Ghostwriter für Papst Benedikt sucht derzeit die Konrad Adenauer Stiftung. Konkret geht es um die Rede des Papstes vor dem deutschen Bundestag am 22. September. Das römische Auslandsbüro der Stiftung hat einen Wettbewerb für diese Ansprache ausgeschrieben, erklärt Katja Plate, die Leiterin der Niederlassung:
„Wenn jemand Liebes zu Besuch kommt, bereitet man sich normalerweise vor. Als Vorbereitung der intellektuellen Art haben wir diesen Wettbewerb ausgeschrieben. Denn das Hindenken auf den Besuch und das Eindenken in die Theologie des Papstes bei einem solchen Redeversuch ist unserer Meinung nach eine gute Gelegenheit, sich intensiv vorzubereiten."
Die Stiftung hat die Ausschreibung des Wettbewerbs besonders an die theologischen Hochschulen geschickt. Redevorschläge einreichen darf aber jeder, der sich angesprochen fühlt. Gewertet werden allerdings ausschließlich Beiträge, die in Theologie, Form und Inhalt dem Papst so entsprechen, dass er sie tatsächlich halten könnte. Die Jury ist dreistufig, erklärt Katja Plate.
„Zunächst werden meine Mitarbeiter und ich vorsortieren, dann werden wir mit Professoren, Journalisten und Personen aus dem Vatikan die besten drei aussuchen. Und dann konnten wir Bischof Josef Clemens (den Sekretär des Päpstlichen Laienrates, Anm.) dazu gewinnen, aus den besten drei oder vier Beiträgen den Gewinner auszusuchen."
Als Preis winkt eine der raren Karten für den Reichstag, wenn der Papst seine – eigene – Rede hält. Überdies wird die Stiftung den Gewinnertext auf ihrer Webseite veröffentlichen. Die Ghostwriter-Redemanuskripte für den Papst sollen höchstens fünf Seiten lang sein. Sie müssen der Stiftung bis zum 26. August vorliegen, um Berücksichtigung zu finden. (rv)
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