Ab diesem Mittwoch sind ultraorthodoxe Juden nicht länger vom Wehrdienst ausgenommen. Damit setzt die Regierung von Benjamin Netanjahu eine Vorgabe des Obersten Gerichts um. Dieses hatte im Februar geurteilt, es sei nicht mit der Verfassung zu vereinbaren, wenn die Schüler an Tora- und Rabbiner-Schulen von der allgemeinen Wehrpflicht ausgenommen würden. Ein Gesetz von 2002, das eine solche Ausnahme festgeschrieben hatte, lief in der Nacht auf Mittwoch aus. Die Sonderbehandlung von strenggläubigen Juden ist in der israelischen Gesellschaft seit Jahrzehnten umstritten. Verteidigungsminister Ehud Barak hat den Streitkräften einen Monat Zeit gegeben, um „praktische Vorschläge" für den Wehrdienst von Ultraorthodoxen zu erstellen. Seit 1949 verpflichtet ein Gesetz alle israelischen Bürger, mit 18 Jahren Wehrdienst zu leisten. (rv)
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