Vor einem Jahr bebte in Haiti die Erde: An diesen fatalen Jahrestag will der Vatikan mit einer Messfeier in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore erinnern. Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, der zweite Mann im Vatikan, will die Messe am nächsten Mittwoch um 16.30 Uhr zelebrieren. Die Initiative dazu ging von der Botschaft Haitis beim Heiligen Stuhl und von weiteren in Rom präsenten Diplomaten aus. Bei dem Erdbeben starben über 220.000 Menschen auf Haiti; noch heute lebt dort eine Million Menschen, darunter etwa 500.000 Kinder, unter dramatischen Bedingungen in Zelten. Zu allem Überfluß hat eine Cholera-Epidemie in den letzten Monaten Tausende von Opfern gefordert. An diesem Sonntag bricht der Leiter des Päpstlichen Hilfswerkes Cor Unum, Kardinal Robert Sarah, nach Port-au-Prince auf.
„Ich will dem haitischen Volk die Nähe des Heiligen Vaters versichern und sein Gebet. Natürlich werde ich viele Gespräche führen und die Messe mit den Bischöfen und den Gläubigen feiern; dabei will ich deutlich machen, dass nicht nur der Papst, sondern die ganze Kirche, das ganze Volk Gottes für die Leidenden auf Haiti betet. Und ich will versprechen, dass wir weiterhin konkret helfen werden, das Land wieder aufzubauen."
Kirchliche Organisationen, vor allem die Caritas Haiti, betonen, dass das Land jetzt nicht nur Nothilfe braucht, sondern längerfristige Hilfen. Das sieht auch Kardinal Sarah so:
„Wir haben ja schon viel gemacht, aber es gibt noch viel zu tun: Schulen wieder aufbauen, Krankenhäuser, Wohnungen… Das allererste ist es aber, sozusagen den Menschen wiederherzustellen. Das ist das Wichtigste. Darum haben wir uns für Haiti vor allem in den Bereichen Schulen, Krankenhäuser und Landwirtschaft engagiert." (rv)
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