Seine Kardinalserhebung sieht er als Würdigung eines anderen: Bischof Gregorio Rosa Chavez. Der Weihbischof der Erzdiözese von San Salvador widmet seinen Kardinalstitel dem wohl berühmtesten Erzbischof seiner Diözese, Oscar Romero, dessen Seligsprechungs- und nun das Heiligsprechungsverfahren der ehemalige Weggefährte von Romero seit Jahren hartnäckig vorantreibt. Im Gespräch mit Radio Vatikan verleiht er seiner Freude über die unerwartete Ernennung durch Papst Franziskus Ausdruck.
„Mehr als eine Emotion war es eine Überraschung, aber auch ein Schreck! Das hätte ich nie gedacht. Papst Franziskus überrascht uns oft. Das habe ich ihm in meinem Dankesbrief gesagt. Ich bin immer noch überrascht.”
Überrascht war wohl auch der Erzbischof seiner Diözese, der in Zukunft seinem Weihbischof als Kardinal Respekt erweisen wird. Denn Weihbischof Chavez ist der erste Geistliche seines Landes überhaupt, der in den Kardinalsstand erhoben wird. In den Tagen nach der Bekanntgabe seiner Ernennung durch Papst Franziskus erreichten ihn enthusiastische Telefonate und Glückwünsche aus dem ganzen Land, erzählt er. Doch er wolle den Titel einem anderen Landsmann widmen, betont der 74-jährige Präsident der Caritas in San Salvador, aber auch der Caritasvereinigung Lateinamerika und Karibik:
„Ich fasse diese Ernennung als Hommage an Erzbischof Romero auf. Er verdiente sie: ich trage den Purpur seines Blutes, er ist ein Kardinal der Wahrheit. Ich erhalte diese Ehre in seinem Namen. Ich hoffe, ich kann von Ihm lernen, wie man diese Mission der Kirche leben kann in einer vollständigen Hingabe an die Kirche und an das Volk Gottes.“ (rv)
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