Nach dem kläglichen Versuch des Pressesprechers des Heiligen Stuhls, Greg Burke, die Vorwürfe von Kardinal Zen Ze-kiun zur China-Diplomatie zu entkräften hat sich nun der Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in der italienischen Zeitung „La Stampa“ zu Wort gemeldet.
Vatican News berichtet heute in Auszügen des Interviews auf seiner Webseite mit der Überschrift „China: Kardinal Parolin antwortet auf Kardinal Zen“.
Doch was hier von Vatican News als sogenannte „Antwort“ tituliert wird, ist bestenfalls ein erneuter Versuch die Tatsachen zu verschleiern und Kardinal Zen Ze-kiun zu diffamieren. Bezeichnenderweise erwähnt Parolin im gesamten Interview Kardinal Zen Ze-kiun an keiner einzigen Stelle namentlich.
Parolin versuchte in dem Original-Interview „langatmig“ den pastoralen Weg des Vatikans in den Verhandlungen mit der Regierung in Peking, zu rechtfertigen. Der schwierige Dialog mit Peking stehe jedoch immer unter dem Wohl der unterdrückten Christen in dem asiatischen Land, betonte er.
Parolin wörtlich:
„Ich glaube, dass es keinen persönlichen Standpunkt gibt, von dem aus jemand exklusiv beurteilen könnte, was gut ist für die Katholiken in China. Wir brauchen mehr Demut und einen Geist des Glaubens – auch mehr Vorsicht und Mäßigung, um nicht in Polemik zu verfallen, die Gemeinschaft verletzt und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft blockiert“.
Scheinbar spricht der Staatssekretär der grauen Eminenz der Untergrundkirche von China, Kardinal Zen Ze-kiun, durch die Blume, jegliches Urteilsvermögen ab. Nach dem Motto:
„Was für die Katholiken in China gut ist, kann nur der Heilige Stuhl beurteilen“.
Ferner führt Kardinal Parolin an:
„Die Katholiken haben in China vielleicht stärker als anderswo trotz aller Schwierigkeiten und Leiden das authentische Glaubensgut zu bewahren gewusst, indem sie an der Gemeinschaft mit dem Papst festgehalten haben. Hauptziel unseres Dialogs ist es, die Gemeinschaft in der Kirche aufrecht zu erhalten“.
Parolin geht in seinen Ausführungen an keiner Stelle auf die Forderung des Vatikans ein, die rechtmäßigen Untergrundbischöfe sollten von sich aus Zurücktreten und so den Weg freimachen für die regimetreuen exkommunizierten Bischöfe Pekings. Der Vatikan verschleiert weiterhin seine Vorgehensweise in der Volksrepublik China. (vh)
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