Der Vatikan hat einen neuen Direktor für seine Finanzaufsichtsbehörde: Der italienische Finanzexperte und Anwalt Francesco De Pasquale soll sich künftig um den Kampf gegen Geldwäsche kümmern. Ernannt hat ihn der Präsident der vatikanischen Güterverwaltung APSA, Kardinal Attilio Nicora.
Der Vatikan unternehme zurzeit einiges, um sich gegen den Missbrauch seiner Institutionen für Geldwäsche zu schützen. Das sagt uns Marcello Condemi. Er ist Mitglied der vatikanischen Finanzaufsichtsbehörde.
„Die Basis dazu bildet das vatikanische Anti-Geldwäsche-Gesetz vom 30. Dezember 2010. Der Vatikan beugt nicht nur vor, sondern bekämpft auch konkrete Fälle von Geldwäsche. Viele internationale Stellen haben das gewürdigt. Der Vatikan möchte in Zukunft auch mehr mit internationalen Institutionen kooperieren, um solche Fälle zu bekämpfen."
Bei der Zusammenarbeit gehe es einerseits darum, Geldwäsche zu unterbinden, besonders durch die organisierte Kriminalität. Andererseits bekämpfe man die Finanzierung von Terrorismus.
„Derzeit bin ich mit dem neuen Direktor der Finanzbehörde, Francesco De Pasquale, in Straßburg. Wir verfolgen hier im Namen des Heiligen Stuhls die Arbeit der europäischen Einrichtungen, die sich seit 2005 gegen Geldwäsche einsetzen."
Hintergrund
Benedikt XVI. hatte die vatikanische Anti-Geldwäsche-Abteilung vor dem Jahreswechsel per Erlass gegründet, um die Finanzgeschäfte, insbesondere der Vatikanbank IOR, transparenter zu machen und internationalen Standards anzupassen. Die Maßnahme solle ein aktiver Schritt gegen Geldwäsche, Korruption und Finanzierung von Terrorismus sein, hieß es. Gleichzeitig mit dem päpstlichen „Motu proprio" veröffentlichte der Heilige Stuhl ein Gesetz, das Bestimmungen zu Vorbeugung und Verhinderung von illegalen Finanzaktionen enthält. (rv)
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