Papstsprecher Federico Lombardi widerspricht dem früheren Leiter der belgischen Untersuchungskommission zu kirchlichen Missbrauchsfällen. Der Kinderpsychiater Peter Adriaenssens hatte geäußert, dass aus seiner Sicht auch der Papst angesichts der Missbrauchsskandale zurücktreten müsse. Schließlich seien in Belgien auch zwei Minister zurückgetreten, als der Kinderschänder Marc Dutroux einmal aus der Haft geflohen sei. Der Jesuit Lombardi entgegnet darauf, dass er großen Respekt vor der Arbeit Adriaenssens habe. Die Äußerungen des Belgiers hätten ihn aber „überrascht", so Lombardi. Man könne doch „Verantwortungen und Autorität in der Weltkirche und bei Behörden, die ihrer Natur und Organisation nach völlig verschieden sind", nicht vermengen: „Dieser Vergleich funktioniert aus unserer Sicht nicht". Lombardi wörtlich: „Der Papst sollte nicht zurücktreten, sondern er sollte weiterarbeiten, um die Kirche zu leiten und uns die Orientierung zu geben, die wir dann auch in die Praxis umsetzen müssen!" Der Vatikansprecher verweist darauf, dass sich Papst Benedikt mutig „zu seiner Verantwortung als Hirte der Weltkirche bekannt" habe, und zwar „nicht nur mit Worten des Bedauerns, sondern auch mit Gesten wie etwa der Begegnung mit Opfern, und nicht zuletzt mit seinem Eintreten für Gerechtigkeit, für eine Erneuerung der Normen des kanonischen Rechts und konkreter Ermutigung für Präventionsarbeit". (rv)
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