Das neue Päpstliche Jahrbuch weist Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst offiziell als Delegaten im Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung aus. Auf Seite 1240 des stattlichen Bandes figuriert der frühere Limburger Bischof zwischen dem Sekretär und dem Untersekretär des Rates, der von Erzbischof Rino Fisichella geleitet wird. Tebartz-van Elst ist in seinem neuen Amt für Katechese zuständig. Sein Name erscheint an zweiter Stelle unter dem Eintrag „Internationaler Rat für Katechese“, der dem Neuevangelisierungs-Rat zugeordnet ist. Im Abschnitt über die Diözesen der Weltkirche wird Tebartz-van Elst als emeritierter Bischof von Limburg genannt.
Der deutsche nunmehrige Kurienbischof hält sich nach seinem Rückzug aus Limburg seit Ende letzten Jahres in Rom auf und trat sein neues Amt beim Heiligen Stuhl in aller Stille an. An den Osterfeierlichkeiten in Sankt Peter nahm er im Bischofsornat teil.
Das Leitungsteam eines päpstlichen Rates setzt sich für gewöhnlich aus drei Priestern zusammen: dem Präsidenten im Rang eines Erzbischofs, dem Sekretär im Rang eines Bischofs und dem Untersekretär. Das Amt des Delegaten ist im Vatikan nicht klar definiert und überdies selten. Allerdings gibt es auch am päpstlichen Kulturrat seit 2011 einen Delegaten; er war bis dahin Weihbischof in Lissabon. Unklar ist, was die geplante Kurienreform für die päpstlichen Räte bringen wird. Untersucht wird die Zusammenlegung einiger dieser Behörden. Der Rat für die Förderung der Neuevangelisierung wurde erst 2010 von Papst Benedikt XVI. ins Leben gerufen.
Bischof Tebartz-van Elst war im Herbst 2013 wegen der stark gestiegenen Baukosten für das neue Diözesane Zentrum am Limburger Domberg in die Kritik geraten. Im März 2014 nahm Papst Franziskus das Angebot zum Amtsverzicht an, das der Bischof eingebracht hatte. (rv)
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