Christen in der Politik müssen stets die Menschenwürde verteidigen. Das schrieb Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin italienischen Politikern ins Stammbuch. Am Mittwochabend feierte er in der Basilika Santa Maria Sopra Minerva eine Messe für die italienischen Parlamentarier.
Christine Seuss – Vatikanstadt.
Die Politik, so betonte die Nummer Zwei des Vatikans bei der Messe, müsse stets das Gemeinwohl im Blick haben, insbesondere zugunsten der Schwächsten der Gesellschaft. Er erinnerte die Politiker auch an die wahre Bedeutung des Weihnachtsfests, die über das Konsumverhalten und die Hektik dieser Tage hinausgehe. „Jesus“, so Parolin an die Volksvertreter, „der in der Krippe von Bethlehem zur Welt kommt, erinnert uns daran, dass die wahre Macht sich in Dienst verwandelt, dass der wahre Ruhm im täglichen Einsatz besteht, der das Wohl aller an die Spitze der eigenen Prioritäten und Sorgen stellt.“
Die Politik dürfe nicht fern von den Problemen der Menschen bleiben. Doch manchmal, so die Mahnung des Kirchenmanns, gewinne man den Eindruck, dass im Zentrum der politischen Aktivitäten nicht die „dringenden Probleme der Menschen und deren Lösung“ stünden, sondern dass Politik durch eine gewisse „Selbstbezogenheit“ geprägt sei. Der Glaube hingegen und die aus diesem resultierende Auffassung von der Würde eines jeden Menschen könne auch für die Politik Orientierung darstellen, unterstrich der Kardinal gegenüber den Parlamentariern, die er dazu aufrief, in ihrer täglichen Arbeit stets für die Verteidigung der Menschenwürde einzustehen. (vatican news)
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