage, die Critchlow als „eugenische Formulierung“ verurteilt: dabei wird davon geschwärmt, Bedingungen zu schaffen, unter denen überdurchschnittlich intelligente Menschen mit wünschenswerten Eigenschaften auch Familien mit überdurchschnittlich vielen Kinder haben.

Millionen Dollar investierte auch die „Ford Foundation“ in Maßnahmen zur Beschränkung des Bevölkerungswachstums – während etwa die Erbin des Familienvermögens von Mellon gleich ihr Geld noch radikalere Gruppen wie „Zero Population Growth“ spendeten.

In den 1960er Jahren waren die katholischen Bischöfe einerseits wie gelähmt und andererseits zu zerstritten, um gemeinsam zu handeln. Die Unsicherheit einzelner Oberhirten darüber, was Papst Paul VI. schließlich über die Antibaby-Pille sagen würde, potenzierte sich mit der Frage, wie es katholischen Krankenhäusern und anderen Einrichtungen ergeht, wenn die Regierung im Land Verhütung, Abtreibung und Sterilisation fördert und fordert.

So kamen laut Critchlow Kompromisse zustande, in der Absicht, in einer zunehmend säkularisierten Kultur weiter präsent zu sein und wirken zu können. Dazu gehörten etwa Treffen an der Universität Notre Dame in den Jahren 1963 bis 1967 zum Thema Bevölkerungskontrolle. Diese Veranstaltungen unter der Schirmherrschaft der Rockefeller Foundation und der Ford Foundation brachten ausgewählte katholische Persönlichkeiten unter anderem mit „Planned Parenthood Federation of America“ und der Population Council zusammen.

Rockefeller sei es eben sehr klar gewesen, schreibt Critchlow in seinem Buch „Intended Consequences“, dass eine Änderung der Position der Kirche zur Frage der Geburtenkontrolle auf dem Spiel stehen müsse. Treffen mit Vertretern der Kirche, die dabei helfen könnten, die Meinung innerhalb der Hierarchie zu ändern, waren dabei ein wichtiges Instrument.

Laut Critchlow wurde so auch 1965 ein Treffen zwischen Rockefeller und Papst Paul VI. zum Thema Bevölkerungswachstum“ organisiert.

„Am Ende waren die Bischöfe gezwungen, sich dem Dissens innerhalb der Kirche anzupassen. Die katholische Kirche wurde bis zum Aufkommen der Abtreibung in die Defensive gedrängt, bei der die öffentliche Meinung viel mehr gespalten war als bei der Frage der oralen Empfängnisverhütung“, stellte Critchlow fest.

Die Umtriebe der Befürworter einer „Wachstumskontrolle“ mündeten in eine Reihe internationaler Skandale, die nicht nur die USA, sondern auch die Vereinten Nationen erschütterten. Bekanntes Beispiel ist der Eklat um Zwangssterilisation von Frauen in Indien, aber auch in den USA kam es zu Fällen staatlich finanzierter Zwangssterilisation als Instrument von „Armutsbekämpfungsprogrammen“.

Statt Sterilisationsprogrammen verfolgen Aktivisten nun eine andere Strategie: Die Hinauszögerung der Heirat für durch wirtschaftliche wie bildungspolitische Maßnahmen für Frauen. Professor Critchlow begrüßt den neuen Kurs:

„Diese Ziele der Förderung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit und der Hochschulbildung von Frauen in Entwicklungsländern sollten begrüßt werden, auch wenn solche Programme von feministischen Aktivisten und Befürwortern der Bevölkerungskontrolle unterstützt werden“.

Während sich die Debatte um eine Kontrolle des Bevölkerungswachstums also verschoben hat, geht die Kontroverse um Humanae Vitae bis heute weiter.

Übersetzt und redigiert aus dem englischen Original. (CNA Deutsch)

Kardinalsrat K9: Neue Kurienordnung verabschiedet

Zum Abschluss der jüngsten Beratungsrunde des Kardinalsrates K9 gab der Pressesprecher Greg Burke bekannt, dass der Entwurf einer neuen Kurienordnung verabschiedet wurde.

Vaticanhistory – Martin Marker

Der Kardinalsrat tagte vom 11. bis 13. Juni. Das Treffen war die 25. Beratungsrunde des Beratungsgremiums des Papstes. Das vorläufig verabschiedete Dokument trägt den Namen Praedicate Evangelium“ (Predigt das Evangelium) und soll dem Papst zur Begutachtung und weiteren Bearbeitung vorgelegt werden. Es wird die aus dem Jahr 1988 stammende Apostolische Konstitution „Pastor Bonus“ ablösen und regelt die Struktur der künftigen römischen Kurie.

Nach Aussage von Greg Burke fehlte bei den Beratungen nur Kardinal George Pell, dieser hat sich derzeit in Australien vor Gericht wegen Missbrauchsfällen zu verantworten. Seit Gerichtsbeginn darf Pell Australien nicht mehr verlassen und kann weder an den Beratungen des Kardinalsrates teilnehmen noch seine Tätigkeit als Präfekt des vatikanischen Wirtschaftssekretariats wahrnehmen. Pell ist seit Juni 2017 von seinen Ämtern durch Papst Franziskus beurlaubt.

Neben den Beratungen zur Kurienordnung referierte Kardinal Sean Patrick O’Malley über die von ihm geleitete päpstliche Kinderschutzkommission. Laut Greg Burke bleiben die Mitgliedschaften im Kardinalsrat auch über die sonst im Vatikan übliche Amtszeit von fünf Jahren hinaus bestehen. Die nächste Beratungsrunde des Kardinalsrates findet vom 10. bis 12. September im Vatikan statt. (vh – mm)

Chile: Sonderbeauftragter Scicluna bietet der chilenischen Kirche Rechtsberatung an

Quelle: EB Santiago (Screenshot Video am 13. Juni)

Der Sonderbeauftragte des Papstes, Erzbischof Charles Scicluna gab gestern eine Presseerklärung im Erzbistum Santiago de Chile ab.

Vaticanhistory – Martin Marker

Scicluna befindet sich derzeit auf einer Pastoralmission vom 12. bis 19. Juni in den chilenischen Diözesen Osorno und Santiago de Chile mit Msgr. Jordi Bertomeu, einem Beamten des Lehramtes des Vatikans. Die beiden Männer, die in Chile den „Prozess der Heilung und Wiedergutmachung für Missbrauchsopfer“ voranbringen sollen, werden vom 14. bis 17. Juni in der Diözese Osorno und den Rest ihrer Zeit in der Erzdiözese Santiago de Chile verbringen.

Scicluna betonte in seiner Erklärung die besondere Verbundenheit des Papstes mit der Diözese Osorno und sagte, dass der Besuch in einem Geist des „Dienstes und der Gemeinschaft, im Kontext des Gebetes, der liturgischen Feier und des gegenseitigen Zuhörens und der Herzlichkeit“ stattfinden wird.

„In Bezug auf unsere pastorale Sendung möchten wir an erster Stelle ein Zeichen der Nähe des Papstes zu den Menschen und der chilenischen Kirche sein“,

sagte Erzbischof Scicluna.

„Ein weiteres Ziel des Besuchs ist es, der Diözesankurie in Chile konkrete technische und rechtliche Hilfe zu leisten, damit sie auf jeden Fall von sexuellem Missbrauch von Minderjährigen, der von Priestern oder Ordensleuten begangen wurde, angemessen reagieren zu können.“

Papst Franziskus hatte am Montag den Rücktritt von Bischof Barros, dem Episkopaten der Diözese Osorno und von zwei weiteren chilenischen Bischöfen angenommen. In Anlehnung an den jüngsten Brief des Papstes an die chilenischen Katholiken sagte Scicluna, der Appell des Papstes, Maßnahmen zu ergreifen, „ist keine funktionelle Ressource oder eine Geste des guten Willens, im Gegenteil, es ist die Salbung, die sie als Gottes Volk erlangen. „

Scicluna forderte alle chilenischen Katholiken auf,

„keine Angst zu haben, sich zu engagieren und vom Heiligen Geist getrieben zu werden auf der Suche nach einer Kirche, die alltäglich synodaler, prophetischer und hoffnungsvoller ist.“


(vh – mm)

Bischof Kohlgraf über Brief der Glaubenskongregation: „Es gibt rätselhafte Formulierungen“

Mainzer Bischof zeigt sich verwundert über Entscheidung des Papstes, die „Pastorale Handreichung“ abzulehnen.

MAINZ – In einem Interview mit der Mainzer Zeitung „Main-Spitze“ hat sich der neue Mainzer Bischof Peter Kohlgraf verwundert über das Schreiben der Glaubenskongregation gezeigt, welches die geplante Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zurückweist.

„Es gibt in dem letzten Schreiben der Glaubenskongregation rätselhafte Formulierungen, da muss jetzt noch vieles geklärt werden“, so der Oberhirte, der gleichzeitig eine dadurch entstandene „Verärgerung und Verunsicherung“ beklagte.

Bereits am 12. Mai 2018 hatte Kohlgraf in einem Interview mit dem „Kölner Stadtanzeiger“ als Befürworter der DBK-Handreichung seine Betroffenheit darüber zum Ausdruck gebracht, dass die sieben Bischöfe, die sich als Gegenstimme in einem Brief an den Papst wandten, die Mehrheit des deutschen Bischofskollegiums unter den Verdacht stellten, sie würden die Substanz des Glaubens und die Einheit der Kirche gefährden: „Wenn ich den Papst richtig verstehe, dann sieht er diese Gefahr nicht.“

Im gestrigen Interview mit Mainz-Spitze wiederum zeigte sich Kohlgraf enttäuscht über die Entwicklung, die die Debatte nun nach dem Antwortschreiben der Glaubenskongregation genommen hätte und deutete an, der Papst sei umgestimmt worden: „Diese Wahrnehmung gibt es, ja“. Eine Niederlage für die Mehrheit der DBK sieht er indes nicht.

Auf die weitere Frage, was er als Bischof tun wolle, wenn ein evangelischer Ehepartner die Kommunion von ihm empfangen wolle, antwortete er:

„Dann werde ich diesem Wunsch nachkommen. Die Kommunionbank ist nicht der Ort von theologischen Debatten.“

Kohlgraf hatte sich bereits Mitte Mai im erwähnten Interview mit dem „Kölner Stadtanzeiger“ im Streit um die Zulassung von protestantischer Ehepartner zur heiligen Kommunion klar positioniert. Dort fragte er: „Denken wir eigentlich, wir müssten den lieben Gott beschützen, indem wir bestimmen, wer zur Kommunion gehen darf und wer nicht?“ (CNA Deutsch)

Das offizielle Programm der Reise von Papst Franziskus nach Irland

VATIKANSTADT – Der Heilige Stuhl hat das offizielle Programm der Reise von Papst Franziskus nach Irland veröffentlicht. Vom 25. und 26. August wird der Pontifex auch am Weltfamilientreffen in Dublin teilnehmen.

So wird der Papst am Samstag, 25. August, um 10.30 Uhr Ortszeit auf dem internationalen Flughafen von Dublin landen; anschließend folgt dort der offizielle Empfang. Um 11.15 Uhr wird ihn der Präsident im Palast Áras an Uachtaráin, dem offiziellen Amtssitz der irländischen Präsidenten, empfangen. Vor dem Haupteingang des Palastes wird eine Willkommenszeremonie stattfinden.

Nach dem Höflichkeitsbesuch beim Präsidenten wird sich der Heilige Vater zum Dublin Castle begeben, in dem er um 12.10 Uhr Vertreter der Regierung und der Gesellschaft sowie das diplomatische Corps treffen wird. Vor ihnen wird Papst Franziskus seine erste Rede halten.

Um 15.30 Uhr wird er die Kathedrale von St. Mary’s und um 16.15 Uhr das Aufnahmezentrum für obdachlose Familien der Kapuziner besuchen. Um 19.45 Uhr folgt die Feier des Weltfamilientreffens im Croke Park Stadion mit einer Ansprache vor den dort versammelten Menschen.

Am Sonntag, 26. August, wird der Papst mit dem Flugzeug nach Knock reisen, wo er um 9.20 Uhr morgens landen wird. Sein erster Station ist dort um 9.45 Uhr das Heiligtum von Knock, in dem er den Angelus beten wird.

Um 11.50 Uhr wird er nach Dublin zurückkehren und um 15:00 Uhr die heilige Messe im Phoenix Park feiern. Im Anschluss wird er sich mit den irischen Bischöfen im Kloster der Dominikanerinnen treffen.

Abschließend fährt er um 18.30 Uhr zum Flughafen, auf dem er vor dem Rückflug nach Rom offiziell verabschiedet werden wird.

Offizielles Programm der Papstreise nach Irland:

Samstag, 25. August 2018

ROM-DUBLIN

08:15 Uhr
Abflug von Rom / Fiumicino nach Dublin

10:30 Uhr
Ankunft am internationalen Flughafen von Dublin
OFFIZIELLER EMPFANG

10:45 Uhr
Weiterfahrt nach Áras an Uachtaráin

11:15 Uhr
Ankunft bei der Residenz des Präsidenten
WILLKOMMENSZEREMONIE vor dem Haupteingang der Residenz

11:30 Uhr
HÖFLICHKEITSBESUCH in der Residenz des Präsidenten

12:00 Uhr
Fahrt zum Dublin Castle

12:10
Ankunft im Dublin Castle
TREFFEN MIT VERTRETERN AUS REGIERUNG UND GESELLSCHAFT UND MIT DEM DIPLOMATISCHEN CORPS im Dublin Castle:
Ansprache des Heiligen Vaters

15:30 Uhr
Ankunft in der St. Mary’s Pro-Cathedral
BESUCH DER KATHEDRALE: Grußwort des Heiligen Vaters

16:15 Uhr
Fahrt zum Aufnahmezentrum der Kapuziner

16:30 Uhr
PRIVATER BESUCH IM AUFNAHMEZENTRUM FÜR OBDACHLOSE FAMILIEN

19:30 Uhr
Ankunft im Croke Park Stadion

19:45 Uhr
FEST DER FAMILIE im Croke Park Stadion: Ansprache des Heiligen Vaters

Sonntag, 26. August 2018

DUBLIN-KNOCK-DUBLIN-ROM

08:40
Abflug nach Knock

09:20 Uhr
Ankunft am Flughafen Knock
Sofort Abfahrt zum Heiligtum

09:45 Uhr
Ankunft im Heiligtum von Knock
BESUCH IN DER KAPELLE des Heiligtums von Knock
GEBET DES ANGELUS auf dem Vorplatz des Heiligtums

10:45 Uhr
Transfer zum Flughafen Knock

11:10 Uhr
Ankunft am Flughafen Knock

11:15
Abflug nach Dublin

11:50
Ankunft am Flughafen von Dublin
Mittagessen mit dem päpstlichen Gefolge

14:30 Uhr
Ankunft im Phoenix Park

15:00 Uhr
Heilige Messe im Phoenix Park: Predigt des Heiligen Vaters
BEGEGNUNG MIT DEN BISCHÖFEN im Kloster der Dominikanerinnen: Ansprache des Heiligen Vaters

18:30 Uhr
Ankunft am Flughafen
Abschiedszeremonie

18:45 Uhr
Abflug nach Rom / Ciampino

23:00 Uhr
Ankunft am Flughafen Rom / Ciampino

(© CNA Deutsch)

Kurienreform: Neues Treffen des Kardinalsrates im Vatikan

VATIKANSTADT – Der Kardinalsrat, der Papst Franziskus bei der Kurienreform berät, hat am gestrigen 11. Juni seine 25. Sitzung im Vatikan begonnen.

Bis zum morgigen 13. Juni beraten die Kardinäle zur Kurienreform und weiteren Anliegen des Pontifikates.

In der vorausgegangenen Sitzung vom 23. bis 25. April war der Entwurf der apostolischen Konstitution approbiert worden, der die Funktionen und Aufgaben der Kurie regeln und eine neue Pastor Bonus sein soll. Diese apostolische Konstitution war von Papst Johannes Paul II. am 28. Juni 1988 erlassen worden und regelte die Zusammensetzung und die Kompetenzen der verschiedenen Abteilungen und Organismen der Römischen Kurie.

Während der Gespräche zur Erarbeitung des Entwurfes im April war besondere Aufmerksamkeit auf vier Themen gelegt worden: Die Kurie im Dienst des Heiligen Vaters und die Partikularkirchen; der pastorale Charakter des Wirkens der Kurie; die Errichtung und die Funktion der dritten Sektion des Staatssekretariats; die Verkündigung des Evangeliums und der missionarische Geist als Perspektive, die die Aktivität der gesamten Kurie charakterisiert.

Zudem hatte Kardinal Sean O’Malley, Präsident der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen, über die Arbeit dieser Kommission und über die Ergebnisse ihrer erste Vollversammlung gesprochen. (CNA Deutsch)

Rücktritt von Bischof Juan Barros ist offiziell: Erste personelle Konsequenzen in Chile

SANTIAGO DE CHILE – Papst Franziskus ernannte ihn 2015 – trotz massiver Proteste – zum Bischof von Osorno, nun hat er seinen Rücktritt von diesem Posten angenommen: Bischof Juan Barros, der als eine der Schlüsselpersonen in der Vertuschung des Missbrauchskandals um Pfarrer Fernando Karadima gilt, verliert sein Amt, zusammen mit zwei weiteren Würdenträgern: Erzbischof Cristián Caro Cordero von Puerto Montt und Bischof Gonzalo Duarte García de Cortázar von Valparaíso.

Das hat der Vatikan am heutigen Montag mitgeteilt.

Für alle drei Diözesen wurden Apostolische Administratoren ernannt, die vorübergehend die Amtsgeschäfte leiten.

Kollektiv hatten die Bischöfe Chiles im Rahmen eines Krisentreffens mit Papst Franziskus, das vom 15. bis 17. Mai 2018 im Vatikan stattfand, ihren Rücktritt angeboten.

Die Entscheidung über eine Annahme eines Rücktritts liegt beim Papst. Bisher sind Barros, Caro und Duarte die ersten Bischöfe, deren Resignation Franziskus offiziell angenommen hat.

Die Ankündigung des Rücktritts von Barros fällt mit einer neuen pastoralen Mission zusammen: Maltas Erzbischof Charles Scicluna und Monsignore Bertomeu werden vom 12. bis 19. Juni erneut nach Chile reisen, diesmal auch für drei Tage in die Diözese Osorno. Den Rest des Aufenthaltes verbringen sie in Santiago.

Papst Franziskus‘ Ernennung von Barros nach Osorno im Jahr 2015 stieß auf massive Proteste und fortwährende Forderungen nach einem Rücktritt. Dutzende von Demonstranten, darunter auch Nicht-Katholiken, versuchten, die feierliche Einführung von Bischof Barros am 21. März 2015 in der Kathedrale von Osorno zu stören.

Zu den Kritikern der Ernennung gehören ehemalige Opfer der sexuellen Gewalt durch Karadima. Dieser war bereits 2011 von der Kongregation für die Glaubenslehre des sexuellen Missbrauchs mehrerer Minderjähriger in den 1980er und 1990er Jahren für schuldig befunden.

Barros behauptete bis zuletzt seine Unschuld und sagte, dass er nicht wusste, dass der Missbrauch stattfand. Papst Franziskus unterstützte ihn zunächst, weigerte sich, Barros von seinem Amt zurücktreten zu lassen – und nannte die Vorwürfe im Rahmen seines eigenen Besuchs in Chile im Januar „Verleumdung“.

Der frostige Empfang des südamerikanischen Papstes in Chile, begleitet von Anschlägen und Protesten, erregte weltweit Aufsehen.

Nach seiner Rückkehr sandte Franziskus Monsignores Scicluna und Bertomeu nach Santiago, und entschuldigte sich dann im April dafür, dass er „schwere Fehler“ bei der Beurteilung des Falles gemacht habe. Franziskus traf sich zudem mehrfach mit Opfern des Missbrauchs und schrieb einen Brief an alle Gläubigen in Chile; gleichzeitig erschütterte unterdessen ein neuer Fall die Kirche und Menschen vor Ort.

Elise Harris trug zur Berichterstattung bei. (CNA Deutsch)