Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin reist zur Unterzeichnung des kolumbianischen Friedensabkommens am 26. September nach Kolumbien. Das hat der vatikanische Pressesaal am Montag bekannt gegeben. Damit nimmt der „zweite Mann“ des Heiligen Stuhles nach Papst Franziskus und Chefdiplomat des Heiligen Stuhles an dem historischen Friedensschluss zwischen der Regierung und den FARC-Rebellen in der Stadt Cartagena de Indias teil.
Auch an den kolumbianischen Friedensverhandlungen auf Havanna, die sich über vier Jahre hinzogen, hatte der Heilige Stuhl diskret mitgewirkt. Papst Franziskus hatte das Zustandekommen der Einigung ausdrücklich begrüßt, aus Gründen der Neutralität der Kirche aber das Angebot abgelehnt, Vatikanvertreter in das Komitee zu entsenden, das Richter für die sogenannte „Sonderjustiz für den Frieden“ ernennen soll.
Das in Havanna ausverhandelte „Schlussabkommen zur Beendigung des Konflikts und der Herstellung eines stabilen und dauerhaften Friedens“ zieht einen Schlussstrich nach 50 Jahren Bürgerkrieg zwischen wechselnden Regierungen und linksgerichteten Rebellen in Kolumbien. Seit 1964 starben bei dem blutigen Konflikt mindestens 220.000 Menschen. Am 2. Oktober wird in Kolumbien eine Volksabstimmung über das Friedensabkommen stattfinden. (rv)
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