„Urbi et orbi“ in über 60 Sprachen – Papst Benedikt hat am ersten Weihnachtstag viel zu tun. Der feierliche Segensspruch heißt übersetzt „der Stadt und dem Erdkreis“, Benedikt XVI. spendet ihn traditionell zu Weihnachten und Ostern von der Loggia über den Portalen des Petersdoms. Damit unterstreicht die katholische Kirche ihren universalen Geltungsanspruch. Rom galt im Weltbild der Antike als Inbegriff der Stadt (urbs) und als Mittelpunkt des Erdkreises (orbis). Das aus dem 13. Jahrhundert stammende Ritual wird auch im Rahmen der Papstwahl verwendet – im ersten Segen des neuen Papstes. Die römische Kurie nutzt die Formel weiter für bestimmte Dokumente, die weltweit gelten sollen. Andere Anlässe sind Selig- und Heiligsprechungen und besondere Ablässe.
Auch virtuell
Zunächst war für den Sündenablass die Anwesenheit auf dem Petersplatz oder in Sichtweite des Spenders nötig. Seit 1967 kann der Segen auch über Radio, seit 1985 über das Fernsehen und seit 1995 sogar über das Internet empfangen werden. (rv)
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