„Dass es heute schätzungsweise mehr als 4.000 Kirchen und kirchliche Gemeinschaften gibt, steht im offenkundigen Widerspruch zum Willen des Herrn. Daher gibt es zur Ökumene keine Alternative." Das sagte an diesem Mittwoch Bischof Gerhard Ludwig Müller in Paderborn. Er ist bei der Deutschen Bischofskonferenz für die Ökumene zuständig. Weil Ökumene den deutschen Bischöfen so wichtig sei, seien sie auch dankbar, dass Papst Benedikt XVI. bei seinem Deutschlandbesuch im September „den ökumenischen Begegnungen breiten Raum geben will", fügte Bischof Müller an.
Die Reformation feiert 2017 ihren 500. Jahrestag. An diesem kirchenhistorisch wichtigen Datum kommen auch die deutschen Katholiken nicht vorbei. An diesem Mittwoch widmeten deshalb die Deutschen Bischöfe der Ökumene einen Studientag bei ihrem Treffen in Paderborn. Das Gedenken an Luther und seine Ablassthesen von 1517 erweist sich aber als schwieriges Datum: Katholische Bischöfe hatten sich zunächst eher defensiv zum anlaufenden Gedenken der Protestanten geäußert. Vor einem Rückfall in überholte Positionen warnte etwa der Mainzer Kardinal Karl Lehmann. Reformationsfeiern seien früher oft triumphalistisch ausgefallen. Auch der Ökumene-Beauftragte der Bischofskonferenz, Bischof Gerhard-Ludwig Müller, äußerte die Sorge, dass 2017 als eine wenn auch mildere Neuauflage der bisherigen Jubiläen begangen werde. (rv)
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