Papst Franziskus hat nach dem Angelusgebet an diesem Sonntag ein Konsistorium zum Abschluss des Heiligen Jahres angekündigt, bei dem er 17 neue Kardinäle kreieren wird. U.a. erhält der Papstbotschafter in Damaskus, Erzbischof Mario Zenari, das Kardinalspurpur. Die Ernennung eines amtierenden Nuntius ist außergewöhnlich, zudem der Papst eigens betonte, dass Zenari auf dem Posten bleiben wird. Beobachter werten die Ernennung als Ausdruck der hohen Bedeutung, die der Papst dem Syrienkonflikt zuschreibt. Bemerkenswert ist auch neben der Ernennung des Brüsseler Erzbischofs Jozef de Kesel und des Erzbischofs von Madrid Carlos Osoro Sierra die Ernennung einiger Bischöfe aus Ländern „an der Peripherie“: So ist der mit 49 Jahren sehr junge Erzbischof von Bangui, Dieudonné Nzapalainga, unter den neuen Purpurträgern. In Bangui hatte Papst Franziskus die erste Heilige Pforte zum Jahr der Barmherzigkeit eröffnet. Außerdem ist der Erzbischof von Dhaka (Bangladesch) unter den Ernannten und der Erzbischof von Mauritius, einer Insel im Indischen Ozean, sowie die Oberhirten aus Port Moresby (Papua Neuguinea) und der emeritierte Erzbischof von Kuala Lumpur (Malaysia). Die Kurie ist nur mit einem Kandidaten vertreten. Der neue Präfekt des Dikasteriums für die Laien, die Familie und das Leben, Kevin Joseph Farrell.
Ein außergewöhnliches Zeichen setzt Papst Franziskus mit der Ernennung des albanischen Priesters Ernest Simoni (88) zum Kardinal. Dieser war in der Zeit der kommunistischen Verfolgung im Geheimen zum Priester geweiht worden. 18 Jahren verbrachte er im Gefängnis, teilweise in Isolationshaft. Mehrmals war er zum Tode verurteilt worden. 1981 wurde er aus dem Gefängnis entlassen und musste als „Feind des Volkes“ in den Kloaken der Stadt Shkodra im Norden des Landes arbeiten. Papst Franziskus war ihm bei seinem Besuch in Tirana am 21. September 2014 begegnet. Neben ihm sind drei weitere Kirchenmänner zu Kardinälen erhoben worden, die bereits das 80. Lebensjahr überschritten haben. Sie haben daher kein Papstwahlrecht mehr.
Das Konsistorium ist für den 19. November geplant. Am 20. November, dem Christkönigsfest und Abschluss des Heiligen Jahres, beabsichtigt Franziskus, gemeinsam mit den neuen Kardinälen die Heilige Messe zu feiern.
1- Mario Zenari, Apostolischer Nuntius in Syrien (Italien)
2- Dieudonné Nzapalainga, C.S.Sp., Erzbischof von Bangui (Zentralafrikanische Republik)
3- Carlos Osoro Sierra, Erzbischof von Madrid (Spanien)
4- Sérgio da Rocha, Erzbischof von Brasilia (Brasilien)
5- Blase J. Cupich, Erzbischof von Chicago (U.S.A.)
6- Patrick D’Rozario, C.S.C., Erzbischof von Dhaka (Bangladesch)
7- Baltazar Enrique Porras Cardozo, Erzbischof von Mérida (Venezuela)
8- Jozef De Kesel, Erzbischof von Malines-Bruxelles (Belgien)
9- Maurice Piat, Erzbischof von Port-Louis (Mauritius)
10- Kevin Joseph Farrell, Präfekt des Dikasteriums für Laien, Familien und das Leben (U.S.A.)
11- Carlos Aguiar Retes, Erzbischof von Tlalnepantla (Mexico)
12- John Ribat, M.S.C., Erzbischof von Port Moresby (Papua Neu-Guinea)
13- Joseph William Tobin, C.SS.R., Erzbischof von Indianapolis (U.S.A.)
Außerdem vier weitere Kardinäle, die über achtzig Jahre alt sind, und die wegen ihrer Verdienste um die Kirche zu Kardinälen erhoben werden:
1- Anthony Soter Fernandez, emeritierter Erzbischof von Kuala Lumpur (Malaysia)
2- Renato Corti, emeritierter Erzbischof von Novara (Italia)
3- Sebastian Koto Khoarai, O.M.I, emeritierter Bischof von Mohale’s Hoek (Lesotho)
4- Ernest Simoni, Priester des Erzbistums von Shkodrë-Pult (Scutari – Albanien). (rv)
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