An diesem Sonntag Abend beginnen im Vatikan die jährlichen Fastenexerzitien. In diesem Jahr predigt Kardinal Gianfranco Ravasi, Präsident des Päpstlichen Kulturrats und Bibelwissenschaftler. Es geht um die Psalmen; drei mal täglich kommen Benedikt XVI. und seine engsten Mitarbeiter zu den Meditationen in der Kapelle Redemptoris Mater im Apostolischen Palast zusammen. Alle öffentlichen Termine sind wie gewohnt abgesagt, auch die Generalaudienz findet nicht statt. Durch den Amtsverzicht des Papstes erhalten die Exerzitien in diesem Jahr wohl einen ganz besonderen Charakter. Das bestätigt im Gespräch mit Radio Vatikan Kardinal Ravasi:
„Ich muss sagen, dass sich die erste Aufregung wegen des Amtsverzichts inzwischen gelegt hat aus mindestens zwei Gründen: Zum einen hat der Papst selber an diesen Exerzitien festgehalten, als eine Art ruhige Oase nach diesem Mediensturm, den sein Schritt verursacht hat. Von daher wird dies ein Moment des Ruhe sein. Auf der anderen Seite sind die Exerzitien immer auch ein familiäres Erlebnis gewesen, denn es sind die Menschen da, die den Alltag der Kurie prägen und damit den Alltag des Papstes. Es ist ein Geschehen sozusagen im inneren Kreis, das wichtig ist für die Kirche, die sich in einer Phase der Stille und Reflektion befindet. Vielleicht haben wir hier, die wir die engsten Mitarbeiter des Papstes sind, niemals mehr als gerade jetzt einen solchen Freiraum nötig, eine Leerstelle sozusagen, und wo man alleine stehen kann vor seinem Gewissen und vor Gott.“
Das Thema der Exerzitien lautet: „Ars orandi, ars credendi. Das Antlitz Gottes und das Amtlitz des Menschen im Psalmengebet.“ (rv)
Ja, wer verstanden hat, wie das Antlitz Gottes ihn trägt, wie im der Zugang zu dem Göttlichen dadurch geebnet wird, der wird in dieser Stille der Exerzitien sich sehr verbunden fühlen. Das war ja auch der Wille des Papstes während des Treffens in Assisi die Begegnung mit Religionsvertreter anderer Glaubens-Gemeinschaften in diese Stille uns über die Grenzen der Religionen hinaus zu verbinden. In diesem Sinn ist das eine Grundlage von Verstehen, was uns über die gedanklichen Differenzen heraus uns miteinander versöhnt und nur das kann uns ins Heil führen.
Ja, wer verstanden hat, wie das Antlitz Gottes ihn trägt, wie im der Zugang zu dem Göttlichen dadurch geebnet wird, der wird in dieser Stille der Exerzitien sich sehr verbunden fühlen. Das war ja auch der Wille des Papstes während des Treffens in Assisi die Begegnung mit Religionsvertreter anderer Glaubens-Gemeinschaften in diese Stille uns über die Grenzen der Religionen hinaus zu verbinden. In diesem Sinn ist das eine Grundlage von Verstehen, was uns über die gedanklichen Differenzen heraus uns miteinander versöhnt und nur das kann uns ins Heil führen.