Unter den Berichten der drei französischen Sprachgruppen kann vor allem die „Gruppe B“ auf Interesse zählen: Immerhin spiegelt sie die Debatten in dem von Kurienkardinal Robert Sarah geleiteten Kreis. Diese „Gruppe B“ nennt nun das Grundlagendokument (Instrumentum Laboris) zu „negativ“ und aus „sehr europäischer“ Perspektive geschrieben; man müsse viel mehr darauf bestehen, dass Familien „ein Segen“ seien. „Nicht alles läuft schlecht in der Familie von heute, sie bleibt eine Schule der Menschlichkeit.“ Das Herausstreichen der „Würde der Frau“ sei schön und gut, doch drohe dabei „die Berufung und Mission des Mannes in der Familie manchmal überschattet oder vergessen zu werden“. Die Gender-Theorie wird von der „Relatio B“ – wie auch von einer weiteren französischen – als „ideologisch“ verworfen, „vor allem wenn sie durch bestimmte internationale Organisationen verbreitet oder sogar aufgezwungen wird“. Außerdem ruft die von Kardinal Sarah geleitete Gruppe nach einer „Intervention des Lehramts“: Damit solle dem Nebeneinander von Texten „mehr Kohärenz“ und, vor allem, „mehr Einfachheit im Ausdruck“ gegeben werden.
Der französische Sprachkreis A, geleitet von Kardinal Gérald Lacroix, drückt „eine gewisse Unruhe“ darüber aus, ob sich von der lebhaften Diskussion und den dabei gewonnenen Erkenntnissen genug im Synoden-Schlußdokument wiederfinden wird. Sprachkreis C unter Leitung von Bischof Maurice Piat betont, die Synodenväter seien „keine Psychologen oder Soziologen“, sondern müssten in erster Linie „als Männer des Glaubens“ und als Seelsorger sprechen. Das Schlußdokument solle „verhindern, dass irgendjemand sich von unserer Sorge ausgeschlossen fühlt“: „Erinnern wir uns daran, dass schon in der Bibel Familien oft dysfunktional sind!“ (rv)
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