Der Heilige Stuhl setzt bei seiner Medienarbeit weiter auf das „Know-how“ der Jesuiten. An diesem Donnerstag unterzeichneten der Orden und das vatikanische Kommunikationssekretariat eine Vereinbarung, die das Wirken der Jesuiten in der Vatikankommunikation verankert. Der Schritt ist Teil der vatikanischen Medienreform. Wir haben darüber mit dem Jesuiten Pater Bernd Hagenkord gesprochen, der die deutschsprachige Redaktion von RV leitet.
Welche Rolle sollen die Jesuiten fortan in der Vatikankommunikation haben? Was schwebt dem Papst da wohl vor?
Hagenkord: „Wir werden weiterhin arbeiten, als Journalisten oder in der Koordination, also in der Leitung, aber dem Orden ist nicht mehr als solchem das Radio anvertraut, wie früher. Der Papst will – und das hat er auch gesagt – unseren Einsatz im Rahmen der vatikanischen Kommunikation. Das musste aber im Rahmen der Reform juristisch neu gefasst werden und genau das ist nun geschehen.
Pater Juan Antonio Guerrero, der Obere der Jesuiten hier in Rom, der die Übereinkunft auch unterschrieben hat, hat noch einmal betont, dass der Orden den Einsatz als Dienst an der Weltkirche sieht und das deswegen auch weiter tun will. Diese Zusammenarbeit hat nun ihre neue Form bekommen.“
RV: Wer bestimmt fortan, wer wo eingesetzt wird?
Hagenkord: „Das ist so ganz einfach nicht zu beantworten, es gibt ein Verfahren. Natürlich kann sich das Mediensekretariat jetzt nicht Leute aussuchen und dann nach Rom holen, genauso wenig aber können wir als Jesuiten nun entscheiden, dass Pater X diesen oder jenen Job erhält, das muss abgestimmt sein. Das war nicht ganz einfach, aber ist jetzt ein für beide Seiten zufriedenstellendes Ergebnis erreicht worden, sonst hätte ja keiner unterschrieben.“
RV: Ganz praktisch gesehen – wie ändern sich die Arbeitsbedingungen für die Jesuiten dadurch?
Hagenkord: „Erst einmal nicht viel, und das ist die gute Nachricht. Wir wollen ja weiter machen und uns weiterhin engagieren, das aber auch mit Rechten und Pflichten, wie alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch. Natürlich wird sich unsere Arbeit ändern, aber das hat weniger mit dem Vertrag zu tun als vielmehr mit der Reform der Medienarbeit im Vatikan und überhaupt der Medienwelt als Ganzer.“ (rv)
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