Die Vatikanreform geht einen weiteren Schritt: Wie bereits bei der Familien-Synode im vergangenen Oktober angekündigt, hat Papst Franziskus an diesem Freitag die Errichtung einer neuen Vatikanbehörde approbiert. Sie soll sich ab dem 1. September um die Fragen der Laien, der Familie und des Lebens kümmern und die Aufgaben der bisherigen Räte für die Laien und für die Familie übernehmen. Letztgenannte gehen mit dem 1. September in der neuen Struktur auf, so steht es in einer Pressemeldung, welche der Vatikan herausgab.
Mit der Errichtung gab der Vatikan gleichzeitig auch die Statuten des neuen Dikasteriums – wie die Institutionen im Vatikan genannt werden – bekannt. Sie gelten wie die Errichtung selber erst einmal ad experimentum und sollen überprüft werden. Neu an dieser Institution ist, dass der Posten des Sekretärs von einem Laien besetzt werden kann, wie es in Artikel zwei der Statuten ausdrücklich heißt, und dass die Untersekretäre Laien sein sollen. Zu den Mitgliedern des Dikasteriums – so etwas wie der Verwaltungsrat – sollen ebenfalls Laien wie Kleriker, Verheiratete wie zölibatär Lebende gehören.
Zu den Aufgaben der neuen Institution wird das Organisieren von internationalen Begegnungen wie etwa der Weltjugendtage gehören, sie soll sich um die „Sendung der Laien in Kirche und Welt“ kümmern, Fragen von Familienpastoral behandeln und Weiterbildungsinitiativen auf diesem Gebiet einrichten. Zur letzten Frage sehen die Statuten eine direkte Verbindung mit dem Päpstlichen Institut Johannes Paul II. für Ehe und Familie vor. Auch Fragen um das menschliche Leben herum, wie etwa die Fragen von Lebensschutz, Hilfe für Schwangere und Bioethik, gehören in die Kompetenz der Institution. Hierzu wird die Päpstliche Akademie für das Leben mit dem Dikasterium verbunden, sie soll vor allem mit Studien und Diskussionen der Themen helfen.
Ernennungen für die Leitungspositionen des Präfekten und des Sekretärs gab der Vatikan noch nicht bekannt. (rv)
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