Der Einsatz der Kirchen in Europa im Bereich der Migrantenseelsorge und die Neuevangelisierung – das waren die Hauptthemen beim Treffen des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) in Rom, das an diesem Donnerstag zu Ende ging. Ziel der Veranstaltung war unter anderem, eine „Road Map" für die Aktivitäten der Migrantenseelsorge zu erstellen.
Kardinal Antonio Maria Vegliò, der Vorsitzende des päpstlichen Rates für die Migrantenseelsorge, betonte bei dem Treffen, die Migranten seien im Herzen der Kirche. Innerhalb der CCEE ist die Kommission „Caritas in veritate" für das Treffen zuständig. Radio Vatikan hat mit Pater Luis Okulik gesprochen, dem Sekretär der Kommission für soziale Fragen. Wie die Kirche Migranten sieht, beschreibt er folgendermaßen:
„Ein Einwanderer ist ein Bruder, der kommt und Hilfe braucht. Er muss beim Aufbau einer neuen Existenz unterstützt und begleitet werden. Natürlich gibt es aufgrund von religiösen und kulturellen Unterschieden manchmal auch Schwierigkeiten. So hat beispielsweise die Einwanderung aus Ländern mit muslimischer Mehrheit zugenommen. Die Kirche hat da aber immer einen Sinn für Ausgewogenheit gezeigt: denn ihre Hilfe erfolgt unabhängig von ethnischen oder religiösen Einstellungen. Was für uns zählt, ist vielmehr: Denen, die Hilfe brauchen, zu helfen. Wenn ein Christ hilft, dann tut er es gerade weil er katholisch ist: Als Katholik weiß er, dass das der beste Weg ist, um die Erfahrung, die einem das Evangelium vermittelt, weiterzugeben. "
Außerdem berichtet Okulik über das aktuelle Treffen der CCEE in Rom:
„Unser Hauptziel war es, über die Botschaft des Papstes zum Welttag der Migranten aus dem vergangenen Jahr noch einmal nachzudenken. Dort sind Neuevangelisierung und eine erneuerte Seelsorge – eine Seelsorge der Kommunion – eng miteinander verbunden. Davon ausgehend hatten wir die Idee, die verschiedenen Verantwortlichen für die Migrantenseelsorge der europäischen Bischofskonferenzen in Rom zu versammeln. Hier konnten sie von ihren Erfahrungen berichten und sie teilen. Dem CCEE-Rat geht es außerdem darum, die Arbeit der verschiedenen Migrantenseelsorger in Europa besser zu koordinieren und so vielleicht auch die Bischofskonferenzen noch besser zu unterstützen."
Für die Zukunft komme es darauf an, auf der bestehenden, guten Grundlage der Migrantenseelsorge aufzubauen und nun die Schwierigkeiten und Herausforderungen in den Blick zu nehmen. Das Treffen in Rom habe gezeigt, dass einige Bedingungen für die regionale und überregionale Zusammenarbeit noch verbessert werden könnten, so Pater Luis Okulik, Sekretär der Kommission für soziale Fragen innerhalb der CCEE. (rv)
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