Der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, reagiert „mit ganz großem Respekt“ auf die Verzichtserklärung von Papst Benedikt. Das sagte er an diesem Montag in Wien.
„Ich habe diese Mitteilung mit großer Bewegtheit erfahren und kann nur mit ganz großer Hochachtung die Begründung wahrnehmen, die Papst Benedikt selber für diesen ganz außergewöhnlichen Schritt gegeben hat. Ich denke, seine Begründung ist jedem, der ihm näher begegnen konnte in den letzten Wochen und Monaten, einsichtig: Die Bürde dieses Amtes ist enorm! Ich war letzte Woche in Rom und habe einfach mit Staunen gesehen, was er für ein Programm hat. Nur allein das, was an öffentlichen Terminen wahrzunehmen war – ganz zu schweigen von dem, was auf seinem Schreibtisch landet, was er zu bearbeiten, zu entscheiden, zu beraten hat. Dass jemand, der fast 86 Jahre alt ist, zwar geistig völlig auf der Höhe seines Amtes ist und mit einer bewundernswerten und beeindruckenden geistigen und geistlichen Klarheit und Tiefe seine Aufgaben wahrnimmt, das weiß jeder, der seine Predigten hört bzw. seine Ansprachen erlebt. Aber dass einfach die körperliche Kraft dazu nicht mehr in dem Maß gegeben ist, das ist verständlich.“
Der angekündigte Rücktritt des Papstes sei „ein sehr ungewöhnlicher und seltener Schritt“, der „auch schmerzlich berührt“, so der Ratzinger-Schüler Schönborn. Dass jetzt ein neues Konklave in Rom anstehe, sei gar nicht „das Entscheidende“, sondern vielmehr, dass der Herr selbst weiter an der Spitze seiner Kirche stehe.
„Er hat sie durch 2.000 Jahre geführt – er wird sie auch weiter führen!“ (rv)
Du musst angemeldet sein, um kommentieren zu können.