Nach dem Rücktritt von Abt Barnabas Bögle zieht nun auch Pater Maurus Kraß die Konsequenzen aus den Missbrauchsfällen im Kloster Ettal. Pater Maurus ist Leiter der Klosterschule sowie Prior der Abtei und übernehme wie der Abt des Klosters die Verantwortung für das Nichteinhalten der bischöflichen Leitlinien zum Umgang mit Vorwürfen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger durch Geistliche, teilte das Ordinariat des Erzbistums München und Freising mit. Der erneute Fall von Missbrauch geht auf die Jahre 2003 und 2005 zurück. Pater Maurus habe es jeweils unterlassen, den Bischöflichen Beauftragten der Erzdiözese über die Vorfälle in Kenntnis zu setzen. Den Vorwürfen des Missbrauchs geht zwischenzeitlich die Staatsanwaltschaft nach. Sie ermittelt gegen einen Klosterangehörigen, dessen mutmaßliche Übergriffe auf Kinder noch nicht verjährt sind. Die kommissarische Leitung des Ettaler Gymnasiums übernimmt der stellvertretende Schulleiter, Studiendirektor Wolf Rall.
Neben dem Benediktinerkloster Ettal gibt es jetzt auch Missbrauchsvorwürfe im Kloster St. Ottilien im Münchner Umland. Nach Angaben der Erzabtei sei am Mittwoch eine namentliche Beschuldigung gegen einen ehemaligen Klosterangehörigen eingegangen. Im Vorfeld gab es bereits anonyme Anschuldigungen. Insbesondere werde gegen einen Klosterangehörigen ermittelt, dessen mutmaßliche Übergriffe auf Kinder noch nicht verjährt seien. Beschuldigt wird hier ein Ordensmitglied, das in den 60er-Jahren als Erzieher und Lehrkraft in der Erzabtei tätig gewesen war. Die beschuldigte Person ist seit 1969 nicht mehr den Benediktinern angehörig. (vh)
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