Heute vor zehn Jahren wurde Josef Ratzinger zum Papst gewählt. Unvergessen sind seine erste Worte: „Nach einem großen Papst Johannes Paul II. haben die Herrn Kardinäle mich gewählt, einen einfachen und bescheidenen Arbeiter im Weinberg des Herrn. Mich tröstet die Tatsache, dass der Herr auch mit ungenügenden Werkzeugen zu arbeiten und zu wirken weiß. Vor allem vertraue ich mich euren Gebeten an. In der Freude des auferstandenen Herrn und im Vertrauen auf seine immerwährende Hilfe gehen wir voran. Der Herr wird uns helfen, und Maria, seine allerseligste Mutter, steht uns zur Seite. Danke.“
Vor zwei Jahren ist Benedikt XVI. zurückgetreten – ein Novum in der jüngeren Kirchengeschichte, und lebt nun zurückgezogen im Gebet in den vatikanischen Gärten. Wir haben mit Kardinal Marc Ouellet gesprochen, den Franziskus seinerzeit an die Spitze der wichtigen Bischofskongregation berufen hatte. Er betont die Bedeutung des geistlichen und theologischen Erbes Benedikts und unterstreicht die Kontinuität mit Franziskus, was die Notwendigkeit von Kirchenreformen angeht:
„Was mich aber am meisten berührt hat, war seine Demut und Geduld in den schwierigen und kritischen Augenblicken, die er erlebt hat: Geduld mit seinen Mitarbeitern, mit den Verrätern, mit all den Schwierigkeiten und auch den Kritiken der Medien. Er hat sein Kreuz auf sich genommen und ist unserm Herrn nachgefolgt. Benedikt bleibt für uns ein Meister des Lebens, nicht nur ein Kirchenlehrer, ein guter Mensch, gebildet, der die tiefe und bleibende Zuneigung vieler Gläubiger gewonnen hat.“ (rv)
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