Der Kölner Kardinal Joachim Meisner warnt erneut eindringlich vor einer Freigabe der Präimplantations-Diagnostik, kurz PID. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte Meisner am Dienstag Abend bei einem Besuch in Rom, schon seit Jahren sei „eine Wanderdüne in Bewegung", die immer weiterwandere und das menschliche Leben immer schutzloser mache. „Wenn wir das nicht aufhalten, dann geht das immer so weiter", mahnte Kardinal Meisner. Er freue sich zwar darüber, dass die CDU sich bei ihrem letzten Parteitag mit knapper Mehrheit gegen PID ausgesprochen hat. „Aber ich kann mich nicht ganz des Verdachts erwehren: Das haben die nur gemacht, weil sie denken, dass sie ja hinterher im Bundestag ohnehin so abstimmen können, wie sie wollen", so der Kardinal. Immerhin sei das Niveau der PID-Debatte auf dem Parteitag „sehr ernsthaft" gewesen. Allerdings dürfe man nicht vergessen, dass sich der vorletzte CDU-Parteitag noch mehrheitlich für PID ausgesprochen habe.
Meisner bekannte sich zu seinem Vergleich zwischen PID und dem Kindermord von Betlehem; diese Worte in seiner Predigt am Fest der Unschuldigen Kinder waren auf Kritik gestoßen. „Ich würde das heute noch einmal so sagen", erklärte der Kardinal. „Damals wie heute ging es um Selektion von Kindern." Übrigens habe er vor dem Vergleich ausdrücklich gesagt: „Jetzt kommt etwas, das nicht politisch korrekt ist." (rv)
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