Mit Verärgerung reagiert der Vatikan auf einen Artikel des italienischen Nachrichtenmagazins „Espresso" an diesem Freitag. Er spiegelt interne Debatten über Reformen im Wirtschafts- und Finanzbereich des Vatikans wider. Außerdem schreibt er dem australischen Kurienkardinal George Pell überhöhte Ausgaben zu. Pell ist der Präfekt des von Papst Franziskus eingerichteten neuen Wirtschaftssekretariats. Papstsprecher Federico Lombardi äußerte gegenüber Radio Vatikan: „Die Weitergabe vertraulicher Dokumente an die Presse, um Polemik oder Streit zu schüren, ist nichts Neues, aber sie muss entschieden verurteilt werden, und sie ist illegal!"
Der Artikel der Zeitschrift zeigt einige Widerstände in der Kurie gegen Reformmassnahmen des Wirtschaftssekretariats auf. Es sei etwas ganz „Normales", dass „komplexe wirtschaftliche oder juristische Argumente" innerhalb des Vatikans ausgetauscht würden, betont Jesuitenpater Lombardi. Der Papst entscheide auf der Grundlage der internen Debatte, „und alle Verantwortlichen halten sich dann daran". Scharf reagiert Lombardi darauf, dass der „Espresso" Kardinal Pell in ein schlechtes Licht rückt. Solche „persönlichen Angriffe" seien „unwürdig und gemein".
„Und es stimmt nicht, dass das Wirtschaftssekretariat seine Aufgabe nicht mit Kontinuität und Effizienz erfüllt! Das zeigt sich daran, dass das Sekretariat in den nächsten Monaten die Haushalts-Schlußbilanzen von 2014 und die Bilanz-Vorschau 2015 aller Einheiten des Heiligen Stuhls, das Sekretariat eingeschlossen, veröffentlichen wird." (rv)
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