Auf den ersten Blick sind es zwei Themen, die beim bevorstehenden Papstbesuch ins Auge fallen – zumindest, wenn man sich in der internationalen Presse umschaut: Der EU-Beitritt des Landes, der schon für das kommende Jahr anvisiert ist, und der Wirbel um die Relikte der jüngeren kroatischen Kriegsvergangenheit, genauer: die Verurteilung der beiden kroatischen Ex-Generäle Ante Gotovina und Mladen Markac in Den Haag. Sie wurden wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit" im Kontext des Kroatienkrieges in den 90er Jahren zu hohen Haftstrafen verurteilt – zum Unmut nicht nur vieler kroatischer Bürger, sondern auch von Kirchenvertretern. Wird der Papst das Thema in Zagreb ansprechen? Dazu sagte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi an diesem Dienstag bei einer Pressekonferenz zur Papstreise:
„Ich denke nicht, dass es einen besonderen Bezug zur Diskussion über die Verurteilung von General Gotovina geben wird. Ich denke, man muss hier die Gründe verstehen, warum das Urteil in Kroatien solche Reaktionen ausgelöst hat. Und auch vor Hintergrund des Krieges ist die Frage, wie dieses Urteil präsentiert wurde. Die Kroaten haben sich da verletzt gefühlt, weil im Urteil kein Platz war für die Anerkennung einer Dimension der Befreiung, die für sie aber – eben vor Hintergrund der letzten Kriege – sehr wichtig war." (rv)
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