VATIKANSTADT – Immigranten, Flüchtlinge, Familien, verfolgte Christen und Konzentrationslager – das sind einige der Themen in den Betrachtungen des Kreuzweges mit Papst Franziskus am kommenden Karfreitag, dem 25. März.
Wie es Tradition ist, begibt sich der Papst in die Nähe des Kolosseums, im Zentrum Roms, von wo aus er die 14 Stationen verfolgen wird, dessen Themen dieses Jahr von Kardinal Gaultiero Bassetti, Erzbischof von Perugia (Italien) ausgewählt worden sind.
Die Texte des Bischofs tragen den Titel „Gott ist Barmherzigkeit“, in Anlehnung an das Jubiläum der Barmherzigkeit, das vom Papst ausgerufen wurde und im kommenden November endet.
„In diesem außerordentlichen Jubiläumsjahr zieht uns der Kreuzweg des Karfreitag mit einer besonderen Kraft an, mit jener der Barmherzigkeit des himmlischen Vaters, der seinen Geist der Gnade und des Trostes über uns ausgießen will“ heißt es in der Einleitung zu den Betrachtungen.
„Die Barmherzigkeit ist der Kanal der Gnade Gottes, der alle Männer und Frauen von heute erreicht. Männer und Frauen, die oft verloren und verwirrt sind, materialistisch und götzenanbeterisch, arm und allein. Mitglieder einer Gesellschaft, die Sünde und Wahrheit verbannt zu haben scheint“ so weiter der Text.
An den verschiedenen Stationen werden einige aktuelle Themen betrachtet werden. In der ersten Station „Jesus wird zum Tod verurteilt“ wird beispielsweise darüber reflektiert, dass „sich niemand ausgeschlossen fühlen kann“. „Die Menge und Pilatus werden in der Tat von einem inneren Empfinden beherrscht, das allen Menschen gemein ist: die Angst. Die Angst, die eigenen Sicherheiten, die eigenen Güter, das eigene Leben zu verlieren. Aber Jesus zeigt einen anderen Weg auf.“
In der Meditation zur dritten Station (Jesus fällt zum ersten Mal) wird man über das Leid des Menschen nachdenken. „Das Leid des Menschen ist manchmal absurd, für den Verstand unbegreiflich, ein Vorzeichen des Todes. Es gibt Leid, das die Liebe Gottes zu leugnen scheint. Wo ist Gott in den Konzentrationslagern? Wo ist Gott in den Minen und Fabriken, in denen Kinder wie Sklaven arbeiten? Wo ist Gott in den Flüchtlingsbooten, die im Mittelmeer versinken?“
„Wie kann man das Antlitz des Herrn nicht erkennen in Millionen von Vertriebenen und Flüchtlingen, die verzweifelt vor den Schrecken des Krieges fliehen, vor Verfolgung und Diktaturen?“ fragt die Betrachtung zur sechsten Station „Veronika trocknet das Antlitz Jesu“.
Über die Familie wird konkret in der vierten und neunten Station gesprochen: „Maria ist Braut Josefs und Mutter Jesu. Heute, wie schon immer, ist die Familie das schlagende Herz der Gesellschaft; unentbehrliche Zelle des gemeinschaftlichen Lebens, unersetzbarer Schlussstein der menschlichen Beziehungen; Liebe für immer, die die Welt retten wird.“
„Wie oft fallen Männer und Frauen zu Boden! Wie oft leiden Männer, Frauen und Kinder unter zerrissenen Familien! Wie oft denken Männer und Frauen, dass sie keine Würde mehr besitzen, weil sie keine Arbeit haben! Wie oft sind Jugendliche gezwungen, ein unsicheres Leben zu führen und verlieren die Hoffnung für die Zukunft.“ (CNA Deutsch)
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