Der Vatikanvertreter bei der UNO in Genf hat die Gewalt der Terrorgruppe IS kritisiert. Erzbischof Silvano Tomasi sagte am Mittwoch bei der UNO-Versammlung, dass die Taten des „Islamischen Staates" von falschen Interpretationen und Unverständnis der Religion herrühren. Eine „angemessene Antwort" der internationalen Staatengemeinschaft auf die Taten des IS sei deshalb ein „moralisches Gebot", sagte der Vatikandiplomat laut dem veröffentlichten Redeskript. Weiter ging der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls auf das Thema Meinungsfreiheit ein: Wenn Meinungsfreiheit zur Verletzung anderer missbraucht werde, und zwar in Form von Beleidigungen der Überzeugungen, dann sei das bereits der Beginn der Gewalt. Die Meinungsfreiheit sei ein Grundrecht, dass immer beschützt werden müsse, so Tomasi weiter. Dieses Recht impliziere jedoch den verantwortungsvollen Umgang mit den eigenen Gedanken in Bezug auf die gesamte Gesellschaft. Echte Kritik könne dann gute Ergebnisse erzielen, wenn beachtet werde, dass Personen wichtiger seien, als ihre Überzeugungen oder ihr Glauben. Der Ständige Beobachter fügte an, dass es einen umfassenden Ansatz geben müsse, damit eine friedliche Koexistenz aller basierend auf dem Respekt der Menschenrechte und der Würde jedes einzelnen ermöglicht wird. (rv)
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