Bereits seit einigen Wochen ist bekannt, dass in Rom eine besondere Konferenz geplant ist. Der Vatikanist Sandro Magister hat hierzu heute einige Details bekannt gegeben.
Die Konferenz soll am 07. April, ab 15.00 Uhr im Konferenzzentrum „The Church Village“ in der Via Torre Rossa 94, nur wenige Kilometer vom Petersdom entfernt, stattfinden. Hintergrund ist, der katholischen Kirche den Weg zu weisen, nach der unsicheren Zeit der ersten fünf Jahre des Pontifikats von Papst Franziskus.
Offenbar zielt die Konferenz darf ab, die Fünfjahresperiode kritisch zu bewerten. Darauf deutet auch der Titel hin:
„Katholische Kirche, wohin gehst du?“
Im Untertitel heißt es:
„Nur ein Blinder kann leugnen, dass es in der Kirche eine große Verwirrung gibt“.
Diese Formulierung geht auf einen der Dubia-Kardinäle, Kardinal Carlos Caffarra (1938-2017) zurück. Diese hatten 2016 mit dem Ziel, Klarheit über die umstrittenen Punkte des nachsynodalen apostolischen Schreibens „Amoris laetitia“ zu bekommen, den Papst um Klärung gebeten. Doch ohne jeden Erfolg, sie erfuhren nur schweigende Missachtung vom Papst.
Magister sieht in der Konferenz folgende Zielsetzungen:
„In einer Kirche, die man als treibend betrachtet, wird die Schlüsselfrage, der sich die Konferenz stellen wird, gerade darin bestehen, die Führungsrollen des „Volkes Gottes“ neu zu definieren, die Eigenschaften und Grenzen der Autorität des Papstes und der Bischöfe, der Formen der Konsultation der Gläubigen in Fragen der Lehre, zu klären.
Dies sind Fragen, die zu seiner Zeit von einem großen Kardinal gründlich untersucht wurden, der sowohl von Progressiven als auch von Konservativen zur Unterstützung ihrer jeweiligen Thesen, dem Seligen John Henry Newman, oft zitiert wurden. Laut Magister sind die Namen der Kardinäle und Bischöfe, welche sich diesen Fragen stellen werden, noch nicht im Detail bekannt. Mit „Ad-hoc“ Videobotschaften wurden bereits zwei sehr repräsentative Kardinäle mit Beiträgen bestätigt. Der chinesische emer. Bischof von Hongkong, Joseph Kardinal Zen Ze-Kiun und der ehemalige Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, der Nigerianer Francis Kardinal Arinze. Es wird auch eine posthume Projektion eines Videointerviews mit Kardinal Caffarra über die kontroverse Enzyklika von Papst Paul VI. „Humanae Vitae“ geben“.
Ferner wird es auch Vorträge von Laien geben. Professor Valerio Gigliotti, Professor der Geschichte und des Rechts des Mittelalters und der Neuzeit von der Universität Turin, wird die Ausübung der „plenitudo potestatis“ des Papstes in der Geschichte der Kirche in den Mittelpunkt stellen. Während Professor Renzo Puccetti, ein Arzt und Professor für Bioethik am Päpstlichen Theologischen Institut Johannes Paul II., die Entwicklung der Bioethik dieses Instituts von der ersten Phase mit Caffarra als Präsident bis zur aktuellen Phase unter der Leitung von Erzbischof Vincenzo Paglia analysieren wird.
Decleratio/Glaubensbekenntnis:
Die Konferenz soll in einem prägnanten Glaubensbekenntnis zu den heute umstrittenen Punkten zur Lehre und Moral gipfeln. Anders als bei der Dubia soll diese Erklärung als „Stimme der getauften und bestätigten Mitglieder des Volkes Gottes“ für die ganze Kirche und für die Welt vorgeschlagen werden.
Ob diese Konferenz einen Durchbruch in Lehre und Moral bringen wird, darf mit Spannung erwartet werden. Zu wünsche wäre es, dass sich zahlreich namhafte Bischöfe und Kardinäle der Weltkirche an diesem Ereignis beteiligen und dem Papst zu verstehen geben, die anhaltende Verwirrung in der katholischen Kirche endlich zu beenden. (vh)
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