Portugal: In ein paar Stunden kommt der Papst

 

In ein paar Stunden beginnt die Papstreise nach Portugal: Am Dienstagmorgen wird Benedikt XVI. in Lissabon eintreffen, wenn es ihm die neuerliche Aschewolke erlaubt. An diesem Montag war der Flughafen von Lissabon bis 10 Uhr geschlossen. Der Papst will nicht der Aschewolke, wohl aber einem anderen Himmelsphänomen seine Reverenz erweisen: den Marienerscheinungen von Fatima nämlich. Zwei der drei Seher dieser Erscheinungen von 1917 wurden vor genau zehn Jahren selig gesprochen.
„Es gibt eine starke Beziehung Benedikts XVI. zu Fatima", sagt der portugiesische Kurienkardinal Jose Saraiva Martins. „Der damalige Kardinal Ratzinger hat einmal die Welt-Wallfahrt nach Fatima geleitet, zu der Hunderttausende von Menschen kamen. Und dann war ja auch er es, der die Veröffentlichung des letzten Teils des so genannten Geheimnisses von Fatima vorbereitet hat. Der Text, den er zusammen mit seinen Mitarbeitern an der Glaubenskongregation vorbereitet hatte, wurde vor zehn Jahren nach der Seligsprechungsmesse mit Johannes Paul II. in Fatima verlesen."
Johannes Paul war überzeugt davon, dass dieses dritte Geheimnis von Fatima sich auf das Attentat bezog, welches ihm im Mai 1981 fast das Leben gekostet hatte. Der Text sprach von einem in Weiß gekleideten Bischof, der unter den Kugeln von Soldaten zusammenbrach. Ratzinger deutete die düstere Szene etwas weiter – als Sinnbild für den Weg der Kirche durch das 20. Jahrhundert. Aber ist damit jetzt wirklich die ganze Botschaft von Fatima bekannt, gibt es wirklich keine geheimen Texte mehr?
„Ich weiß, einige reden noch von einem vierten Geheimnis von Fatima – aber ich glaube nicht, dass das wirklich existiert. Das ist eine Behauptung, die sich auf keine Fakten stützt. Das dritte Geheimnis von Fatima ist das letzte, und es gibt keinen Grund zu behaupten, da wäre noch ein vierter Teil. Ich weiß, dass es sogar Bücher zu diesem Thema gibt, aber ich sehe zu einer solchen Behauptung keine Grundlage." (rv)

Zum Programm der << Papstreise >>