Kardinal Jaime Ortega ist vorsichtig optimistisch über die Zukunft Kubas. Die Freilassung der ersten zwanzig von insgesamt 52 politischen Gefangenen sei ein Hoffnungszeichen für das Land. Das sagte er am Dienstag bei einem Besuch in der US-Hauptstadt Washington. Die Geste guten Willens, die das Regime von Raul Castro auch auf Bitten der kubanischen Kirche geleistet habe, sei auf Kuba sehr populär; vor allem aber habe sie der Außendarstellung des Regimes genützt. Ortega wörtlich: „Für das innere Leben Kubas sind diese Freilassung nicht sehr wichtig – aber für die auswärtigen Beziehungen doch sehr wichtig." Die Menschen auf Kuba seien der Kirche sehr dankbar, dass sie sich für die Häftlinge eingesetzt habe: Viele hätten ihn „auf der Straße angesprochen, um zu sagen: Danke, Herr Kardinal." – Der Kardinal war in Washington, um einen Preis der Columbus-Ritter entgegenzunehmen. Die größte Frustration der Kubaner, so meinte er, sei die desaströse wirtschaftliche Lage. An zweiter Stelle stünden die Einschränkungen bei Kommunikation und Reisefreiheit: „Einfach mit ihren Verwandten zu sprechen und in die USA hin- und zurückreisen – das ist es, was die Leute wollen." Nach Angaben der Nachrichtenagentur efe plant Kardinal Ortega in Washington auch ein Gespräch mit dem Verantwortlichen für Lateinamerika-Politik im Weißen Haus. Ortega ist dieses Jahr schon zum zweiten Mal in der US-Hauptstadt. (rv)
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