Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist in der Ökumene mehr erreicht worden, als man sich noch vor 40 Jahren hätte vorstellen können. Das unterstreicht der Vorsitzende des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper, anlässlich eines ökumenischen Symposiums in Rom. Vor der Eröffnung des Treffens „Die Früchte ernten“ hatte Kasper für den ökumenischen Dialogs zwischen dem Vatikan und den Kirchen der Reformation eine positive Bilanz gezogen. Jetzt müsse man die erreichten Ergebnisse in den einzelnen Kirchen umsetzen, so der Kardinal. Im Dialog zeichne sich ein Generationswechsel ab:
„Nach vierzig Jahren steht eine neue Generation in den Startlöchern für unsere ökumenische Reise. Diese Generation hat neue, frische Ideen, und das ist gut. Allerdings sollten wir nicht wieder bei Null anfangen. Das, was auf uns wartet, steht mit dem bisher Erreichten auf einem guten Fundament. Das kann Inspiration für die neue Generation sein. Mit Entschlossenheit und Geduld sollte das fortgesetzt werden, was schon begonnen hat. Grund für Resignation besteht nicht, auch wenn der Enthusiasmus der Aufbruchsphase etwas verflogen sein mag. Der Dialog ist wohl nun im Erwachsenenalter angekommen, die Fragen werden mit mehr Realitätssinn angegangen. Deswegen ist die Ökumene aber nicht weniger von Mut und Hoffnung erfüllt!“
Das Symposion läuft noch bis zum 10. Februar. Der Termin des Treffens hat auch symbolischen Wert: Am 14. März wird Papst Benedikt XVI. erstmals die lutherische Gemeinde in Rom besuchen. Neben vielen Vertretern der protestantischen Kirchen nehmen auch Beobachter des Weltkirchenrates sowie der anglikanische Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, an dem Treffen teil. (rv)
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