Papst Franziskus und Kardinal Óscar Andrés Rodríguez Maradiaga haben miteinander telefoniert: Was zu normalen Zeiten keine Nachricht wäre, ist jetzt eine.
Denn eine italienische Zeitschrift hat dem Erzbischof von Tegucigalpa auf Honduras, der auch einer der wichtigsten Papstberater ist, einen Finanzskandal angehängt. Dabei geht es um große Geldsummen, die Maradiaga als Großkanzler der Katholischen Universität von Honduras bekommen haben soll und deren Verbleib nach Angaben des Magazins „L’Espresso“ ungeklärt ist.
Maradiaga weist die Anschuldigungen vehement zurück; in Interviews mit der katholischen italienischen Tageszeitung Avvenire und dem honduranischen Suyapa TV spricht er von Verleumdung und vermutet, da wolle jemand den Reformen des Papstes Steine in den Weg legen. Franziskus habe ihm per Telefon gesagt:
„Es tut mir leid, dass man dir so viel Übles antut. Aber mach dir keine Sorgen.“
Er, Maradiaga, habe dem Papst versichert, dass er mit sich selbst im reinen sei.
Die Vorwürfe, die „L’Espresso“ aufkocht, sind nach Angaben des Kardinals nicht neu; ein früherer Mitarbeiter der Universität habe sie letztes Jahr, als man ihn entlassen hatte, erhoben. Er könne nachweisen, dass die Gelder nicht in seinen Taschen gelandet seien, sondern bei der Caritas und zur Unterstützung von Priestern im ländlichen Raum.
Der honduranische Kardinal – ein Salesianer – ist Koordinator des K-9, also des Kardinalsrates, den Papst Franziskus eingerichtet hat. (vatican news)
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