Die Hochschule Heiligenkreuz distanziert sich von einem ihrer Gastprofessoren, der eine öffentliche „Zurechtweisung des Papstes“ unterzeichnet hatte. Dieser habe die Unterschrift zwar „einzig und allein in seinem Namen“ geleistet, doch könne man nicht hinnehmen, dass sein Verhalten „einen Schatten“ auf die Hochschule werfe, heißt es in einer Erklärung, die auf der Internetseitseite der Lehrstätte veröffentlicht wurde. Namentlich wurde der Gastprofessor, bei dem es sich um den St.-Pöltener Philosophieprofessor Thomas Stark handelt, nicht genannt.
Seit der Gründung 1802 gehöre es zum Wesensprofil der Hochschule Heiligenkreuz, „unverbrüchlich ‚cum Petro et sub Petro’“ (zu Deutsch: „mit und unter Petrus“) zu lehren und zu handeln, heißt es in der Stellungnahme von Abt Maximilian Heim und Hochschulrektor Pater Karl Wallner. „Wir stellen daher klar, dass die Hochschule Heiligenkreuz dem römischen Lehramt in allem aufs engste verbunden ist und wir es als unsere größte Ehre und erste Pflicht ansehen, dem jeweiligen Petrusnachfolger, das heißt unserem Heiligen Vater Papst Franziskus, die Treue zu halten“, so die Erklärung weiter. Das Zisterzienserkloster Stift Heiligenkreuz ist Träger der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI., an der der Gastprofessor dem Institut für Philosophie angegliedert ist.
Harsche Kritik am Papst
Die Unterzeichner des in mehreren Sprachen publizierten Dokuments „Correctio filialis de haeresibus propagatis“ („Kindliche Zurechtweisung über die Verbreitung von Häresien“) vertreten die Ansicht, Franziskus habe „auf direkte oder indirekte Weise“ häretische Standpunkte zu Ehe, Moral und Sakramentenlehre gefördert. Zentraler Auslöser für den Vorstoß ist das Schreiben „Amoris laetitia“ von 2016. Unterschrieben ist die Erklärung von 62 Laien und Klerikern, unter ihnen der deutsche Schriftsteller Martin Mosebach, der frühere Chef der Vatikanbank IOR Ettore Gotti Tedeschi sowie der Generalobere der lefebvrianischen Priesterbruderschaft Pius X., Bernard Fellay als einziger Bischof. (rv)
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