Mit engagierter Beteiligung des Publikums wurde beim 2. Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) in München über die Ursachen und Folgen von Missbrauch diskutiert. Bischof Stephan Ackermann zeigte sich „sehr erschrocken“ über den verengten Blick der auf dem ÖKT geführten Missbrauchdiskussion. Seiner Meinung nach seien die Debatten zum Thema zu sehr auf die Kritik an der Institution Kirche konzentriert. Die Opfer gingen stattdessen aus dem Blick verloren, so Ackermann.
Die deutschen Bischöfe wollen die Opferarbeit stärker bedenken. Die Oberhirten arbeiten mit Hochdruck an neuen Leitlinien, die bis zur Herbstvollversammlung überarbeitet werden sollen. Das kündigte Ackermann an.
„Und insofern werden wir bei den Leitlinien – und das kann man bereits jetzt sagen – auch stärker empfehlen, dass die Beauftragten in den Bistümern die Zugänge zu ihnen erleichtern. Frauen tun sich vielleicht selbst schon schwer bei einem männlichen Gesprächspartner. Das sehen wir beispielsweise bei der Hotline. Es muss auch jemand sein, der nicht amtlich mit der Kirche verbunden ist.“
Die Podiumsdiskussion am Freitagvormittag war aufgrund des großen Andrangs trotz der größten Messehalle, die man gewählt hatte schon eine Stunde vor Beginn überfüllt. Es wurde kritisiert, dass kein Opfer offiziell vertreten wurde.
„Den Vorwurf gab es bereits beim Runden Tisch. Hier bei der Podiumsdiskussion ist das Präsidium des Ökumenischen Kirchentages zuständig. Ich will nochmals betonen, dass wir beim Runden Tisch Experten eingeladen. Das sind Leute, die jahrzehntelang mit Opfern arbeiten. Sie bringen die Perspektive der Opfer ein. Daher ist so, auch wenn die Opfer nicht am Tisch sitzen, sie doch dabei sind.
Das Thema sexueller Missbrauch führte zu sehr emotional geladenen Statements. Zwischenrufe störten immer wieder die Redner.
„[Zwischenrufe: Es stimmt nicht, das ist eine Lüge!] Das schwierige ist, wie wir die Opfer gut an den Tisch bekommen. Es gibt jene, die lautstark artikulieren und möglicherweise auch zu Lasten anderer. Da ist es in der Tat schwierig, ein gutes Mittel zu finden. Ich selber habe angekündigt, dass ich mich mit Opfern aus meinem Bistum Trier treffen werde. Ich bin deshalb im Gespräch mit Psychologen, die mit Opfern arbeiten. Sie sagen mir, dass ein solches Treffen sehr sorgfältig geplant sein soll. Es kann ja nicht sein, dass sich Opfern gegenseitig versuchen zu übertrumpfen.“ (rv)
2 Kommentare “ÖKT: Ackermann kritisiert Missbrauchsdiskussion”
Du musst angemeldet sein, um kommentieren zu können.
Was bei dieser Diskussion um Opfer und Täter verloren geht, das hat Thich Nhat Hanh gezeigt, als er die Täter, also die amerikanischen Ranger besucht hat, die seine Landleute in Vietnam auf die brutalste Art und Weise getötet haben, und sie eingeladen hat, zu sehen, auch der Täter ist ein Opfer. So wie das Opfer in seiner permanenten Anklage auch ein Täter sein kann, gegen sich selbst, weil er sein Leid ständig wiederholt und dadurch verstärkt. Anders ausgedrückt, ein Mädchen, was mit 15 Jahren missbraucht wurde, und es hält das Wissen darüber 40 Jahre verborgen, und erinnert sich doch ständig daran, missbraucht sich vielleicht durch diese Gedanken 100.000 Mal selbst. Wem hilft das? Welchem Täter hilft es wenn er seine Tat verborgen hält, er muss sie entweder wiederholen oder verdrängen. Wir können beobachten, dass viele Soldaten, die getötet haben, in der Drogenszene landen, oder mit Medikamenten und anderen zudeckenden Verfahren sich von der Tat ablenken wollen. Das ist die Hilflosigkeit, die wir haben, wenn wir die Hingabe an das was Jesus gezeigt hat, nicht leben können, und nackt und rückhaltlos auszuliefern. Auch in dem Wissen, dass die sich verschließenden Opfer, weiter auf die sich öffnenden Täter einschlagen. In diesem Fall focusiert man sich dabei auf die katholische Kirche, ohne im Sinne des Auferstandenen zu bedenken, jeder Soldat ist ein potentieller Mörder, und nicht nur das, das Geheimnis des Bösen, was am 11. September 2001 an der eigenen Bevölkerung passiert ist, warten auf ihre Offenbarung: http://www.youtube.com/watch?v=QohivA6KW1w&feature=related
Somit geht es darum zu erkennen, was die Ursachen sind, das wird in diesem Rachegesang an die Götter deutlich http://www.youtube.com/watch?v=EgEbwrhfYfg&feature=related Wer mit der Energie ( Feuer ) die Menschen in Händel stürzt und nicht die Materia Matrix damit beglückt, der weiß nicht was das Wort Stella Maris oder Stilla Maris bedeutet, der will flussaufwärts schwimmen, doch nicht dem Antlitz Gottes dienen, das was wir auch als guten ja als Heiligen Geist sehen könnten, der in unserem Hertzen verborgen ist.