Eine Aussöhnung der traditionalistischen Piusbruderschaft mit Rom steht nicht unmittelbar bevor. Das schrieb der Obere der Bruderschaft, Bischof Bernard Fellay, in der Tageszeitung „Le Nouvelliste“. Er reagierte damit auf eine anderslautende Äußerung eines weiteren der drei Bischöfe der Piusbrüder. „Das kann noch Jahre dauern“, schrieb Fellay. Die Dinge seien seit dem Jahr 2000 im Gang, es brauche keine Überstürzung. Alfonso de Galarreta, ein aus Spanien stammender Bischof der Bruderschaft, hatte auf der Webseite des französischen Distrikts von einem baldigen Durchbruch gesprochen. „Ich denke, der Papst wird über jede doktrinelle, theoretische, praktische Bedingung hinwegsehen, er hat schon damit begonnen“, so Galarreta.
Im Vatikan ist Erzbischof Guido Pozzo als Sekretär der Kommission Ecclesia Dei für die Annäherung zwischen der Priesterbruderschaft St. Pius X. und dem Heiligen Stuhl zuständig. In einem langen Interview mit dem katholischen Nachrichtenportal Zenit sagte Pozzo jüngst, es sei ein „Klima gegenseitigen Vertrauens und Achtung“ entstanden, man sei in einer „Phase, die ich für konstruktiv halte und die uns meiner Meinung nach der ersehnten Aussöhnung näherbringt“.
Der Vatikan entzog der Piusbruderschaft 1975 ihre kirchenrechtliche Legitimation. Unter Papst Benedikt XVI. begann 2009 ein schwieriger Prozess der Wiederannäherung mit der Weltkirche, der bisher nicht zum Abschluss kommen konnte. (rv)
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