Benedikt XVI. hat die Bischöfe Belgiens dazu ermuntert, sich gegenseitig besser zu unterstützen. Das gelte insbesondere in der gegenwärtigen schwierigen Zeit, so der Papst in einer Rede an die belgischen Oberhirten. Diese besuchten an diesem Samstagmittag das katholische Kirchenoberhaupt anlässlich ihres Ad Limina-Besuchs im Vatikan. Die katholische Kirche in Belgien sei durch die Sünden der Missbrauchsfälle beschädigt, so der Papst. Benedikt XVI. rief deshalb die belgischen Bischöfe und die gesamte Kirche des Landes zu Mut und Geschlossenheit in der aktuellen schwierigen Situation auf.
„Eure Kirche ist von Sünden geprüft. Nur Christus kann wieder die Ruhe nach dem Sturm herbeiführen. Nur Er kann wieder Mut und Kraft spenden. Ich bitte deshalb die Bischöfe darum, dass sie den Priester und Ordensleuten, aber auch den Laien meine Ermutigung weiterreichen."
Beim Treffen wurden auch andere Probleme angesprochen, wie der Rückgang an Taufen und der Mangel an Priesterberufungen. Die Kirche Belgiens stehe derzeit vor einer Vielzahl von Herausforderungen, führte Benedikt XVI. in seiner Ansprache aus.
„Der Rückgang an Priestern sollte aber nicht als unausweichlicher Prozess angesehen werden. Das Zweite Vatikanische Konzil hat ganz klar und bewusst festgehalten, dass die Kirche ohne die Priester nicht auskommen kann. Deshalb ist es wichtig und dringend notwendig, dass dem Priester seine wahre Stellung und seine sakramentale Bedeutung zuerkannt wird."
In seiner Grußadresse an den Papst verwies Erzbischof Andre-Joseph Leonard von Brüssel ausdrücklich auf die Missbrauchsfälle durch katholische Priester, an denen die Kirche Belgiens leide. Besonders gravierend sei der nach einem schweren Skandal erzwungene Rücktritt eines Mitbischofs, hob er hervor. Damit meinte er den Bischof von Brügge, der den Missbrauch eines Jugendlichen zugegeben hat. Die Kirche Belgiens leide, aber sie sei zugleich entschlossen, diese Probleme entschieden und in Klarheit zu lösen, so Leonard. (rv)
Du musst angemeldet sein, um kommentieren zu können.