Prälat Georg Ratzinger, früherer Domkapellmeister der Regensburger Domspatzen und Bruder von Papst Benedikt XVI., ist in Rom mit dem Ehrenpreis der „Fondazione Pro Musica e Arte Sacra" ausgezeichnet worden. Zwischen Händeschütteln und Glückwünschen ist es uns gelungen, den Papstbruder nach der Preisverleihung kurz vors Mikro zu bekommen. Wir fragten ihn, was dieser Preis für ihn bedeutet – schließlich hat Georg Ratzinger schon viele Auszeichnungen erhalten.
„Die Auszeichnung ist eine große Freude für mich. Und diese in besonderem Maße, weil sie einen uralten Mann jetzt noch erreicht. Das beweist ja, dass er noch nicht abgeschrieben und vergessen ist."
Es handelt sich um höchste Auszeichnung, die von der römischen Stiftung für geistliche Kunst und Musik vergeben wird. „Der Preis wird nur den Persönlichkeiten von internationalem Rang zuerkannt, die sich ganz besonders weltweit um die Kirchenmusik verdient gemacht haben", erläuterte Hans-Albert Courtial, der Generalpräsident der Stiftung, vor der Preisverleihung. Der 86-jährige Georg Ratzinger habe als Leiter der Regensburger Domspatzen den Knabenchor nachhaltig über viele Jahre hinweg geprägt. Ratzinger habe damit Maßstäbe gesetzt und „einen unverwechselbaren Beitrag zum Reichtum der Kirchenmusik geleistet", begründete Courtial die Entscheidung der Stiftung.
Ausgezeichnet wurde am Montag auch der emeritierte Leiter der Cappella Sistina, der 93-jährige Domenico Bartolucci, der am 20. November ins Kardinalskollegium aufgenommen wird. Eine weitere Ehrung erhielt der 58-jährige Clemens Hellsberg, Vorstand der Wiener Philharmoniker. Er sagte uns ins Mikrofon:
„Es ist für uns eine Überraschung gewesen, und es ist eine Anerkennung der Tätigkeit, die wir für dieses Festival gemacht haben; denn wir sind ja Gründungsmitglied. Und das führt uns natürlich ganz besonders."
Die „Fondazione Pro Musica e Arte Sacra" organisiert regelmäßig Konzertreihen in römischen Kirchen. (rv)
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