Ein ‚konservativer Reformer’ unter seinen Vorgängern auf dem Papstthron stand an diesem Mittwoch im Zentrum der Papstaudienz: der heilige Pius X. Das Pontifikat des ersten im 20. Jahrhundert gewählten Papstes habe die Kirche tief geprägt, so Benedikt XVI. Pius habe seinen Antrieb in Reformbemühungen gehabt, zunächst in der römischen Kurie, dann aber auch in der Priesterausbildung und in akademischen Institutionen wie dem von ihm gegründeten päpstlichen Bibelinstitut, dem Biblicum, hier in Rom. Sein Motto: „instaurare omnia in Christo", „alles in Christus erneuern." Sein Augenmerk lag auf der Glaubensbildung der Christen durch einen Katechismus, „einfach, klar und präzise" verfasst, so Benedikt XVI.
„Beträchtliche Aufmerksamkeit hat er der Reform der Liturgie gewidmet, um ein echtes Gebets- und Glaubensleben zu ermöglichen und eine vollere Teilnahme an den Sakramenten. In seinem ersten Motu Proprio als Papst bestätigt er 1903, dass der echte christliche Geist seine erste und unverzichtbare Quelle in der aktiven Teilnahme – der participatio actuosa – an den heiligen Sakramenten und dem öffentlichen Gebet in den Feiern der Kirche hat."
Um den Glauben der Menschen zu schützen, habe sich Pius entschieden einigen theologischen Tendenzen entgegengestellt. Er habe den sogenannten Modernismus verurteilt und eine wissenschaftliche Methode befördert, die die Offenbarung in Übereinstimmung mit der Tradition der Kirche betrachtet. (rv)
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