Alfred Xuereb, der langjährige zweite Sekretär von Papst Benedikt XVI., hat seinen früheren Dienstherrn als Persönlichkeit von großer Bescheidenheit und unendlichen Geistesgaben gewürdigt. Der maltesische Priester äußerte sich im Radio Vatikan-Interview zum 88. Geburtstag von Papst Benedikt.
„Ich höre viele Menschen, die mir sagen: Unsere Zuneigung und unser Gebet für Papst Benedikt werden immer mehr. Und mein Geburtstagswunsch ist, dass man immer besser die wahre Gestalt von Papst Benedikt erkennen möge, denn ich fürchte, er wurde nicht immer gut verstanden und in manchen Bereichen sogar falsch verstanden. Ich würde mir wünschen, dass man die schöne Menschlichkeit dieses Mannes entdeckt, den Kontrast zwischen seiner großen Bescheidenheit und – auf der anderen Seite – seiner immensen Geisteskraft, die uns so tiefe Gedanken übermittelte.“
Alfred Xuereb sieht den emeritierten Papst gelegentlich in den Vatikanischen Gärten, nähert sich ihm aber nicht von sich aus, wie er uns verriet.
„Er kommt mich immer gerne begrüßen. Neulich war ich dort im Wagen unterwegs und habe angehalten, um ihn vorbeigehen zu lassen; ich wollte ihn nicht beim Rosenkranz stören. Da fragte er den Gendarmen, wer in dem Auto säße, und dann rief er mich und sagte mir voller Zuneigung: Aber Don Alfred, ich will doch nicht hoffen, dass Sie jetzt Angst vor mir haben…! Da kam diese Zuneigung zum Tragen, die er für mich und für alle hat. Heute ist ein besonderer Tag, ein Freudentag.“
Alfred Xuereb war von 2007 bis zum Ende des Pontifikates zweiter Privatsekretär von Benedikt und diente in derselben Funktion anfänglich auch Papst Franziskus. Seit einem Jahr wirkt Xuereb als Generalsekretär des neuen vatikanischen Wirtschaftssekretariates. (rv)
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