Der Erzbischof von Mexiko-Stadt, Norberto Rivera, nennt die Ehe zwischen zwei Partnern gleichen Geschlechts eine „unmoralische Verirrung". Mit diesen Worten reagiert der Primas der mexikanischen Kirche auf ein Urteil des Obersten Gerichts. Dieses hatte Ende letzter Woche entschieden, dass die Gleichgeschlechtlichen-Ehe nicht gegen die mexikanische Verfassung verstoße. Trotz dieses Richterspruchs werde „die Kirche nicht aufhören, das Schlechte schlecht zu nennen", so der Kardinal in einer Erklärung vom Sonntag. Gesetzgeber sprängen mit Ehe und Familie um, „als ob sie es darauf anlegten, sie zu zerstören und damit das Land, das ohnehin schon durch Gewalt und soziale Verwerfungen verwundet ist, in den Ruin zu treiben". Die Gleichgeschlechtlichen-Ehe verstoße gegen „den göttlichen Plan" und verfälsche die „Natur der Ehe", die Jesus zum Sakrament erhoben habe. Kardinal Rivera betonte allerdings, dass die Christen „die Gesetze respektieren" und dass Homosexuelle nicht diskriminiert werden dürften. Doch sei das „keine Rechtfertigung dafür, falsche Rechte zuzugestehen". – Die Regierung von Präsident Felipe Calderón hatte gegen die Legalisierung der Gleichgeschlechtlichen-Ehe Klage eingereicht. Zuvor war diese in der Hauptstadt erlaubt worden. Seit März sind daraufhin in Mexiko-Stadt mehr als dreihundert solcher Ehen geschlossen worden. Mit dem Bescheid der Obersten Richter ist aber der Streit in Mexikos Gesellschaft über dieses Thema noch nicht beendet. So steht eine Entscheidung der Richter zur Frage, ob ein gleichgeschlechtliches Paar auch Kinder adoptieren darf, noch aus. Im Juli hat Argentinien als erstes Land in Lateinamerika die Ehe von Partnern gleichen Geschlechts legalisiert. Damit setzte sich die konservative Regierung von Präsidentin Cristina Kirchner auch gegen heftigen Protest der argentinischen Kirche durch. (rv)
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