Das Diakonat der Frau in der Urkirche soll wissenschaftlich noch einmal genau angesehen werden: das hatte Papst Franziskus am 12. Mai diesen Jahres bei einer Audienz für Ordensfrauen die Einrichtungt dieser Kommission angekündigt. Jetzt ist es soweit, der Vatikan gab die Einrichtung einer Kommission zu diesem Zweck bekannt.
Geleitet wird sie vom Sektretär der Glaubenskongregation, Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer SJ, aus dem deutschsprachigen Raum sind Professorin Marianne Schlosser von der Universität Wien und Professor Karl-Heinz Menke von der Universität Bonn dabei, insgesamt ist die Kommission zur Hälfte mit Frauen besetzt. Genauere Angaben zu Aufgabenstellung und Arbeitsweise der Kommission machte der Vatikan nicht.
Die Studienkommission zu Diakoninnen soll nicht die eventuelle Zulassung von Frauen zur Diakonenweihe prüfen, sondern untersuchen, welche Aufgaben Diakoninnen in der frühen Kirche hatten. Das hatte der Papst bei seiner „fliegenden Pressekonferenz“ im Juni auf dem Rückweg von Armenien klargestellt. Er sei „ein wenig wütend auf die Medien“ gewesen, die im Mai mit der Schlagzeile „Die Kirche öffnet die Tore für Diakoninnen“ auf eine falsche Fährte gelenkt hätten. Da seit den 1980er Jahren die Diakonin in der frühen Kirche viel theologische Aufmerksamkeit erfahren habe, werde es „nicht schwer sein, das zu erhellen“, mutmaßte Franziskus damals. (rv)
Sehr geehrte Damen und Herren,
hier einige Literaturangaben zum Thema Diakoninnen in der frühen Kirche:
Muschiol, Gisela: Men, women and liturgical practice in the early medieval west, in: Gender in the Early Medieval World. East and West, 300-900, 2004, S. 198-216.
Dies.: Frauenbilder im Mittelalter und der Zugang zu Ämtern in der Kirche, in: Diakonat. Ein Amt für Frauen in der Kirche – Ein frauengerechtes Amt? 1997, S. 186-188
Grieser, Heike • Muschiol, Gisela • Nürnberg, Rosemarie: Texte aus der kirchlichen Tradition und lehramtliche Dokumente. Übersetzung und Kommentar, in: Diakonat. Ein Amt für Frauen in der Kirche – Ein frauengerechtes Amt?, 1997, S. 367-411
Muschiol, Gisela: Famula dei. Zur Liturgie in merowingischen Frauenklöstern (Habilitationsschrift), Münster (1994)
Leider sind die Belege nur dünn und die These von Frau Muschiol war umstritten. Aber die Ansätze sind m.E. ein Hoffnungszeichen.
Mit herzlichen Grüßen
Hk