Im stillen Gebet gedachte der Papst der Opfer der Armenier-Verfolgung im Ersten Weltkrieg. Franziskus besuchte an seinem zweiten Reisetag in Armenien die Gedenkstätte Zizernakaberd bei der armenischen Hauptstadt Jerewan. Dort legte er einen Kranz und Rosen am Mahnmal nieder. Es gab keine Ansprache. Nach dem Moment der Stille pflanzte der Papst einen kleinen Baum.
Begleitet wurde Papst Franziskus vom armenischen Staatspräsidenten Sersch Sargsjan und Katholikos Karekin II. Anschließend traf der Papst mit Nachkommen von Armeniern zusammen, die von Papst Pius XI. in dessen Sommerresidenz in Castel Gandolfo 1923 beherbergt wurden und so vor den andauernden Pogromen gerettet wurden. Nach Schätzungen waren bei der Verfolgung durch die Osmanen im Ersten Weltkrieg bis zu 1,5 Millionen Armenier getötet worden.
Der Papst sprach auch ein Gebet und sagte unter anderem: „Erhöre uns, o Herr, und habe Erbarmen, vergib uns unsere Schuld.“ Danach begab sich der Papst zusammen mit dem Katholikos Karekin II. und den armenischen Präsidenten auf die Terrasse des Gedenkmahles. Bevor er das Mahnmal verlies, trug er noch einige Worte in das Gästebuch ein: „Hier bete ich, mit dem Schmerzen im Herzen, damit nie wieder solche Tragödien geschehen mögen, damit die Menschheit nicht vergisst und weiß, dass das Gute das Böse besiegt. Gott möge dem geliebten armenischen Volk und der ganzen Welt Frieden und Trost schenken. Gott bewahre die Erinnerung des armenischen Volkes. Die Erinnerung darf niemals vergessen werden, die Erinnerung ist die Quelle des Friedens und der Zukunft.“ (rv)
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