Papst Benedikt XVI. hofft darauf, dass „Atomwaffen vollständig vom Antlitz der Erde verschwinden". Das sagte er an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz in Rom. Vor Tausenden von Pilgern und Besuchern betete der Papst für die UNO-Konferenz, die sich seit Montag in New York mit der Nichtverbreitung von Atomwaffen beschäftigt.
„Der Prozess einer einvernehmlichen und sicheren nuklearen Abrüstung hängt eng zusammen mit dem Erfüllen der Abmachungen, die man in dieser Hinsicht international eingegangen ist. Frieden beruht nämlich auf Vertrauen und auf dem Erfüllen der Abmachungen, nicht etwa nur auf dem Gleichgewicht der Stärke. In diesem Sinn ermuntere ich alle Initiativen, die für Abrüstung sind und für die Schaffung atomwaffenfreier Zonen… Die Perspektive ist das vollständige Tilgen der Atomwaffen vom Antlitz der Erde."
Die Gesprächsteilnehmer in New York sollten „über ihren Schatten springen" und „geduldig" an den politischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen des Friedens arbeiten: „Damit helfen sie der integralen menschlichen Entwicklung und dem wahren Willen der Völker."
In einer deutschsprachigen Katechese beschäftigte sich Papst Benedikt an diesem Mittwoch wieder mit dem „Priesterjahr", das im Juni zu Ende geht. Dabei betonte er, Priester müssten sich um Heiligkeit bemühen, um andere zu Gott führen zu können.
„Die Heiligkeit ist eine besondere Eigenschaft Gottes, der absolute Wahrheit und Güte, Liebe und Schönheit ist. Eine Person heiligen heißt dann, sie in Kontakt mit Gott zu bringen, mit seinem Licht, mit der Wahrheit und der reinen Liebe. Und dieser Kontakt wird den Menschen verwandeln. Wir glauben fest: Es ist Christus selbst, der heilig macht. Die Mission seiner Jünger begann damit, daß er sie in seine heiligende Nähe rief (vgl. Mk 3, 14). Dieser Ruf setzt sich in der Geschichte durch das Weihesakrament fort, mit dem der Herr die Priester zu Trägern und Vermittlern seines Heilswirkens an die Menschen macht. Die Priester sind berufen, bei diesem Werk mitzuwirken und danach zu streben, in ihrem eigenen Leben mit der Person des Erlösers immer mehr eins zu werden.
Papst Benedikt hob bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch ansonsten die zentrale Bedeutung der Sakramente für Kirche und Priester hervor. In den vergangenen Jahrzehnten sei in der Glaubensverkündigung häufig das Wort in den Vordergrund gestellt worden; doch die Botschaft Christi lasse sich nicht allein durch Predigten vermitteln. Aufgabe des Priesters sei es, das Evangelium Christi sowohl durch Worte als auch durch die Sakramente zu verkünden, hob der Papst hervor. Die Eucharistiefeier müsse hierbei im Mittelpunkt stehen. (rv)
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